Sonntag, 15.5.2016 – Rund um Völs (Grödener Joch, Sellajoch, Karersee, Vilnösstal)
Als wir um 6.45 Uhr aus den Federn kletterten und einen prüfenden Blick aus dem Fenster warfen, stellten wir zufrieden fest, dass unsere Wetter-App nicht zu viel versprochen hatte. Die Sonne strahlte ungehindert vom wolkenlosen Himmel, und die angezeigten 15 Grad waren im Tagesverlauf sicher noch steigerungsfähig. Motiviert machten wir uns abfahrfertig. Nach einem schnellen Frühstück ging es um viertel nach acht los. Wir hatten uns eine schöne Pässefahrt vorgenommen und wollten am Nachmittag noch einen Abstecher ins idyllische Villnösstal machen.
Zunächst fuhren wir über die SP24. Bei Telfen-Lanzin verließen wir diese und fuhren geradeaus weiter auf der SP64 in Richtung Kastelruth und Gröden. Am Ende der Straße bogen wir nach rechts auf die SS242 ab, die uns mitten hinein ins malerische Grödner Tal (Val Gardena) führte. Das Tal umfasst die Ortschaften St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein, die wir nun nacheinander passierten. Eingekesselt wird Gröden von den Grödner Dolomiten, zu denen die Geislerspitzen, die Puezgruppe, die Sellagruppe und die Langkofelgruppe zählen. Bei Wolkenstein verließen wir die SS242 und bogen nach links auf die Passstraße Grödner Joch (SS243) ab, die bis nach Corvara im Gadertal führt. Das Grödner Joch ist einer der beeindruckendsten Alpenpässe der Südtiroler Dolomiten. Die kurvige Straße führt in zahlreichen Spitzkehren hinauf auf 2.121 m Höhe und bietet unterwegs spektakuläre Aussichten auf die umliegenden Berge. Wir fuhren hinauf bis zur Passhöhe, wo wir unseren Camper neben einem Souvenirladen parkten und uns zu Fuß umsahen.
Es war sehr kalt und recht windig, aber der Ausblick von hier oben haute uns regelrecht aus den Latschen und ließ uns die Kälte beinahe vergessen. Umgeben von mächtigen Bergen wie dem Sellamassiv, den Cirspitzen , dem Langkofel und der Fanesgruppe, fühlten wir uns unglaublich klein und unbedeutend.
Ein sehr hübsches Fotomotiv fanden wir in einer kleinen Kapelle, die hier einsam inmitten der Bergwelt thront.
Nachdem wir ausgiebig fotografiert hatten und uns die Kälte langsam durch die Kleidung kroch, kehrten wir zurück zu unserem Wagen. Wir beschlossen, die Passstraße nicht weiterzufahren, sondern umzukehren und von Wolkenstein aus als nächstes die Sellajoch Passstraße entlang zu cruisen. Unten angekommen, bogen wir nach links auf die SS242 ab. Die Straße führte uns zunächst durch ein Waldgebiet. Dann endlich öffnete sich der Blick auf den Langkofel zu unserer rechten und die Sella Towers zu unserer linken Seite. Während wir in einem Bogen um den mächtigen Langkofel herum fuhren, konnten wir mehr und mehr die spektakuläre Dreiteilung des Massivs erkennen. Bald hatten wir die Passhöhe (2.240 m) erklommen und machten dort eine kurze Fotopause. Da es jedoch an gutem Fotolicht mangelte und alles im Schatten lag, war das schnell erledigt. Wir dachten über eine kleine Wanderung nach, uns war dann aber, trotz dicker Kleidung, schon nach wenigen Minuten so dermaßen kalt, dass wir uns lieber für eine schnelle Weiterfahrt entschieden.
Nach schier endlosen Bergab-Serpentinen und übel stinkenden Bremsen erreichten wir etwa 30 Minuten später das Örtchen Canazei in der Provinz Trentino. Hier fuhren wir in einem Kreisverkehr nach rechts auf die SS48.
