07. September 2015
Heute sollte es endlich ins Namaqualand zu den Wildblumen gehen, daher saßen wir pünktlich um 8 Uhr beim überraschend leckeren Frühstück. Auf dem Tisch standen Müsli, Cornflakes, Joghurt, Honig, diverse selbstgemachte Marmeladen, Salami, Toast, Muffins und O-Saft. Natürlich fehlte auch eine große Auswahl an Rooibos-Tee nicht. Auf Wunsch konnten wir zusätzlich noch Eiergerichte, Hash Browns, Speck und gebratene Tomaten bestellen. Auf Eier verzichteten wir heute mal, denn irgendwie hatten wir davon so langsam genug.
Gegen 9.30 Uhr waren wir abfahrbereit. Wettermäßig war es heute stark bewölkt und regnerisch, also nichts wie weg hier. Wir fuhren weiter auf der N7 in Richtung Namibia. Während der ganzen Fahrt begleiteten uns tief hängende Wolken, Nebel und viel Regen, so dass wir nicht viel von der Landschaft sahen. In Vanrhynsdorp machten wir eine kleine Pause und tankten den Wagen voll. Blühende Blumenfelder sahen wir unterwegs zu unserer Verwunderung gar keine. Nur kleinere Flecken am Straßenrand und ein paar vereinzelte kleine Felder konnten wir entdecken. Hatten wir etwa die große Wildblumenblüte verpasst? So langsam kamen in uns Zweifel auf.
Bei Kamieskroon, einem winzigen Örtchen in der Nähe des Namaqua Nationalparks, hielten wir Ausschau nach der Touristeninformation, um aktuelle Daten über die Blumenblüte (Flower Report) zu erfahren. Dummerweise wir fanden das Büro einfach nicht. Das war aber nicht weiter schlimm, denn knapp eine Stunde erreichten wir schon Springbok, wo wir die direkt an der Hauptstraße gelegene Touristeninformation nicht verfehlen konnten. Eine nette Mitarbeiterin gab uns eine Karte, auf der sie verschiedene lohnenswerte Orte markierte. Insbesondere sollte im Skilpad Wildflower Reserve (Teil des Namaqualand Nationalparks) die Intensität der Blüte bei 100% liegen. Sie sagte uns aber auch, dass die Blüten sich nur öffnen, wenn die Sonne scheint und die Temperatur bei mindestens 18 Grad liegt. Sind diese Kriterien nicht erfüllt, dann bleiben die Blüten geschlossen. Okay, das erklärte natürlich, warum wir während unserer Fahrt kaum etwas von der Blüte gesehen hatten. Wir waren etwas beruhigter und setzten all unsere Hoffnung auf die nächsten Tage.
Unser nächster Weg führte uns zum mitten in Springbok gelegenen Spar-Supermarkt. Dort deckten wir uns mit Getränken, Keksen und Chips ein und fuhren weiter zu unserer Unterkunft. Das Naries Namakwa Retreat liegt knapp 25 km außerhalb von Springbok. Gegen 14 Uhr erreichten wir die Anlage und checkten im kapholländischen Manor House ein. Wir bekamen Kaffee und Kekse zur Begrüßung, während wir das Anmeldeformular ausfüllten. Anschließend zeigte uns die Rezeptionistin unser geräumiges und mit antiken Möbeln eingerichtetes Zimmer, von dem wir absolut begeistert waren.
Es gibt auch noch andere Wohnmöglichkeiten als die Zimmer im Manor House. Zum einen gibt es die luxuriösen, etwas abseits auf einem Hügel gelegenen Namakwa Mountain Suites. Diese bienenkorbartigen Chalets sind typisch afrikanisch eingerichtet und haben eine Terrasse mit tollem Ausblick. Zum anderen gibt es die ebenfalls etwas abseits gelegenen Cottages zur Selbstversorgung.
Als wir unser Gepäck ins Haus bringen wollten, wurde ich vom Hofhund belästigt. Der mochte wohl auch die vom Serval markierte Hose, die ich zugegebenermaßen immer noch nicht gewaschen hatte. Der Kerl verfolgte mich auf Schritt und Tritt und begann schließlich, an den Hosenbeinen zu lecken und auch in sie hinein zu beißen. Da kriegte ich leichte Panik und rief Frank um Hilfe. Der Hund ließ aber erst von mir ab, als eine Angestellte aus dem Haus kam und ihn streng ermahnte.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir auf dem Zimmer. Ich nutzte die Gelegenheit, um endlich die Hose und ein paar andere Kleidungsstücke zu waschen. Frank nutzte die halbe Stunde kostenloses WLAN und vertiefte sich in die Aussortierung und Bearbeitung unserer Fotos.
Da es rund um das Hotel keine Restaurants oder andere Infrastruktur gibt und wir keine Lust hatten, an den Abenden bis nach Springbok zu fahren, nutzten wir die angebotene Halbpension des Gästehauses. Um 19 Uhr gingen wir rüber in den Speisesaal. Wir konnten zwischen 2 Vorspeisen, 2 Hauptspeisen und 2 Desserts wählen. Alles war ausgesprochen lecker und von hervorragender Qualität, und so waren wir sehr froh über unsere Entscheidung.