Sonntag 31.05.2009
Heute steht uns eine lange, aber landschaftlich sehr attraktive Strecke bevor. Es geht über Idaho nach Wyoming, in die Nähe des Grand Teton National Parks. Als Übernachtungsziel haben wir uns die im Jackson Hole Tal liegende Stadt Jackson ausgesucht.
Die erste Etappe führt über die Interstate 15 gen Norden. Bei Brigham City wechseln wir auf die US91 und dann bei Logan auf die US89, die uns über ein paar kleine Berge zum hübschen Bear Lake bringt. Die Straße verläuft ab hier immer am Ufer des Sees entlang. Ungefähr in dessen Mitte passieren wir die Staatsgrenze zu Idaho. Wir folgen der US89 immer weiter durch wunderschöne, hügelige, grüne Landschaft mit einigen kleinen Ortschaften und zahlreichen Farmen. Bald erreichen wir die nächste Staatsgrenze sind nun in Wyoming.
Als wir das Staatenschild mit dem Devils Tower und dem Rodeo reitenden Cowboy vor uns sehen, bekomme ich allen Ernstes eine Gänsehaut. Hier will ich schon seit so langer Zeit einmal hin und nun ist es tatsächlich Realität. Wyoming steht in meinen Augen für endlose Prärien, schneebedeckte Berge, Flüsse und Seen und natürlich für Cowboys, Pferde und Abenteuer. Ich bin so unglaublich gespannt, was uns hier erwartet!
Aber zunächst einmal erwarten uns jede Menge Regen und graue Wolken. So kann man die Schönheit der Natur leider nur bedingt genießen. Zwischendurch reißt der Himmel immerhin auch mal für kurze Zeit auf, und die Sonne lugt hervor. Wir fahren durch sanft geschwungene Berglandschaft mit Schnee auf den höher gelegenen Spitzen und viel Wald.
Später ist die Gegend von Farmen und typischen kleinen Westernstädtchen geprägt. Auf den riesigen Weiden grasen Pferde und Rinder, und zwischen all dem saftigen Grün sprießt wie verrückt der Löwenzahn. Ich glaube, so ein sattes Grün wie hier, habe ich bisher nur in Irland gesehen.
Immer wieder fallen uns Schilder am Straßenrand auf, auf denen Jerky angeboten wird. Verwundert fragen wir uns, was das wohl sein mag. Später finden wir heraus, dass es sich dabei um marinierte und anschließend getrocknete dünne Rindfleischscheiben handelt, die in Amerika gern als Snack gegessen werden. In jedem Supermarkt kann man hier Tütchen mit Beef Jerky bekommen, und das Zeug schmeckt auch noch verdammt gut.
Die US89 führt uns schließlich bis ins Herz des ehemaligen Cowboy-Ortes Jackson. Das Städtchen ist sehr touristisch und versprüht aber immer noch jede Menge Westernflair. Auf dem Weg zum Grand Teton und Yellowstone Nationalpark bietet es sich als gute Durchgangsstation an. Es gibt zahlreiche Restaurants, Hotels, Boutiquen und Kunstgalerien. Im Winter laden attraktive Skigebiete zum Wintersport ein.
Wir fahren zum relativ zentral gelegenen „The Virginian Campground“, der über 103 RV Stellplätze verfügt und Full-Hook-Ups bietet. Eine Übernachtung soll uns gesalzene 65 $ kosten. Trotzdem bleiben wir, denn nach der langen Fahrt fehlte uns die Lust, weiter auf die Suche nach einem Campingplatz zu gehen.
Mittlerweile hat es sich so richtig eingeregnet. Unsere Stimmung ist dementsprechend ein bisschen trüb. Wir nehmen den Shuttlebus ins hübsch herausgeputzte Stadtzentrum, schlendern an den flachen Holzhäusern vorbei und kehren zum Abendessen in den ansprechenden Silver Dollar Grill ein. Diese Kneipe ist über 50 Jahre alt und Treffpunkt von Einheimischen, Cowboys und Touristen. In die geschwungene Theke sind über 2.000 Silberdollar eingearbeitet. Es gefällt uns richtig gut hier. Wir bestellen superleckere Burger, die wir mit gutem Appetit verschlingen.
Danach fahren mir mit dem Shuttlebus zurück zum Campingplatz, machen es uns gemütlich und hoffen von ganzem Herzen, dass der nächste Tag uns wettermäßig mehr Glück beschert.
Zurückgelegte Tageskilometer: 449km
Übernachtung: Virginian RV Park (Full-Hook-Up) Preis: 65$