09. September 2015
Wieder waren wir um 8 Uhr beim Frühstück und schufen erstmal eine gute Grundlage für den Tag. Wir hatten uns vorgenommen, heute die nähere Umgebung nach Blumenfeldern abzuklappern. Die Dame von der Touristeninfo hatte auf der Karte noch ein paar Orte markiert, an denen es derzeit offenbar recht ordentlich blühte. Als erstes fuhren wir über eine Schotterpiste vorbei an vereinzelten Farmen und Feldern zum Städchen Nababeep. Tatsächlich fanden wir dort ein paar Stellen mit orangefarbenen Kleksen, aber landschaftlich gefiel uns die Ecke nicht so besonders.
So cruisten wir weiter in Richtung Concordia. Kurz vor dem Ort durchfuhren wir ein Tal mit großen, lilafarbenen Blumenfeldern zu beiden Straßenseiten. Das war ja mal etwas ganz Neues. Bisher hatte das Orange überall dominiert; dermaßen lila leuchtende Blumen hatten noch nicht gesehen. Schnell hielten wir nach einer geeigneten Haltebucht Ausschau, was gar nicht so einfach war, da an beiden Straßenseiten ein Zaun verlief. Wir fanden schließlich eine Öffnung, durch die wir hindurch fuhren. Aber bereits nach wenigen Metern wurde der Weg sehr tiefsandig. Da trauten wir uns mit unserem gewöhnlichen PKW nicht durch. Lieber parkten wir den Wagen und schauten uns zu Fuß nach schönen Fotospots um.
Anschließend fuhren wir zum ganz in der Nähe von Springbok gelegenen Goegap Nature Reserve. Da wir uns über dieses Naturschutzgebiet vorab nicht wirklich schlau gemacht hatten, erwarteten wir einen eher kleinen Park, ähnlich wie den Ramskop Wildblumengarten in Clanwilliam. Zu unserer Überraschung umfasst das Goegap Nature Reserve jedoch ein 16.000 ha großes Gebiet und beheimatet neben rund 600 verschiedenen Pflanzenarten sogar zahlreiche Wildtiere, so wie Zebras und diverse Antilopenarten. Am Eingang zahlten wir 60 Rand Eintritt und bekamen eine Karte des Gebietes mit eingezeichneten Straßen und Wanderwegen. Leider ist der größte Teil des Parks nur für 4×4-Fahrzeuge geeignet (ca. 60 km Offroad-Trails). Wer mit dem normalen PKW unterwegs ist, muss sich auf einen 13 km kurzen Loop beschränken. Und selbst diese Piste hat es an einigen Stellen in sich: Hin und wieder mussten wir gut aufpassen, dass wir nicht aufsetzen.
Landschaftlich ist der Park geprägt von buschbewachsenen, bis zu 1.345 m hohen Hügeln, weiten, sandigen Ebenen mit blühenden Wildblumen und vereinzelt stehenden Köcherbäumen. Wir hielten an diversen Stellen und genossen die Ruhe, denn außer uns war hier kaum jemand unterwegs. Bunte Blumenwiesen wechselten sich ab mit etwas kargeren Flächen, auf denen violette Blumenklekse Farbe ins Bild brachten. Immer mal wieder entdeckten wir Zebras, Oryxe, Strauße und Springböcke. Es war wirklich zauberhaft.
Nachdem wir den PKW Loop beendet hatten, fuhren wir zum Besucherzentrum, wo sich ein kleiner, sehr fotogener Köcherbaumwald befindet. Diesen schauten wir uns noch in Ruhe an, bevor wir zurück zu unserer Unterkunft fuhren.
Da es noch recht früh am Tag war, entschlossen wir uns, eine längere Wanderung auf dem Farmgelände zu unternehmen. Es war heute um die 22 Grad warm, leicht windig und somit sehr angenehm zum Laufen. Der Hund, der mich vorgestern bei unserer Ankunft so bedrängt hatte, schloss sich uns ungefragt an. Er hatte offenbar Langeweile und suchte ein kleines Abenteuer. Wir versuchten eine Weile erfolglos, ihn abzuschütteln, gaben dann aber auf und hofften, dass er irgendwann unsicher wird und umkehrt, was er etwas später auch tat.
Der Trail war richtig schön und verwunschen: Am Wegesrand und auf dem Mittelstreifen blühten überall Wildblumen in allen erdenklichen Farben. Hin und wieder erspähten wir einen Klippschliefer und die Geräuschkulisse der verschiedensten Vögel begleitete uns.
Erst nach 17 Uhr waren wir zurück auf unserem Zimmer und hatten vor dem Abendessen noch ein bisschen Zeit zum Relaxen. Beim Dinner-Menü waren wir uns mal wieder einig: Tomaten-Basilikum-Suppe als Vorspeise, Rinderfilet in Rotweinjus mit Kartoffeln und Gemüse als Hauptspeise und Vanille Panna Cotta mit Erdbeersoße als Nachtisch. Es war mal wieder alles sehr lecker.
Den restlichen Abend widmeten wir dem Kofferpacken, Fotos sichten und Lesen. Unsere kleinen Mäusefreunde waren natürlich auch wieder mit von der Partie…