Samstag, 15.05.2010
Nach dem Frühstück verstauten wir unser Gepäck in den Jeeps und begaben uns auf den 300 km weiten Weg zum Lake Nakuru. Gegen Mittag trafen wir dort ein und bezogen erstmal unsere Zelte im Flamingo Hill Camp. Das Camp liegt am Rande des Lake Nakuru in den so genannten Honeymoon Hills. Insgesamt verfügt es nur über 25 Zelte, die durch ein Reetdach geschützt und allesamt sehr geschmackvoll eingerichtet sind. Sie sind neben einem Badezimmer auch mit einer privaten Terrasse ausgestattet. Es gefiel uns richtig gut hier; so hätten wir am liebsten immer gewohnt.
Nach einem leckeren Mittagessen ging es wieder in die Jeeps und auf zum 188 Quadratkilometer großen Lake Nakuru Nationalpark, der mitten im Rift Valley liegt. Der Park ist zwar einer der kleinsten Nationalparks Kenias, hat dafür aber eine hohe Tierdichte und ist landschaftlich sehr abwechslungsreich. Er ist besonders berühmt für seine enorm große Flamingo-Population. Des weiteren beherbergt er mehr als 60 Spitz- und Breitmaulnashörner. Aber auch viele andere Säugetier- und Vogelarten kann man hier beobachten. Nur Elefanten sucht man vergeblich.
Am Main Gate wurden wir schon von einer Horde Paviane und Grüner Meerkatzen empfangen. Die frechen Meerkatzen turnten über die Fahrzeuge und hielten nach etwas Essbarem Ausschau. Ein Pavian stolzierte mit einem Baby auf seinem Rücken an uns vorbei. „Affentaxi“ nannten wir das scherzhaft. Im Park passierten wir zunächst weitere Paviane und eine Gruppe von Marabus, bevor wir den Nakurusee erreichten. Dort erblickten wir sofort die unzähligen rosafarbenen Flamingos, die sich lebhaft am Rand des alkalischen Gewässers tummelten und nach Algen und Kleinkrebsen suchten. Fasziniert beobachteten wir den Landeanflug einer neuen Gruppe Flamingos. Am Ufer lagen faul einige wiederkäuende Kaffernbüffel, die von Madenhackern nach Insekten abgesucht wurden. Etwas später stießen wir, beim Durchfahren der Akaziensavanne, auf ein paar Rothschildgiraffen; die Tiere gibt es fast nur noch in Uganda und im Lake Nakuru Nationalpark. Sie ähneln im Aussehen den Netzgiraffen, die wir bereits im Samburu Nationalpark gesehen hatten. Allerdings sind die Fleckenmuster ihres Fells durch deutlich breitere Linien voneinander abgegrenzt, und die Beine sind unterhalb des Knies strahlend weiß. Dann entdeckten wir im Dickicht mehrere, eifrig Gras fressende Breitmaulnashörner mit Jungtieren. Da wir im Laufe der Reise noch keine Nashörner aus nächster Nähe gesehen hatten (mal abgesehen von dem blinden Baraka), blieben wir hier etwas länger stehen und beobachteten die Tiere. Leider verschwand langsam aber sicher das letzte Licht des Tages, und die Fotografierbedingungen wurden richtig schlecht. So machten wir uns schließlich auf den Rückweg zum Camp, wo wir mit einem guten Abendessen versorgt wurden.
In der Nacht hustete ich wieder was das Zeug hielt und raubte damit nicht nur mir selber den Schlaf. Das nervte wirklich sehr! Hoffentlich ging das bald wieder weg, so dass wir wenigstens noch ein paar ungetrübte Tage auf Sansibar verbringen könnten.
Übernachtung: Flamingo Hill Camp