Dienstag 03.06.
Der erste Blick aus dem Fenster um 6Uhr in der früh ließ einen sonnigen Tag vermuten, also schnell gefrühstückt und los. Beim verlassen des Campingplatzes leerten wir noch schnell unseren Abwassertank und füllten Frischwasser nach. Als erstes erreichten wir nach einer halben Stunde das Städtchen Henningsvӕr. Wir parkten (kostenlos!) unseren Camper und erkundeten zu Fuß das beschauliche Örtchen. Auf einem Hügel sahen wir Gestelle mit Trockenfisch. Kurzentschlossen gingen wir etwas näher ran und konnten sogar direkt unter den Gestellen hergehen.
Der Geruch war etwas gewöhnungsbedürftig aber erträglich. Tausende Kabeljau hingen hier Kopflos zum trocknen an den Holzgestellen. Dieser Trockenfisch ist eine Lofoten-Spezialität, die weltweit exportiert wird. Die abgeschnittenen Köpfe entdeckten wir auf einem anderen Gestell. Keine Ahnung wer die essen will oder was die damit machen.
Wieder am Camper angekommen setzten wir unsere Fahrt fort. Nach weiteren spektakulären Kilometern entlang der Küste und zahlreichen Tunneldurchfahrten erreichten wir Hamnøy. Ein unglaublich hübscher Ort mit tollen Bergen im Hintergrund, roten Hütten die teilweise als Ferienhaus vermietet werden und kristallklarem Wasser.
Wenige Kilometer weiter erreichen wir endlich Reine. Von dem Aussichtpunkt am Parkplatz hat man einen gigantischen Blick auf die Stadt. Man kann sich hier einfach nicht sattsehen, dennoch schnürten wir unsere Wanderstiefel um den 442m hohen Reinebringen zu besteigen. Auch hier hatte ich für das iPad den Streckenverlauf als GPS-Route hinterlegt, so fanden wir den Start des Hikes problemlos.
Die Wanderung war nahe dran an einer Klettertour, denn um dort überhaupt hochzukommen, mußten wir an vielen Stellen die Äste der Bäume zur Hilfe nehmen. Dann wurde der Weg steiler und steiler und die Bäume zum festhalten gab es nun auch nicht mehr. Teilweise waren Seilen als Hilfestellung angebracht. Nadine wurde schon Angst und Bange und irgendwann traute sie sich nicht mehr weiter. Wir brachen die Route nach etwa einem drittel der Strecke ab und begaben uns auf den Abstieg. Dies klappte eigentlich ganz gut, zumindest besser als erwartet.
Wir fuhren ein Stück weiter nach Moskenes, um dort auf dem Campingplatz zu Übernachten. Dieser liegt nahe des Fährhafens direkt am Meer. Die sanitären Anlagen waren gut und sauber. Auf nahezu allen Campingplätzen benötigten wir 10 oder 20 Kronen Münzen für 5-7 Minuten warmes Wasser. Vor dem duschen heißt es also immer Kleingeld rauskramen und dann nicht zu sehr trödeln.
Als Abendessen haben wir heute überbackene Toasts mit Salami/Schinken und Käse gemacht. Die abschließende Verdauungsrunde führte uns entlang der Küste über die Dünen.
Gefahren: 140km
Stellplatz: Moskenes Camping (250NOK)