Anfahrt zum Bryce Canyon
Der Morgen war, als wäre nichts gewesen. Die Sonne schien aus einem blauen Himmel auf uns herab und auch der Wind war verschwunden. Der Plan war, heute die Cottonwood Canyon Road zu fahren, um zum Bryce Canyon zu gelangen. Diese Straße führt entlang einer landschaftlich reizvollen Landschaft. Allerdings ist diese „Gravelroad“ nach Regenfällen kaum befahrbar. Es hat über Nacht geregnet aber für uns sah die Straße rund um unserem Übernachtungsplatz erstmal in Ordnung aus. So fuhren wir durch los. Entlang riesiger Ebenen mit blühenden Blumen durchfuhren wir einige unproblematische matschige Passagen.
Wir genossen die Strecke und hielten immer wieder für Fotos an. Ein Jeep brauste an uns vorbei und fuhr mit viel Schwung einen Hügel hinauf. Wir konnten beobachten, dass er Probleme hatte und mühsam mit durchdrehenden Rädern teilweise quer den Hügel bezwang. Wir waren gespannt, wie wir dieses Hindernis überwinden sollten.
Ich aktivierte die elektronische Hinterrad-Sperre. Mehr war an unserem Fahrzeug nicht leider möglich um den Grip zu erhöhen. Dann fuhren wir ebenfalls mit Schwung auf den Hügel zu….
Wir wurden immer langsamer und bald standen wir mit drehenden Rädern auf der Hälfte des Hügels. Nichts ging mehr. Für uns ging es nur noch rückwärts rollend runter. Da wir so chancenlos waren überlegten wir nicht lange und drehten direkt um.
Anstatt der landschaftlichen Route fuhren wir wenig später auf der US89 über Kanab nach Bryce. Je weiter wir kamen, desto kühler wurde es. Zudem zog der Himmel immer weiter zu und fing an zu regnen.
Kurz vor dem Nationalpark checkten wir auf dem Ruby’s Inn RV Park ein. Der Platz war nahezu voll aber wir hatten Glück noch einen Platz zu bekommen. Diesmal hatten wir sogar einen Hook-Up Platz und einen ordentlichen Waschraum ganz in der Nähe.
Wir wollten kurz in den Park fahren, um dort die Lage zu checken. Als wir aber am Rim standen, war klar heute sehen wir nichts. Neben dem zunehmenden Nebel wurde es auch immer kälter und aus Regen wurde langsam Schnee. Den Rest des Tages verbrachten wir im Camper. Wir planten den morgigen Tag und machten uns leckere Pfannkuchen zum Abendessen.
Wanderung am Bryce Canyon
Als wir früh morgens die Vorhänge beiseite schoben, strahlte uns ein blauer Himmel entgegen. Wir fackelten nicht lange sondern sprangen direkt in die Fahrerkabine und brausten los in den National Park, um die morgendliche Sonne an den Felsnadeln zu beobachten.
Am Eingangstor zum Nationalpark war noch niemand, also fuhren wir einfach durch. Wir parkten gegenüber des Visitor Centers auf dem Platz für die RV’s und liefen quer über den North Campground zum Rim. Hier war tatsächlich gut was los. Jede Menge Leute haben in ihren Wohnmobilen und Zelten hier die kühle Nacht verbracht.
Der Boden war noch gefroren und vom gestrigen matschigen Schneetag mit Löchern und Furchen durchzogen.
Schon bald sahen wir die ersten Felsnadeln auftauchen. Als wir zum Sunset Point, einem der Hauptaussichtspunkte kamen sahen wir zwar die Felsnadeln, aber irgendwie hatten wir uns die komplette Szene spektakulärer und größer vorgestellt. Wir liefen noch weiter an der Kante entlang und konnten ein paar nette Fotos schießen, doch so richtig gepackt hat uns die Szene immer noch nicht.
Nach einer Weile gingen wir zurück zum Camper und Frühstückten erst einmal.
Die nächsten drei Tage sollten im Bryce und auch im Zion regnerisch und stürmisch werden. Also wollten wir den heutigen Tag nutzen um noch eine Wanderung bei schönem Wetter durch die Felsnadeln zu machen und dann evtl. weiter zu fahren.
Wir fuhren zum Sunrise Point, stellten den Camper ab und liefen wieder zum Rim.
Von dort aus liefen wir den Queens Garden Trail mitten durch die Felsnadeln hindurch. Nach und nach spielte die Sonne ihre Kraft aus und erwärmte die Felsen. Mit der Sonne wurden wir mit der Umgebung auch so langsam warm. Aus dieser Perspektive war die Kulisse viel eindrucksvoller als von oben.
Den geplanten Navajo Loop Trail mussten wir leider auslassen, da dieser komplett gesperrt war. So setzten wir spontan die Wanderung auf den Peekaboo Loop Trail fort. Dieser führte uns durch eine noch spektakulärere Felslandschaft und wir kamen aus dem Fotos machen nicht mehr heraus. Nach etwa 8km und 3 anstrengenden Stunden kamen wir oben am Bryce Point wieder raus.
Von hier fuhren wir mit dem kostenlosen Shuttle zurück zu unserem Auto am Sunrise Point.
Weiterfahrt nach St. George
Nachdem wir ein letztes Mal die Wettervorhersage geprüft haben, fühlten wir uns bestätigt und starteten die Flucht aus dieser Region. Sehr Schade, gerne hätte ich eine weitere Wanderung im Bryce Canyon gemacht und auch ein paar Tage im Zion Nationalpark verbracht. Aber drei Tage im Regen und Sturm machen keinen Sinn. Die Lottery zu der Wanderung zur Subway haben wir auch nicht gewonnen. Einige andere Wanderungen im Park, wie die Narrows sind beim Regen auch nicht geöffnet. So war eine Weiterfahrt für uns am Sinnvollsten. Wir durchkreuzten eine schöne Farmlandschaft und erreichten bald die Interstate I15. Am Nachmittag erreichten wir die Stadt St. George, wo wir auf dem Temple View RV Resort eincheckten. Aus der Richtung aus der wir kamen sahen wir dunkle Wolken am Horizont aber hier waren es tatsächlich sonnige 24 Grad.
Wir kauften noch etwas ein und gönnten uns bei der Cold Stone Creamery noch ein leckeres Peanut Buttercup Perfection Eis.
Wieder auf dem Campingplatz nutzen wir die Dusche und bastelten uns anschließend ein leckeres Club-Sandwich zum Abendessen.