Mittwoch 16.05.2012
Nach einem ordentlichen Frühstück auf dem Campingplatz packten wir unsere Siebensachen und fuhren weiter über die B2 in Richtung Walvis Bay. Von dort ging es wieder über kleinere Schotterstraßen ins Landesinnere. Wir kamen durch karge Landschaften, dann über den malerischen Kuiseb Pass und waren sehr erstaunt auf der anderen Seite eine zartgrüne Hügellandschaft zu sehen. Die Gegend schimmerte in pastelligen Farben und war einfach umwerfend schön.
Der C14 weiter folgend erreichten wir bald Solitaire, eine private Kleinstsiedlung, welche eine Tankstelle, einen Lebensmittelladen, eine Country Lodge mit Zeltplatz, eine Bäckerei sowie ein Restaurant und Café beherbergt. Uns war zu Ohren gekommen, dass es in der Bäckerei fantastische Pies gibt. Also genehmigten wir uns erstmal ein Stück warmen Apfelkuchen, an den wir nun natürlich große Ansprüche stellten. Wir fanden ihn ganz okay – zwar nicht herausragend, aber durchaus schmackhaft. Frank musste natürlich noch die alten Autowracks neben der Tankstelle fotografieren, während ich verzückt ein Erdhörnchen beobachtete, für das es sogar an der Schotterpiste ein Warnschild gab.
Wenig später ging es weiter in Richtung Sesriem, wo sich der Parkeingang zum Namib Naukluft Park befindet. Allmählich eröffnete sich uns in der Ferne ein erster Blick auf die rote Dünenlandschaft; So wussten wir, dass es nicht mehr allzu weit bis zu unserem Ziel sein konnte. Das hohe Gras neben der Straße schimmerte goldgelb, wie ein großes, erntereifes Weizenfeld; mittendrin wuchsen stellenweise grüne Büsche und Bäume. Am Sossusvlei Desert Camp angekommen checkten wir schnell und unkompliziert ein und schauten uns kurz den uns zugewiesenen Stellplatz an. Dieser befand sich in einem sehr großzügig angelegter Steinkreis mit einem schattenspendenden Baum in der Mitte. Es gab eine Grillstelle und nahegelegene, recht saubere sanitäre Anlagen. Hier fühlten wir uns direkt heimisch und freuten uns, dass wir gleich zwei Abende und Nächte an diesem tollen Platz verbringen konnten.
Da das Nachmittagslicht perfekt war, beschlossen wir, noch in den Namib Naukluft Park hineinzufahren und die Düne 45 zu besuchen. Ihren Namen verdankt die Düne dem Umstand, dass sie sich 45 km vom Parkeingang entfernt befindet. Sie ist ca. 170 m hoch und mit Sicherheit die meist erklommene und fotografierte Düne in diesem Park. Unterwegs machten wir zahlreiche Fotostops, denn die bereits tief stehende Sonne tauchte die Dünen, welche die Asphaltstraße rechts und links säumten, in ein unvergleichlich warmes Licht. Die Landschaft hat definitiv einen ganz besonderen Reiz, auch wenn hier nicht viel wächst. An der Düne 45 angekommen begaben wir uns gleich an den Aufstieg. Zwar war der Dünenkamm relativ ausgetreten, aber dennoch war die Kletterei enorm anstrengend. Bei jedem Schritt sackte man wieder ein Stück hinab, und unsere Treckingsandalen füllten sich ruckzuck mit Sand, den wir regelmäßig raus schütteln mussten. Nichtsdestotrotz bereitete die Dünenbesteigung uns auch viel Freude und einige tolle Schnappschüsse. Je höher wir kletterten, desto gigantischer wurde die Aussicht auf die umliegenden Dünen und das Tal. Wenn das mal nicht für alle Strapazen entschädigte! Der Abstieg war logischerweise viel einfacher, und es war richtig lustig, die Düne einfach runter zu rennen oder zu rutschen.
Während die Sonne unterging, kehrten wir zurück zum Camp, denn auch am Parkeingang gab es eine Schranke, die nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet war. Während des Abends und der Nacht war es nicht erlaubt, in den Park hinein zu fahren. Nach einer wohltuenden Dusche feuerten wir den Grill an. Es gab Würstchen, Oryx Filet und ein in Swakopmund erworbenes Knobibrot. Mal wieder staunten wir über den gigantischen Sternenhimmel und genossen die herrliche Stille. Keine lauten Nachbarn oder Overlander-Trucks. Was will man mehr?
Gefahren: 429km
Stellplatz: Sesriem Campsite
Hallo,
gibt es eine Übersicht über die Campingplätze, auf denen ihr bei dieser Reise wart?
Wir planen im Mai einen Trip nach Namibia zu machen und konnten uns noch nicht entscheiden ob wir uns auf Namibia beschränken oder uns eher in Richtung Botswana orientieren. Das scheint aber deutlich teurer zu sein, oder?
Liebe Grüße und vielen Dank schon mal,
Michelle
Hallo Michelle,
egal ob es euch nach Namibia oder Botswana verschlägt. Beide Länder bieten jede Menge Natur, Tiere und Abenteuer. Wir empfanden Botswana etwa wilder und ursprünglicher, dafür aber auch deutlich teurer. Die Camps aus unserer Rundreise 2012 stehen jeweils unter den Tagesberichten.
Unsere Top 5 mit einer kleinen Beschreibung findest du hier: http://dinky-land.de/unsere-5-schoensten-campingplaetze-in-namibia/
Die Camps aus unserer Rundreise 2016 gibt es mit einer Beschreibung in zwei Teilen: http://dinky-land.de/namibia-botswana-roadtrip-unsere-camps-teil-1/ und http://dinky-land.de/namibia-botswana-roadtrip-unsere-camps-teil-2/
Viel Spaß bei der weiteren Planung,
Frank.