Donnerstag 04.06.2009
Heute haben wir noch einen weiteren kompletten Tag Zeit, um uns die Wunder des Yellowstone Nationalparks anzusehen. Das Wetter ist ganz okay. Neben vielen Wolken zeigt sich hin und wieder auch die Sonne.
Wir haben uns überlegt, als erstes nach Mammoth Hot Springs zu fahren. Dies ist eine ganz im Norden des Parks gelegene Ortschaft, in deren Nähe sich die gleichnamigen, berühmten Sinterterrassen befinden. Über die Grand Loop Road fahren wir am Yellowstone River entlang und biegen beim Canyon Village nach links auf die Norris Canyon Road ab. Dieser folgen wir, bis wir an ihrem Ende wieder auf die Grand Loop Road (US89) stoßen, auf die wir nach rechts abbiegen.
Unterwegs überqueren wir schneebedeckte Hügellandschaften und stoßen ganz überraschend auf einen Coyoten, der unbeirrt an der Straße entlang läuft. Eine Weile läuft er sogar vor und neben uns her. Ich versuche, ihn aus dem WoMo heraus zu fotografieren und schicke Stoßgebete zum Himmel, dass ihn kein Auto übersieht. Irgendwann gelingt es uns, ihn vorsichtig zu überholen, aber selbst da kommt er nicht auf die Idee, die Straße zu verlassen. Verrückter Kerl!
Nach insgesamt knapp 80 km erreichen wir endlich die Mammoth Hot Springs Area. Der Ort selber bietet nicht besonders viel: Hier gibt es lediglich ein Hotel, ein Restaurant, eine Tankstelle und einen Souvenierladen. In der Umgebung kann man häufig Wapiti Hirsche beobachten, die die Wärme des warmen Wassers in den Sinterterrassen genießen. Die Terrassen, die schon vor Millionen Jahren anfingen sich zu bilden, werden durch Ablagerungen von Kalk und Mineralien geschaffen, die das austretende, heiße Quellwasser in hoher Dosierung enthält. Durch Algen und Bakterien, die sich in den Becken ansiedeln, entstehen Verfärbungen, die sich je nach Wassertemperatur verändern.
Das Mammoth Hot Springs gebiet teilt sich in zwei Bereiche auf: Die Lower Terraces und die Upper Terraces Area.
Die weitläufige Upper Terraces Area kann man bequem mit dem Auto auf einem Rundweg (Upper Terrace Loop Drive) abfahren. Unterwegs gibt es Parkbuchten, von denen aus man die diversen Terrassen besuchen kann. Sehenswert sind insbesondere die leuchtende Orange Spring Mound und die Angel Terrace mit ihren abgestorbenen Bäumen. Des Weiteren zählen zu dem Gebiet die Prospect Terrace, die New Highland Terrace, die White Elephant Back Terrace und der Bath Lake.
Einen Besuch der Lower Terraces Area darf man natürlich auch nicht versäumen. Dieses Gebiet ist von Holzstegen durchzogen und kann zu Fuß erkundet werden. Man sollte die Stege allerdings nicht verlassen, denn es besteht die Gefahr einer Beschädigung der Terrassen. Zunächst sollte man sich die Main Terrace anschauen, ein weites, weißes Sinterterrassenfeld, aus dem vereinzelt abgestorbene Bäume aufragen. Es gibt hier einen Aussichtspunkt, von dem man einen tollen Überblick hat. Anschließend empfiehlt sich ein kurzer Spaziergang zur mächtigen Canary Spring, die von Gelb-, Orange- und Brauntönen durchzogen ist. Die farbenfrohe Minerva Terrace ist mit Abstand das beliebteste Touristenziel in diesem Sektor von Mammoth Hot Springs. Sehr hübsch sind allerdings auch die Palette Spring und die Cleopatra Terrace. Weniger farbenfroh und recht trist kommen die inaktiven Sinterterrassen „Mound Terrace“ und „Jupiter Terrace“ daher. Liberty Cap ist eine ebenfalls versiegte Thermalquelle, jedoch in Form eines hohen, schmalen Felsens.
Nachdem wir das Gebiet ausgiebig erforscht haben, fahren wir noch kreuz und quer durch den Park und erfreuen uns an der schönen Landschaft. Wir haben natürlich die Hoffnung, unterwegs das eine oder andere Tier zu sichten…. einen Bären vielleicht. Aber im Endeffekt sehen wir nur die im Yellowstone allgegenwärtigen Bisons.
So vergeht auch der restliche Tag wie im Flug, und irgendwann ist es an der Zeit, zum Campingplatz zurück zu kehren. Hier lassen wir den Abend noch gemütlich ausklingen.
Übernachtung: Fishing Bridge RV Park (Full-Hook-Up) Preis: 37$