Montag 21.05.2012
Von Keetmanshoop ging es heute weiter in Richtung Osten. Bei Rietfontain erreichten wir die Grenze zu Südafrika. An der kleinen Grenzstation füllten wir die Einreiseformulare aus und konnten dann weiter fahren. Unser heutiges Ziel war der Kgalagadi Transfrontier Park, den wir über das Gate beim Twee Rivieren Restcamp erreichten.
Das Naturschutzgebiet liegt eingebettet zwischen Namibia, Südafrika und Botswana und besteht aus dem Kalahari-Gemsbok-Nationalpark (Südafrika) und dem Gemsbok-Nationalpark (Botswana). Es befindet sich in der Kalahariwüste und hat eine Fläche von ca. 36.000 Quadratkilometer mit ungeteerten, recht sandigen Pisten. Innerhalb des Parks kann man die Ländergrenzen problemlos und ohne jegliche Formalitäten passieren. Allerdings darf man ihn nur über das Land verlassen, über das man auch eingereist ist; es sei denn man reist über die Grenze beim Camp Twee Rivieren aus, wo es sowohl einen südafrikanischen als auch einen botswanischen Grenzkontrollposten gibt. An diesem Grenzposten kann man sich auch ganz einfach einen Ausreisestempel in seinen Pass geben lassen und später über das Gate seiner Wahl ausreisen. Letzteres taten wir direkt als erstes, nachdem wir in den Park hinein gefahren waren, denn unsere Ausreise hatten wir über den Grenzübergang bei Mata Mata geplant. So wären wir direkt wieder in Namibia und hätten nicht mehr so einen weiten Rückweg bis nach Windhuk.
Dann ging es endlich richtig los und wir konnten auf dem Weg zu unserer Campsite bei Rooiputs, im botswanischen Teil des Parks, wieder Ausschau nach wilden Tieren halten. Im Vorfeld hatten wir von vielen Löwensichtungen in dieser Ecke gehört und waren dementsprechend gespannt. Leider sahen wir auf der ca. 25 km kurzen Strecke nicht besonders viel, erfreuten uns aber an den mit Gräsern und Kameldornbäumen bewachsenen Dünenfeldern und dem wieder mal strahlend blauen Himmel, der einen tollen Kontrast zur Landschaft bildete. In Rooiputs angekommen suchten wir den für uns vorgesehenen Stellplatz mit der Nummer 1 und richteten uns dort häuslich ein. Der Campingplatz ist sehr einfach gehalten, so gibt es hier z.B. keinen Strom oder fließendes Wasser. Die sanitären Anlagen bestehen aus einem Verschlag mit Plumsklo und einem Duschhäuschen. Wollte man dort duschen, musste man das Wasser allerdings selber mitbringen – am besten in Form einer Solardusche. Also hieß es erstmal: Luxus ade! Das Fantastische an dem Camp ist aber die absolute Einsamkeit, der sehr große Abstand zu den Nachbarn und die Tatsache, dass es keine Zäune gib, die die Tiere vom Camp fern halten. Das ist absolute Freiheit und einfach Abenteuer pur. Genau das, was wir wollten!
Da die Sonne sich bereits senkte, machten wir es uns auf unserer Campsite, zu der ein großes Schattendach und eine Feuerstelle gehörten, gemütlich. Wir packten Campingstühle und -tisch aus, entfachten mit unserem mitgebrachten Holz ein schönes Feuerchen und grillten uns Würstchen und ein paar Toastscheiben. Zum runterspülen des Staubes gab es zwei Windhuk Lager. Als es dunkel wurde, machten wir die Außenbeleuchtung am Auto und einen zusätzlichen Strahler an, leuchteten regelmäßig die Umgebung mit der Taschenlampe nach wilden Tieren ab und wärmten uns am Feuer. Hier in der Kalahari wurde es am Abend erbärmlich kalt. Selbst unsere dicke Kleidung hielt uns nicht so richtig warm. Relativ früh verzogen wir uns daher in unsere Betten und bibberten uns in den Schlaf.
Gefahren: 365km
Stellplatz: Rooiputs Camp (Site No.1)