Der Flug nach Buenos Aires mit Iberia ging erst am Freitagabend (19 Uhr). Um einen kostbaren Urlaubstag zu sparen, haben wir daher noch bis mittags gearbeitet. Für den Transfer zum Flughafen nach Düsseldorf haben wir uns diesmal für den eigenen PKW entschieden. Den Parkplatz für die 3 Wochen im Parkhaus P5 haben wir für 97,60 € ein paar Tage vor dem Abflug online ergattert.
Praktischerweise hat das Parkhaus eine Anbindung an den Skytrain, mit dem wir bequem und schnell zum Terminal gebraust sind. Die Sitzplätze für unsere Iberia Flüge konnten wir bereits am Vorabend online reservieren. Der Weiterflug wurde allerdings sehr spät freigeschaltet, so dass ich mir den Wecker gestellt habe, um uns so früh wie möglich die besten Plätze zu reservieren.
Kein Stau, keine Probleme mit dem Parkhaus, keine Wartezeiten beim Transfer zum Terminal, alles lief vollkommen reibungslos. Weil alles so schnell ging, mussten wir im Terminal dann zunächst gute 15 Minuten warten bis der Schalter fürs Check-In öffnete. Bei meinem neuen Fotorucksack (Mindshift Rotation 180 Professional*), der die erlaubte Handgepäckgröße um ein paar Zentimeter überschreitet, meckerte zunächst niemand. Erst bei der Sicherheitskontrolle war den Security-Leuten zu viel Technik im Rucksack, daher fischten sie mich raus und überprüften den Inhalt noch einmal per Hand. Dabei hatte ich doch gar nicht sooo viel dabei J
Auf geht’s nach Buenos Aires
Nach knapp 2,5 Stunden Flug erreichten wir Madrid und hatten nun drei Stunden Zeit bis der Flieger nach Buenos Aires startete. Die Zeit verging recht zügig, da wir recht weite Wege gehen mussten und einen Transfer mit dem Shuttlezug vor uns hatten. Bei Starbucks bestellten wir uns leckere Muffins und Caramel Macchiato und staunten nicht schlecht, was die aus unseren Namen Frank und Nadine gemacht hatten J
Der Flieger nach Buenos Aires war ziemlich alt und überraschend spartanisch ausgestattet. Es gab nur vereinzelt Fernseher in der Economy Class und somit kein individuelles Boardprogramm. Da wir eh müde waren und ausreichend Lektüre dabei hatten, war das aber nicht so schlimm. Der Flieger hatte am Rand Zweiersitze und in der Mitte vier Sitze nebeneinander. Wir hatten einen Doppelsitz (Fenster + Gang) und konnten es uns relativ gemütlich machen.
Das Essen und der sonstige Service waren auf dem ganzen Flug eher dürftig. Die Stewardessen kamen so gut wie nie mit dem Getränkewagen rum, aber man konnte sich immerhin in der Bordküche bedienen. Mitten über dem Pazifik erlebten wir dann einen wunderschönen Sonnenaufgang. Immer wieder öffneten wir die Jalousie für ein paar Fotos und ernteten dafür den Unmut einiger anderer Gäste, die noch schlafen wollten. Bald darauf wurde sowieso das Kabinenlicht wieder eingeschaltet und Frühstück serviert. Auf Nachfrage bekamen wir dann auch das Visaformular zum Ausfüllen überreicht.
Nach gut 15 Stunden mehr oder weniger ereignislosem Flug erreichten wir am frühen Vormittag dann endlich Buenos Aires.
Am Zoll standen wir, ähnlich wie in den USA, in einer langen Schlange. Als wir an der Reihe waren lief die Einreise dann problemlos ab, und später am Kofferband mussten wir auch nicht lange warten, um unser Gepäck in Empfang zu nehmen.
Argentinische Pesos holen
Wir hatten bereits zu Hause versucht argentinische Pesos zu bekommen. Aber die Währung wird offensichtlich ungern gehandelt und ist nur mit hohen Gebühren zu bekommen. Daher haben wir im Vorfeld kein Geld getauscht und wollten nun am Flughafen einen Geldautomaten suchen. Nach dem ersten gescheiterten Versuch an einem defekten Automaten fanden wir noch einen weiteren, wo ohne Probleme Geld zu bekommen war. Bei den Geldautomaten, die wir in den nächsten Tagen aufsuchten, war es meist Glücksache ob unsere Karten akzeptiert wurden oder nicht. In einigen Banken probierten wir mehrere Automaten aus, und an einem funktionierte es dann auch in der Regel. Ausdauer zahlt sich hier auf alle Fälle aus.
Wie kommen wir nun zum Hotel?
Als wir die Ankunftshalle betraten, herrschte ein riesiges Gewusel. Jede Menge Leute mit Schildern winkten uns entgegen, aber wir hatten keinen Transfer zu unserem Hotel inklusive oder dazu gebucht.
Nachdem das Bargeld Problem gelöst war, steuerten wir den zentral im Ankunftsterminal gelegenen Schalter von „Taxi Ezeiza“ an. Im Gegensatz zum Bustransfer-Schalter war hier wenig los, was wohl auch an dem hohen Preis lag. Nach dem langen Flug waren wir müde und wollten keine Experimente wagen. So entschieden wir für 400 ARS den Transfer mit einem privaten Taxi zu buchen. Nach wenigen Minuten kam bereits ein Fahrer zu uns und es konnte losgehen. Die Fahrt ins Stadtzentrum zu unserem Hotel dauerte knapp 30 Minuten.
