Montag, 03.05.2010
Auch heute Morgen hieß es zeitig aufstehen, denn nach dem Frühstück würden wir unsere Mitreisenden kennenlernen und anschließend nach Arusha aufbrechen. Die Fahrtstrecke dorthin beträgt ca. 300 km, dauert aber sicherlich mindestens 4 Stunden. Im Frühstücksraum des Hotels stärkten wir uns für den langen Tag. Dabei musterten wir möglichst unauffällig die anderen Leute und überlegten, wer wohl alles zu unserer Gruppe gehörte. Wie das so üblich ist, waren sympathische aber auch unsympathische Gesichter darunter. Da konnte man nur hoffen, dass die Unsympathischen eine andere Tour machten oder in Nairobi blieben. Schließlich war es an der Zeit, die Reisetaschen aus dem Zimmer zu holen und uns im vor dem Hotel einzufinden, wo bereits drei große, grüne Jeeps auf uns warteten. Denis begrüßte uns alle herzlich und rief die Namen aller Reiseteilnehmer auf, um die Anwesenheit zu kontrollieren. Dann verteilte er uns auf die Fahrzeuge. Etwas unglücklich stellte ich fest, dass wir mit einem etwas griesgrämig dreinschauenden, älteren Ehepaar zusammen fahren sollten. Die beiden stellten sich uns als Wolfgang und Hilda (Namen geändert) vor und beeilten sich, schnell die vorderen Sitze im Jeep zu reservieren. Ich sah Frank genervt an und verdrehte die Augen. Er zuckte nur mit den Achseln. Dazu muss ich sagen, dass ich eine ziemlich niedrige Toleranzschwelle habe und mir schnell die Laune verderben lasse. Wir verstauten unsere Taschen hinten im Auto und kletterten auf die mittleren Sitze. Kurz darauf stieß noch ein Österreicher mittleren Alters zu uns, der einen netten und lustigen Eindruck machte und sich uns als Martin vorstellte. Er reiste allein und hatte daher die hintere Sitzbank für sich. Als alle Jeeps voll besetzt waren, schwangen sich unsere tansanischen Fahrer hinters Steuer. Dann ging die Fahrt nach Arusha los. Sie führte uns zunächst über gut asphaltierte Straßen aus dem wuseligen Nairobi heraus; die Gegend war überraschend grün, und neben der Straße wimmelte es nur so vor lauter Menschen und Ziegen. Später wurde die Landschaft karger. Wir passierten kleine Dörfer, schäbige Wellblechhütten, die den Einwohnern als Heim dienen und einfache Verkaufsstände direkt am Wegesrand. An der Grenze nach Tansania erledigten wir die Einreiseformalitäten und erhielten unser Visum.
Das letzte Stück des Weges holperten wir über richtig schlechte Matschpiste, bis wir schließlich unsere erste Unterkunft erreichten.
Das Arusha Mountain Village liegt ca. 15 km außerhalb der Stadt Arusha. Es verfügt über ein altes Farmhaus, in dem sich ein Restaurant und eine Bar befinden, und eine große, tropische Gartenanlage mit einigen strohgedeckten Chalets. Unser Zimmer – Nr. 12 A – befand sich in einem der Chalets und war im traditionellen Safari Stil eingerichtet. Es verfügte über einen hübschen Wohnraum mit großzügigem Bett und Schreibtisch und über ein Badezimmer mit gemauerter Dusche. Hier gefiel es uns schon mal sehr gut.
Den Nachmittag verbrachten wir damit, in dem wunderschönen Garten herum zu wandern und Fotos von den Blumen und hier wachsenden Früchten (z.B. Bananen) zu machen. Später trafen wir uns vor dem Farmhaus mit Denis und den anderen Gruppenmitgliedern, setzen uns in einen großen Kreis und ließen uns über die kommenden Tage informieren. Nun hatten wir auch endlich mal die Gelegenheit, unsere Mitreisenden genauer unter die Lupe zu nehmen. Immerhin waren noch drei jüngere Pärchen dabei; die anderen Leute waren, bis auf unseren allein reisenden Österreicher, durchweg ältere Eheleute. Aber auf den ersten Blick wirkten alle sehr nett und locker. Ich stellte insgeheim fest, dass wir mit Wolfgang und Hilda sicherlich das schlechteste Los gezogen hatten. Blieb nur zu hoffen, dass sich die Verteilung demnächst noch mal ändern würde.
Das Abendessen, welches im Restaurant des Farmgebäudes serviert wurde, war sehr schmackhaft. Anschließend gab‘s noch einen Absacker in der Bar, wo Frank sich über die vielen angebotenen Biersorten (Serengeti Premium Lager, Safari Lager, Kilimanjaro Premium Lager…) freute.
Übernachtung: Serena Arusha Mountain Village
Gefahrene Strecke: 283 km