Schon bei der Abfahrt heute Morgen hatten wir festgestellt, dass unser Camper unbedingt bald mal aufgetankt werden musste. Dummerweise war heute Sonntag und die Tankstellen hatten durchweg geschlossen. Das heißt, wirklich geschlossen waren sie nicht, aber es gab keinen Service sondern nur Selbstbedienung, und wir hatten keine Ahnung, wie das funktioniert. Aber so schwer konnte das ja eigentlich nicht sein. Als wir uns einer günstig gelegenen Tankstelle näherten, fuhren wir kurzentschlossen ran und positionierten unseren fahrbaren Untersatz an einer der Tanksäulen. Schnell entdeckte Frank eine Automatensäule, an der man mit Bargeld oder Kreditkarte zahlen und dann für den ausgewählten Betrag tanken kann. Die Anleitung gab es nur auf Italienisch, was die Sache für uns erschwerte. Aber nun waren wir schon mal hier und wollten es wenigstens versuchen. Vielleicht sollte man das nicht gleich mit einem 50 Euroschein machen, aber nachher ist man ja immer schlauer… Frank entschied sich jedenfalls direkt für die 50 Euro Variante. Der Schein wurde brav vom Automaten gefressen, nur leider wollte weder unsere noch irgendeine andere Säule das begehrte Benzin ausspucken. Eine Quittung bekamen wir gnädiger Weise trotzdem. Nun standen wir da und schauten reichlich dumm aus der Wäsche. Das Geld war anscheinend einfach weg. Da konnten wir machen was wir wollten.
Wenig später fuhr ein junger Mann mit seinem PKW an eine der Säulen um zu tanken. Wir hatten natürlich die Hoffnung, dass der uns helfen kann, mussten aber schnell feststellen, dass in Trentino, wie abgeschnitten, kein Deutsch mehr gesprochen wird. Englisch funktionierte auch nur sehr eingeschränkt, und der gutgemeinte Tipp des jungen Mannes, am Montag nochmal wiederzukommen und mit dem Tankwart zu reden, war für uns leider nicht umsetzbar, da wir schon frühmorgens weiter zur ligurischen Küste fahren wollten.
Während der Mann mühelos den Automaten bediente und sein Auto auftankte, schaute Frank ganz genau zu und wollte es danach selber nochmal probieren. Etwas unwillig reichte ich ihm einen 20 Euroschein, der umgehend im Automaten verschwand. Glücklicherweise leuchteten dieses Mal die zur Verfügung stehenden Tanksäulen auf und wir konnten die Passende per Knopfdruck auswählen. Frank marschierte zu der entsprechenden Säule, schnappte sich die Zapfpistole und merkte direkt, dass die Pumpe ansprang. Kurz darauf hatten wir immerhin ein paar Liter getankt und würden so über den Tag kommen. Über die verlorenen 50 Euro ärgerten wir uns natürlich trotzdem sehr…
Wir folgten der SS48 noch bis Vigo di Fassa; dort nahmen wir die Abzweigung nach rechts in Richtung Bolzano/Lago di Carezza (Karersee) und fuhren fortan auf der SS241, die uns direkt zum Karersee führte. Dort passierte uns dann der nächste Supergau, was wir aber erst später merken sollten…
Zunächst fuhren wir guter Dinge auf den kostenpflichtigen Parkplatz, der sich neben einem großen „Holzbunker“ befindet, in dem sich Souvenierläden und andere Geschäfte tummeln. Hier fanden wir, trotz großen Andrangs, problemlos eine ausreichend große Parklücke. Die Parkkosten von 1 € pro Stunde erschienen uns vollkommen akzeptabel. Da hatten wir schon Schlimmeres erlebt. Anschließend liefen wir durch einen Tunnel unter dem Gebäude und der Straße her und kamen auf der anderen Seite direkt am See raus.