Unsere Unterkunft – Das Icaro Suites
Das Hotel liegt im Stadtteil San Nicolas genau zwischen der quirligen Avenida Corrientes und der Avenida de Mayo. Von der Lage war das perfekt, denn wir wollten eine zentrale Unterkunft mit der Möglichkeit viele innenstadtnahe Ziele direkt vom Hotel aus zu Fuß zu erreichen.
Das Zimmer war großzügig, sehr sauber und hatte sogar eine Küchenzeile. Davon haben wir zwar lediglich den Kühlschrank benutzt, aber man hätte sich hier prima selbst verpflegen können. Das Frühstück war im Zimmerpreis enthalten. Das hat uns zwar nicht in allen Belangen überzeugt, aber es war okay. Das WLAN auf dem Zimmer war super und schnell genug für Internettelefonie.
Wir erkunden die Umgebung
Noch am Ankunftstag haben wir zu Fuß einen Spaziergang auf der Avenida de Mayo bis zur Casa Rosada unternommen. Auf dem Weg dorthin kreuzten wir die breiteste Straße der Welt, die Avenida 9 de Julio. Nach dem mäßigen Frühstück im Flieger überkam uns so langsam ein Hungergefühl, und so kehrten wir in das charmante London City Café ein, wo wir eigentlich nur einen Snack essen und einen Kaffee trinken wollten. Was uns dann aber serviert wurde übertraf im Umfang bei Weitem unsere Erwartungen. Auf unserem kleinen Tisch wurden jede Menge Teller mit Rührei, Toast, Kuchen, etc. abgestellt. Bei der Bestellung dieses Spezial-Menüs hätte ich wohl etwas genauer lesen sollen. Geschmacklich haben uns die meisten Sachen nicht wirklich umgehauen. Der Kuchen, eigentlich ein Zitronenkuchen, war viel zu süß und nicht besonders lecker.
Absolut übersättigt folgten wir der Avenida de Mayo weiter bis zum riesigen Plaza de Mayo. Dieser repräsentative Platz ist das Gründungsgebiet der Stadt Buenos Aires. Rund um diesen Platz stehen imposante Gebäude, wie das Casa Rosada, die Nationalbank und die Cathedral Metropolitana. In letzterer hat Papst Francisco regelmäßig seine Gottesdienste abgehalten, bevor er zum Papst ernannt wurde.
Über die Avenida Florida, eine autofreie Einkaufsstraße, schlenderten wir in Richtung Avenida Corrientes. Alle paar Meter schallten uns die Worte Cambio Cambio entgegen. Man kann bei diesen Händlern günstig Dollar (oder Euro) gegen argentinische Pesos tauschen. Der Kurs ist deutlich besser als bei der Bank, allerdings weiß man als unerfahrener Tourist mit minimalen Spanischkenntnissen natürlich nie so genau was man da für Scheine in die Hand gedrückt bekommt.
Als wir die Avenida Corrientes wieder erreichten, folgten wir dieser in Richtung des riesigen Obelisken. Eigentlich waren wir noch ziemlich satt, doch dann kamen wir an der Pizzeria / Empanaderia La Rey vorbei. Die frisch zubereiteten Empanadas lachten uns schon durch die Scheibe an, so haben wir kurzerhand eine kleine Tüte für den restlichen Weg zum Hotel mitgenommen.
Argentinische Pizza und Eis
Am Abend hatten wir tatsächlich wieder ein leichtes Hungergefühl, und wir waren bereit eine typische argentinische Pizza zu probieren. Das El Cuartito war in etwa 15 Minuten Fußweg von unserem Hotel erreichbar und entsprach genau unseren Vorstellungen. Eine Mischung aus Kantine, Pizzeria und Fußballkneipe in der auch viele Einheimische sind, erwartete uns.
Die Pizzen kann man entweder im Ganzen oder Stückweise bestellen. Verfressen wie wir nun mal sind, haben wir uns jeder eine eigene ganze Pizza bestellt.
Jeder Italiener würde bei dem Anblick wohl direkt das Lokal verlassen, so käseüberladen sind die typischen Pizzen hier. Sehr beliebt und in jeder argentinischen Pizzeria auf der Karte zu finden ist die Pizza mit Zwiebeln und Käse (Fugazza). Diese sieht allerdings sehr gewöhnungsbedürftig aus. So haben wir uns lieber für eine Schinken-Ruccola-Pizza und eine Salami-Paprika-Pizza entschieden. Geschmacklich waren die auch richtig gut, nur man muss sich echt an die übermäßige Portion Käse gewöhnen.
Auf dem Rückweg kamen wir an der Eisdiele „Heladeria Cadore“ vorbei, wo wir uns noch einen Nachtisch gönnten. Alle Sorten mit Dulce de leche und Schokolade waren sehr lecker. Von Fruchtsorten raten wir eher ab, da diese einfach nur extrem süß sind.
Nach einer abschließenden kleinen Runde entlang der Avenida Corrientes, auf der es nun so richtig lebendig wurde, gingen wir zurück zum Hotel und schliefen nach diesem ereignisreichen Tag selig ein.