Für unseren zweiten Tag in Buenos Aires hatten wir uns einen ausgedehnten aber sehr empfehlenswerten Spaziergang vom Hotel bis nach La Boca vorgenommen.
Das erste architektonische Highlight erwartete uns bereits nach wenigen hundert Metern am Plaza de los dos Congresos. Neben dem Kongressgebäude befinden sich einige Brunnen und Skulpturen zwischen den gepflegten Grünflächen. Leider sind nahezu alle diese Sehenswürdigkeiten zur Vorbeugung von Vandalismus von hohen Metallzäunen umgeben und können nicht näher betrachtet geschweige denn gut fotografiert werden.
Über die Avenida de Mayo bis zur Casa Rosada
Wir liefen weiter entlang der Avenida de Mayo, wo wir bald die 140 Meter breite Avenida 9 de Julio kreuzten. Nach weiteren dreihundert Metern kamen wir zum Café Tortoni. Dieses ist eines der ältesten Kafeehäuser in Buenos Aires. Wenn man hineinkommt, spürt man noch immer seinen ganz besonderen nostalgischen Charme. Selbst die Kellner sind passend zu diesem Ambiente mit Anzug und Fliege gekleidet und benehmen sich auch dementsprechend vornehm.
Nach einer kurzen Stärkung setzten wir unseren Spaziergang zum Plaza de Mayo fort. Auch hier sind die Statuen und Denkmäler durch hohe Zäune geschützt. Am Ende des Platzes befindet sich unübersehbar das Casa Rosada. Der repräsentative Bau ist Sitz des amtierenden Präsidenten und wurde auch unter anderem durch die flammenden Reden von Evita Perón von einem der Balkone bekannt.
Wir liefen weiter links um das Casa Rosada herum und erreichten wenig später das moderne Hafenviertel Puerto Madero. Viele moderne Bürogebäude und Restaurants säumen die Uferpromenade. Wir schlenderten entlang des Hafenbeckens bis zur nächsten Brücke. Dort überquerten wir das Hafenbecken und anschließend einige Straßen, bis wir links in die Defensa abbogen. Die Defensa ist sonntags für den Straßenverkehr gesperrt, und ein wuseliger Straßenbasar führt dann bis zum Plaza Dorrego. Neben den typischen Souveniers und Second Hand Mode gab es auch einige interessante Stände, an denen selbstgemachte Produkte verkauft wurden.
Buntes Treiben in San Telmo
Auf dem Weg zum Plaza Dorrego bogen wir in die Straße San Lorenzo ab, wo wir direkt auf eine munter spielende Tangoband trafen. Nachdem wir eine Weile den Klängen gelauscht hatten, folgten wir der Straße ein paar Meter weiter, bis wir das Casa Minima erreichten. Dies ist mit einer Breite von 2,5 m das schmalste Hause in Buenos Aires.
Wieder zurück auf der Defensa erreichten wir bald die Markthalle von San Telmo. In dieser alten Halle gibt es alles was das Herz begehrt: Obst-, Gemüse- und Fleischstände reihen sich aneinander.
Unser nächstes Ziel war der zentrale Plaza Dorrego. Auf diesem Marktplatz werden hauptsächlich Antiquitäten verkauft. An einer Ecke des Platzes fanden wir ein nettes Café, wo wir uns ausruhten und den Trubel ein wenig beobachteten. Nebenbei gönnten wir uns einen guten Kaffee, Alfajores und Macarons mit Dulce de Leche.
Nach einem Rundgang über den Platz schlenderten wir die Straße Humberto Primo entlang, wo wir auf eine weitere Tangoband trafen. Nach ein paar Minuten gingen wir aber weiter bis zur nächsten Straßenecke.
Hier stieg plötzlich ein leckerer Grillgeruch in unsere Nasen, und als wir näher kamen, fanden wir auf einem etwas heruntergekommenen Hinterhof einen großen Grillstand mit Verkauf. Wir hatten ja gerade erst ein paar Kekse gegessen, aber als wir entdeckten, dass hier auch Empanadas frisch zubereitet und frittiert wurden, konnten wir nicht widerstehen und gönnten uns jeweils eine leckere Teigtasche mit Gemüse und Fleisch.