Der Karersee wird von unterirdischen Gebirgsquellen gespeist, hat einen ständig schwankenden Wasserspiegel und ist aus Naturschutzgründen von einem Zaun umgeben, so dass man nicht an sein Ufer gelangen kann. Sehr beeindruckend sind zweifelsohne die smaragdgrüne Färbung des Sees und seine Lage vor der herrlichen Kulisse des Rosengarten- und Latemarmassivs. Davon abgesehen waren wir in erster Linie überwältigt von den beachtlichen Touristenströmen, die uns umgaben. Wie mag das erst im Hochsommer sein? Nichtsdestotrotz entschieden wir uns dafür, die kurze Runde um den See zu laufen (ca. 30 – 40 Minuten). Den besten Blick hat man jedoch – unserer Meinung nach – bereits von der Aussichtsplattform am Startpunkt des Spazierwegs. Die kleine Wanderung tat nach der vielen Autohockerei trotzdem ganz gut, wir konnten ein bisschen frische Luft tanken und den See hatten wir nun immerhin mal gesehen.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz mussten wir noch am Parkautomaten unser Ticket bezahlen. Aber was war das? Das konnte doch gar nicht stimmen: Der Automat verlangte satte 10 € von uns. Das konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen. Wir waren doch niemals länger als eine Stunde unterwegs gewesen. Kurzentschlossen brachen wir den Vorgang ab, und Frank lief schnell zum Parkplatz um das Infoschild zu den Parkkosten nochmal genau unter die Lupe zu nehmen. Etwas bedröppelt kam er ein paar Minuten später zurück. Er hatte an der Parkplatzschranke wohl den Knopf für Busse gedrückt. Den hatte er durch das Fenster des Campers besser erreichen können. Nun kamen wir schon auf 59 verschleuderte Euronen an nur einem Tag. Über uns selbst verärgert lösten wir das teure Ticket aus und machten, dass wir weiterkamen. Damit Euch das nicht passiert, unbedingt den unteren Knopf an der Schranke drücken. Selbst wenn man sich dabei etwas strecken muss lohnt sich die Mühe.
Vom Karersee aus fuhren wir die SS241 zunächst ein Stückchen zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Bei dem Örtchen Karersee bogen wir dann nach links auf den Nigerpass ab. Die steile und kurvige Passstraße verläuft entlang des Rosengartenmassivs und führt hinauf bis auf 1.690 m Höhe. Bei dem kleinen Bergdörfchen St. Zyprian, etwa 3 km vor Tiers am Rosengarten, entdeckten wir auf der rechten Straßenseite ein kleines, sehr hübsches Kirchlein, welches mit den schroffen Bergen und dem lieblichen, mit Wildblumen überzogenen Tal im Hintergrund ein tolles Fotomotiv abgibt. Hier mussten wir natürlich unbedingt anhalten und eine kleine Fotosession einlegen.
Danach ging es zügig in Richtung Mautautobahn A22, über die wir bis zur Abfahrt Klausen/Gröden fuhren. Wir wollten nun noch einen kleinen Abstecher ins Villnösstal machen. Leider kannte unser superschlaues Navi mal wieder eine tolle Abkürzung, und wir planlosen Chaoten fielen wie immer prompt darauf rein. Zunächst war die Straße (SP141) noch zweispurig und gut befahrbar. Als wir das Örtchen Gufidaun durchquerten, schauten wir uns schon etwas irritiert an, denn die Straße wurde enger und enger. Nicht gerade für große Fahrzeuge geeignet… Das änderte sich auch nicht, als wir den Ort hinter uns ließen. Im Gegenteil: Die Straße war hier nur noch einspurig, superschmal und noch dazu recht kurvig. Da blieb uns nur zu hoffen, dass uns kein Auto entgegenkommt. Meine Hände waren schweißnass, und ich hatte wirklich Angst um unseren armen Camper. Aber es ging gottseidank alles gut. Bei einem Sägewerk mussten wir noch eine winzige Brücke überqueren. Dann ging es endlich wieder auf eine bessere Straße, die uns direkt nach St. Magdalena im Villnösstal führte.
Wir fuhren in den kleinen Ort hinein, da es oberhalb des Ortes eine einmalig tolle und sehr bekannte Fotolocation gibt: Die Kirche St. Magdalena, umgeben von saftig grünen Feldern mit den schroffen, schneebedeckten Geislerspitzen im Hintergrund. Um die Kirche bzw. den Fotopunkt zu erreichen, muss man den Magdalenaweg entweder hochfahren oder hochlaufen. Hochfahren trauten wir uns nicht, da uns die Straße zu schmal war. Also parkten wir am Naturparkhaus Puez-Geisler und gingen zu Fuß in Richtung Kirche. Der Weg schlängelte sich zwischen blumenbedeckten Feldern bergauf. Ein solches Idyll habe ich bisher selten erlebt. Eine alte Frau, die uns entgegen kam, zeigte uns voller Entzücken einen Enzian, der etwas deplatziert als einziger seiner Art am Wegesrand wuchs. Fasziniert betrachteten wir zu dritt das Blümchen, bevor wir weiter unseres Weges zogen.
