Donnerstag 24.05.2012
Die Nacht war ganz erträglich gewesen, aber das Aufstehen verlangte uns mal wieder einiges ab. Wir verstauten unseren Kram im Camper, denn heute reisten wir weiter zum ca. 150 km entfernten Mata-Mata Restcamp. An einem Picknickplatz in der Nähe gab es erstmal ein reichhaltiges Frühstück mit Joghurt, Müsli, Cornflakes und belegten Broten. Dann fuhren wir weiter.
Nach kurzer Zeit stießen wir auf eine beachtliche, am Straßenrand parkende Autokolonne. Hier musste es definitiv was Spannendes zu sehen geben! Lange mussten wir gar nicht suchen, bis wir hoch oben auf einer Düne einen wunderhübschen Leoparden entdeckten. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen. Das Tier erhob sich schließlich und kam ganz gemächlich den Hügel hinunter gelaufen. Ohne Eile und augenscheinlich vollkommen entspannt näherte sich der Leo den Autos und spazierte ganz in unserer Nähe über die Straße. Dann verschwand er im dichten Gebüsch, so dass wir ihn aus den Augen verloren und weiterfuhren. Na das war doch mal ein klasse Tagesbeginn gewesen.
Wenig später entdeckte ich im Schatten eines Busches 2 Geparden, die Fellpflege betrieben und sich ausruhten. Die beiden Tiere erweckten nicht den Eindruck, als würden sie sich allzu bald von der Stelle bewegen. Vermutlich waren sie satt und nicht auf Beute aus. Nachdem wir sie eine zeitlang beobachtet hatten, ging es für uns weiter. In der trockenen Landschaft trafen wir auf Giraffen, die sich an den Blättern der Kameldornakazien labten und auf eine kleine Gruppe von Straußenmännchen, die auf ihren langen Beinen um die Wette rannten. Während unserer gemächlichen Weiterfahrt gelang es uns, im hohen, dichten Dünengras eine Löwin auszumachen. Das Tier war auf der Suche nach Schatten und ließ sich kurz darauf unter einem Busch nieder. Auch einen männlichen Löwen entdeckten wir hier. Dieser lief leider genau in die falsche Richtung davon und verschwand bald hinter einem Dünenkamm. Wir beschlossen, noch eine Schleife um die Düne herum zu fahren, aber als wir die andere Seite erreichten, war der Pascha spurlos verschwunden. Wie schade! Dennoch freuten wir uns über unser Katzenglück. Erst der Leo, dann die Geparden und nun auch noch zwei Löwen… was konnte man mehr wollen?
Wir nahmen unsere Fahrt in Richtung Mata-Mata wieder auf. Nun sahen wir nur noch sporadisch ein paar Springböcke und in einem abgestorbenen Baum einen Geier. Am Nachmittag erreichten wir das Mata-Mata Restcamp und somit auch unser letztes Übernachtungsziel im Kgalagadi Transfrontier Park. Wir meldeten uns an der Rezeption an. Nach den Formalitäten durften wir uns auf dem umzäunten, sandigen Campingplatz einen Stellplatz aussuchen. Nach den Tagen in Rooiputs kam uns hier alles sehr beengt vor. Immerhin bekamen wir mal wieder die Gelegenheit, eine heiße Dusche zu nehmen. Wir fühlten uns mittlerweile schon etwas schmuddelig, auch wenn wir zugeben mussten, dass drei Tage ohne duschen keine Katastrophe waren.
In der Nähe unserer Campsite wuselten einige possierliche Erdhörnchen herum, die auf dem ganzen Platz ihre Bauten hatten und kein bisschen scheu waren. Als eines der Tiere feststellte, dass ich Salzstangen knabberte, kam es vorwitzig angelaufen und bettelte mich an. Ich konnte es nicht sein lassen und hielt dem Hörnchen ein Stück Salzstange hin. Es kam sogar bis auf meinen Fuß geklettert, nahm sich das begehrte Gebäck und futterte es zwei Meter von mir entfernt in aller Ruhe auf. Dann kam es direkt wieder angelaufen. Nur zu offensichtlich sind die Nager hier an die Menschen als Futterquelle gewöhnt, auch wenn das sicher so nicht gewollt ist. Am Abend nutzen wir den zu unserer Campsite gehörenden Grill und stießen mit Windhuk Lager und Savanna Dry (Cider) auf die letzte Nacht im Busch an.
Gefahren: 140km
Stellplatz: Mata Mata Restcamp