Touristenströme in La Boca
Nun waren wir gut gestärkt für den Weitermarsch zum Hafenviertel La Boca. Als erstes Highlight erwartete uns dort das berühmte Fußballstadion der Boca Juniors, La Bombonera. Das in leuchtendem Gelb und Blau angestrichene Stadion ist auf engstem Raum mitten in La Boca errichtet worden. Natürlich dreht sich hier vieles um den berühmtesten Sohn des Vereins – Diego Armando Maradona. An Mauerwänden ist sein Portrait allgegenwärtig. Auf einen Stadionbesuch haben wir verzichtet und sind weiter in Richtung „Caminito“ geschlendert. Je näher wir kamen, desto bunter wurden die Häuser.
Die kleine autofreie Straße ist wirklich ein Schmuckstück. Bunt leuchtend, wie man es nur in der Karibik erwartet, sind die Häuserfassaden angemalt. Dass dies viele Touristen anlockt ist zwar nicht verwunderlich, aber die Masse an Menschen, die sich durch die Straßen schob, hat uns dann doch umgehauen. An dem von vielen Postkarten bekannten Eckhaus tummelten sich Tangotänzer und sogar ein Maradona-Double, um mit den Touristen gegen Geld Fotos zu machen. Wir schlenderten noch die Straße „Magallanes“ an den vielen Restaurants und Souveniergeschäften entlang, aber es war einfach nur anstrengend, und eigentlich wollten wir nur noch von hier weg. Mittlerweile qualmten und schmerzten uns auch wirklich die Füße. So schnappten wir uns wenig später ein Taxi und fuhren zurück zu unserem Hotel.
Alleine Abendessen im Restaurant
Zum Abendessen haben wir uns eine Restaurantempfehlung von Tripadvisor rausgepickt. Das Piegari Ristorante wird sehr für seine guten Nudelgerichte gelobt, und Pasta geht ja eigentlich immer. Also bestellten wir morgens online einen Tisch für 19 Uhr und schnappten uns gegen 18.45 Uhr ein Taxi für die 3 km kurze Strecke – gelaufen waren wir für heute wirklich mehr als genug. Pünktlich standen wir vor dem Restaurant, und da es gerade erst öffnete, waren wir natürlich die ersten Gäste. Die Kellner waren sichtlich überrascht über Kundschaft zu so früher Stunde. Sie waren noch dabei die Tische einzudecken. Das wiederum überraschte uns, denn wenn man um 19 Uhr öffnet, sollten die Vorbereitungen doch eigentlich erledigt sein. Einen Tisch bekamen wir natürlich problemlos; nach einer Reservierung wurden wir nicht mal gefragt. Wir fühlten uns relativ unwohl, alleine in dem großen Restaurant mit den wuseligen Kellnern um uns herum. Aber wo wir nun schon mal da waren und keine Alternative in petto hatten, beschlossen wir, das tapfer durchzustehen 😉
Das zahlte sich dann auch aus, denn die bestellten schwarze Fettuccine mit Shrimps und die Spinat-Canelloni mit Fleischsoße waren wirklich ausgezeichnet. Als wir aufgegessen und bezahlt hatten, kamen erst die nächsten Gäste…
Als Vorbereitung für unsere Reise nach Buenos Aires haben wir den CityTrip Reiseführer von ReiseKnow-How* benutzt, den wir uneingeschränkt empfehlen können.
Hallo,
wir benutzen Ihre Berichte als Vorlage, da wir genau die gleiche Tour vorhaben. Wir werden unsere Erfahrungen mitteilen.
Die Tour wird euch bestimmt super gefallen. Und wenn die Strecke zu lang werden sollte, einfach in ein Taxi steigen und fahren lassen!!!
Viel Spaß !!!