Als wir die Kirche endlich erspähten, erwartete uns eine negative Überraschung: Eines der benachbarten Häuser wurde offenbar gerade restauriert, und so stand mitten in der herrlichen Landschaft unschön ein Baukran herum. Und überhaupt… hatte die Kirche auf den Fotos, die wir im Internet gesehen hatten, nicht allein hier gestanden? Ich konnte mich nicht an eine Häusersiedlung erinnern. Es sollte sich später aber herausstellen, dass ich das wohl falsch in Erinnerung hatte.
Wir umrundeten die Kirche und schauten uns ein bisschen um, stellten aber schnell fest, dass man den tollen Blick auf die Kirche und die Geislerspitzen nur von weiter oben haben kann. So liefen wir zielstrebig den Magdalenaweg weiter bergauf. Wenig später machte er eine Linkskurve, und uns eröffnete sich das berühmte Panorama. Ein paar Meter weiter entdeckten wir auf der rechten Seite einen Pfad, der bergauf durch die Wiesen verläuft und als Panoramaweg gekennzeichnet ist. Wir liefen diesen Pfad ein Stück entlang und fanden hier den für uns schönsten Fotopunkt. Den Baukran sah man aus der Entfernung kaum noch, und der Blick war einfach atemberaubend schön. Genauso hatten wir uns das vorgestellt. Die Geislerspitzen sind wirklich Berge wie aus dem Bilderbuch… so herrlich zackig, schroff und wild. Das liebliche Villnösstal steht dazu in einem unglaublich tollen Kontrast. Wir konnten uns kaum sattsehen, aber da wir noch ein Stück weiter wollten, lösten wir uns schließlich von dem einzigartigen Idyll und kehrten zurück zum Ort und unserem Camper.
Gemächlich fuhren wir zurück zur Hauptstraße (Via Geisler) und bogen auf diese nach links ab. Nach etwa 750 Metern hielten wir uns rechts in Richtung St. Johann. Nach links geht an dieser Stelle die Via Zanser ab, die zur Zanser Alm führt. Nach wenigen hundert Metern kamen wir zum Ranuihof. Auf Höhe des Hofs steht mitten auf dem Feld die wunderschöne, kleine Barockkirche St. Johann in Ranui. Wir fanden eine Parklücke am Straßenrand und spazierten beim Ranuihof quer über das Feld, um die Kirche mit den Geislerspitzen im Hintergrund von weitem zu betrachten und zu fotografieren. Zum Spaß machten wir hier auch ein paar lustige Hüpffotos von uns.
Danach fuhren wir weiter bis zum Ende der Straße und parkten auf dem öffentlichen Parkplatz an dem Restaurant „Waldschenke“. Wir warfen 2 € in den Parkautomaten und erhielten ein Parkticket für den Rest des Tages. Der Parkplatz ist Startpunkt diverser Wanderungen. Da es mittlerweile leider schon Nachmittag war, entschieden wir uns für die relativ kurze Wanderung zur Zanser Alm. Die Strecke kann man zwar auch, wie schon erwähnt, über die Via Zanser per Auto zurücklegen, aber wir hatten Lust, uns noch ein bisschen zu bewegen und in der Natur zu sein.
Die Wanderung zur Zanser Alm, für die wir etwa 1 Stunde und 10 Minuten benötigten, ist relativ einfach, da der durch den Wald führende Weg schön breit und geschottert ist. Nichtsdestotrotz benötigt man ein bisschen Kondition, denn es geht permanent recht steil bergauf. Ich glaube, ich habe zwischendurch ganz schön rumgejapst und gemeckert, weil ich es so anstrengend fand. Unglaublich, dass ich noch vor einem Jahr in Argentinien die megaanstrengende Wanderung zur Laguna de los Tres bewältigt habe. Ich habe das Gefühl, das war in einem anderen Leben.
