Freitag 06.06.
Wir haben wieder bis 7Uhr ausgeschlafen und der Blick aus dem Fenster war heute Morgen nicht so überzeugend. Der Himmel war komplett bewölkt und leichte Regentropfen prasselten nieder. Unser Plan war es heute nach Ballstad zu fahren, um dort etwas zu wandern.
So weit kamen wir aber nicht. Bereits nach knapp 10 Kilometern standen wir vor einer Polizeisperre und wir mußten umdrehen. Am frühen Morgen gab es einen heftigen Steinschlag und ein großer Teilabschnitt der Straße ist komplett weg gebrochen. Die E10 ist die einzige Straße und so sitzen wir hier sozusagen fest. Spontan sind wir nach Reine runtergefahren, um uns den kleinen Ort zu Fuß näher anzuschauen.
Interessanterweise war hier das Wetter komplett anders. Die Sonne schien bei knapp 20°C mit ein paar einzelnen Wölkchen. Als wir so durch die Gassen liefen, kam uns der Gedanke den Hike hoch auf den Reinebringen noch einmal zu probieren. Falls Nadine wieder Angst bekäme wollten wir den E-Book Reader mitnehmen. So könnte sie auf mich warten und was lesen, falls ich den Rest alleine gehen sollte. Immerhin wußten wir jetzt genau worauf wir uns einlassen würden. Zudem hat Nadine noch mein Einbein-Stativ mitgenommen, um es als Wanderstock und Kraxelhilfe zu benutzen. Langsam tasteten wir uns durch die heftig steilen Passagen und meisterten auch die letzten Höhenmeter durch fiese Geröllfelder. Überglücklich erreichten wir nach etwa 2 Stunden den Bergkamm und dieser aus vielen Reiseführern bekannte Blick auf Reine lag vor uns. Einfach genial. Entlang des Bergkamms gab es eine Vielzahl von Aussichtspunkten und hier war der Weg auch noch nicht zu Ende. Wer noch richtig fit war, kann noch weiter kraxeln um dann irgendwo anders wieder abzusteigen. Für uns kam das nicht in Frage, wir genossen hier die Aussicht und machten eine kleine Brotzeit. Für den Abstieg benötigten wir etwa 1,5Std., so war es bereits 16Uhr durch bis wir wieder am Camper waren.
Nun fuhren wir zu dem Campingplatz bei Fredvang, suchten uns einen netten Stellplatz, räumten unsere Stühle und den Tisch aus dem Auto und genossen den Nachmittag in der Sonne. Es war richtig idyllisch hier. Wir standen mit dem Camper auf einer Löwenzahnwiese, schauten in die Sonne und hatten jede Menge Platz bis zum Nachbarn. Es gab einen direkten Zugang zum Meer, also schlenderten wir ein Stück am Wasser entlang. Abends haben wir uns Spätzle mit Ei und Käse gebraten und gemütlich vor dem Camper gegessen. Tolle Wolkenbänder konnten wir beobachten, wie diese vom Meer aus über die Bergspitzen zogen. Dabei wurde es dann langsam kalt und wir verzogen uns in den Camper.
Gefahren: 75km
Stellplatz: Fredvang Camping (230NOK)