Dienstag, 04.05.2010
Der Morgen begrüßte uns mit trübem Regenwetter. Kein Wunder, dass es zur Zeit hier so grün war. Nach dem Frühstück kletterten wir in gleicher Besetzung wie schon gestern in die Jeeps. Dann ging es los in Richtung Ngorongoro Krater. Nachdem wir die rutschige Schlammpiste, die wir schon gestern gefahren waren, überwunden hatten, ging es auf Asphalt durch wunderschöne, fruchtbare Landschaft. Soweit das Auge reichte, grünte und blühte es. Der Regen hörte bald auf und schon lugte die Sonne hervor. Wieder fuhren wir vorbei an keinen Dörfern; an und auf der Straße liefen Menschen und Esel herum. Es war ein heilloses Chaos. Unsere Fahrer waren wirklich nicht zu beneiden.
Auf halber Strecke legten wir einen Zwischenstop am Lake Manyara ein. Von unserem Aussichtspunkt hatten wir einen herrlichen Blick über den See und das bergige, mit grünen Büschen und Bäumen bewachsene Umland. Später besuchten wir die Steinpyramide, die als Denkmal für den verstorbenen deutschen Tierfilmer Michael Grzimek in der Nähe des Ngorongoro Kraters errichtet worden ist. Michael Grzimek und sein Vater Bernhard betrieben einst umfangreiche Forschungen über die Wanderungen der großen Savannen-Tierherden Afrikas. Durch ihre Aufklärungsarbeit ab den 60er Jahren haben sie einen wesentlichen Beitrag zur Errichtung des Naturschutzgebietes Ngorongoro beigetragen. 1959 stürzte Grzimek Junior mit seinem Flugzeug ab und kam dabei ums Leben. Begraben wurde er am Rande des Ngorongoro Kraters, wo auch später sein Vater seine letzte Ruhe fand.
Nach diesem Zwischenstop ging es weiter zur Ngorongoro Serena Safari Lodge, die auf ca. 2.300 Metern am Rand des Kraters liegt und sich durch ihre Architektur perfekt in die Umgebung einfügt. Der Ausblick von unserem geschmackvoll eingerichteten Zimmer auf den Krater war einfach gigantisch. Es verfügte über zwei Queensize Betten mit bunten Tagesdecken, ein großzügiges Badezimmer und eine Terrasse. Die Wände waren mit Antilopenzeichnungen verziert, was den afrikanischen Stil des Raumes wunderbar unterstrich.
Nach einem Mittagessen in der Lodge unternahmen wir am Nachmittag eine gemütliche Fahrt entlang des Kraterrandes. Die märchenhafte Landschaft war geprägt von Busch- und Heideland, Langgrassavanne und grünen Bergwäldern. Überall blühte es in leuchtendem Gelb, Massais trieben ihre großen Rinderherden über das Land, vereinzelt erblickten wir traditionelle Massaidörfer und grasende Zebraherden. Glücklicherweise hatte der Himmel sich wieder komplett aufgezogen, und die Sonne schien ungestört auf uns herab. Wir erfuhren, dass der Ngorongoro Krater, welcher als größter erloschener Krater der Erde gilt, zwischen 17 und 21 Kilometer Durchmesser und eine Gesamtfläche von 26.400 Hektar hat. Er beheimatet viele verschiedene Tierarten, unter anderem Löwen, Geparden, Spitzmaulnashörner, Elefanten und Büffel. Giraffen und Impalas sind aufgrund der steilen Hänge nicht anzutreffen. In den Krater hinunter würden wir erst am nächsten Morgen fahren. Dann stand uns eine ganztägige Pirschfahrt mit Picknick bevor.
Den Abend verbrachten wir in geselliger Runde im Buffetrestaurant der Lodge, in dem eine ausgezeichnete Speisenauswahl angeboten wurde. Im Anschluss ging es noch für einen Absacker in die Bar.
Übernachtung: Ngorongoro Serena Lodge
Gefahrene Strecke: ca. 200 km