Die Erleichterung war jedenfalls groß, als wir endlich aus dem Wald traten und über den Parkplatz gingen, von dem aus es nur noch wenige Meter bis zur Alm sind. Das Wetter war immer noch hervorragend, und wir waren mittlerweile durstig und auch ein bisschen hungrig. So ließen wir uns kurzentschlossen auf der Terrasse des urigen Berggasthofs nieder, genossen die warme Nachmittagssonne und den tollen Blick auf die Geislergruppe und stärkten uns mit Radler und einer richtig leckeren Brettljause. Anschließend erkundeten wir die Alm und machten ein paar Fotos, bevor wir den Rückweg antraten. Da es nun die ganze Zeit bergab ging und wir flott unterwegs waren, dauerte es nicht lange, bis wir wieder neben unserem Camper standen.
Da es nun schon fast 19 Uhr war und uns die Müdigkeit in den Knochen steckte, sagten wir dem Navi, dass es uns auf schnellstem Wege heim zum Campingplatz Seiser Alm bringen soll. Natürlich wollte es uns wieder die Abkürzung entlang schicken, aber Frank überhörte das geflissentlich und fuhr einfach geradeaus weiter auf der Hauptstrasse. Kurzentschlossen kamen wir dann auf die Idee, noch einen schnellen Abstecher zur Kirche St. Valentin bei Seis am Schlern zu machen, denn diese ist ein weiteres tolles Fotomotiv. So verließen wir die SP24 bei Telfen-Lanzin und fuhren nach links auf die Via S. Valentino. Von dieser Straße aus sieht man die Kirche nach etwa 500 Metern auf der rechten Seite. Sie steht mitten auf einem Feld und ist daher nicht direkt mit dem Auto zu erreichen. Wir suchten vergeblich nach einer Parkmöglichkeit am Straßenrand. Mit einem normalen PKW hätte das sicher geklappt, aber mit unserem langen Kastenwagen war das schon etwas komplizierter. Schließlich wendeten wir, fuhren die Via S. Valentino zurück, bogen am Ende nach links auf die SP24 ab und versuchten uns der Kirche über die nächste nach links abzweigende Straße zu nähern. Diese Idee war leider nicht so optimal, denn die Straße war extrem schmal und führte nur zu zwei Höfen. Wendemöglichkeiten gab es praktisch keine, und wir gerieten ordentlich ins Schwitzen. Letztendlich musste ich aussteigen und Frank durch Gestikulieren beim Wenden helfen. Er musste rückwärts in ein Feld fahren, um überhaupt umdrehen zu können. Der Motor heulte mehrmals laut auf, und ich hatte die ganze Zeit Angst, dass wir uns im Matsch festfahren. Doch nach endlos erscheinenden Minuten war es dann geschafft. Wir ließen die Kirche Kirche sein und sahen lieber zu, dass wir nach Völs zu unserem Campingplatz kamen.
Als unser Fahrzeug endlich in seiner Parzelle stand, konnten wir noch ein wunderschönes Alpenglühen beobachten. Andächtig standen wir und einige andere Camper auf dem Platz und sahen zu, wie die tief stehende Sonne das mächtige Schlernmassiv herrlich rot zum Leuchten brachte. Und so ging ein wunderschöner, langer und aufregender Tag in Südtirol seinem Ende zu.
Tagesetappe: 200 km
Übernachtung: Camping Seiser Alm
Preis: 33,60 € pro Nacht (setzt sich zusammen aus: 9 € pro Person, 10,50 € für den Stellplatz, 1 € Umweltbeitrag pro Person, 1,40 € Ortstaxe pro Person, 0,30 € für Strom)
Wir sind schon 4x in der Ecke in Südtirol gewesen, allerdings zum Motorradfahren. Wobei wir dieses Jahr das allererste mal dort auch eine kleine Wanderung gemacht haben, nämlich zur Masaré Alm. War toll und das nächst mal werden wieder die Wanderschuhe mitgenommen. Unser Basishotel ist nur wenige Km vom Karersee entfernt, so dass wir diesen eigentlich täglich sehen. Ich liebe diese Ecke dort einfach!
Südtirol kann man ja auch nur lieben! Nachdem wir dieses Jahr dort ein paar Tage unterwegs waren, werden wir nächstes Jahr zwei Wochen dort verbringen. Wir freuen uns schon sehr auf die Wanderungen, die wir dann angehen werden.