Mittwoch 09.05.2012
Um kurz vor 6 Uhr standen wir im Stockdunkeln als zweiter Wagen am Tor und mussten noch fast 10 Minuten warten, bevor wir in den Park hinein fahren durften. Zunächst stand ein Früh-Gamedrive rund um das Camp Namutoni auf unserem Programm. Im schönsten Licht sahen wir bei Chudop eine Zebraherde, die sich auf dem Weg zum Wasserloch befand. Auch einen Schakal hatte der Durst hierher getrieben. Das hundeartige Tier betrachteten wir eine ganze Weile beim trinken.
Schweren Herzens aber auch mit viel Lust auf Neues fuhren wir schließlich weiter in Richtung Halali. Die direkte Strecke zwischen den zwei Restcamps beträgt zwar lediglich 70 km, aber wir wollten unterwegs zahlreiche Wasserlöcher abklappern und mussten einiges an Zeit für Tierbeobachtungen einkalkulieren. Spätestens am frühen Nachmittag wollten wir das Camp Halai erreichen.
Die Schotterpiste führte entlang der Etosha Pfanne. Die Gegend bestand hier größtenteils aus weiter Graslandschaft, der riesigen Salzpfanne und vereinzelten Kameldornbäumen. In einem der Bäume entdeckten wir einen Graulärmvogel, der uns bereits im Camp Namutoni wegen seines lauten “Go away” Gekrächze (auf englisch heißt dieser Vogel sehr treffend “Go-away-bird”) aufgefallen war. An einer anderen Stelle sahen wir einem leuchtend grünen Bienenfresser bei der Insektenjagd zu.
So langsam begannen auch unsere Mägen zu Knurren. Und so fuhren wir einen der spärlichen Rastplätze an und gönnten uns ein ausgiebiges Frühstück. Auf der Weiterfahrt sahen wir leider nur vereinzelt Tiere. Immer mal wieder liefen Straußen durch die karge Weite, und gelegentlich entdeckten wir Schakale. Ansonsten war es ein relativ tierarmer Gamedrive. Zwar besuchten wir einige Wasserlöcher, aber diese waren durchweg ausgetrocknet und daher verwaist. Auf dem Weg zu einem dieser Wasserlöcher stießen wir auf eine große Schar dicker Perlhühner. Die Tiere liefen aufgeschreckt aber immer noch geschäftig auf dem Boden rumpickend vor unserem Auto her und machten gar nicht den Versuch, an die Seite zu gehen und somit ins Gebüsch zu flüchten. Besonders schlau sind die anscheinend nicht.
Unser Camp erreichten wir bereits gegen Mittag. Wir durften uns einen Stellplatz aussuchen und wählten eine etwas abgelegene Ecke unter einem großen, schattenspendenden Baum. Halali wirkte auf uns etwas ruhiger und nicht so stark frequentiert wie Namutoni. Der Campingplatz ist auch etwas übersichtlicher, befindet sich aber leider nicht auf einer Wiese sondern auf Kies. Nicht ganz so schick, aber man kann es gut aushalten.
Den Rest des Tages faulenzten wir. Nach dem Abendessen spazierten wir – ich mit einer Flasche Amarula und Frank mit seinem Bierchen – zum mit Flutlicht beleuchteten Wasserloch, wo man prima sitzen und der Natur lauschen kann. Tiere ließen sich leider keine blicken, aber das war nicht weiter schlimm. Wir genossen die hereinbrechende Nacht, schauten in die Sterne und freuten uns auf einen neuen, ereignisreichen Tag.
Gefahren: 151km
Stellplatz: Halali Rest Camp