Samstag, 14.5.2016 – von Würzburg nach Völs am Schlern (Südtirol)
Um 6.20 Uhr weckte uns Samu Haber mit seinem Gesang, und nach 10 Minuten Schlummern krochen wir aus den Federn und machten uns und den Camper abreisefertig. Ziemlich genau eine Stunde später waren wir wieder auf der A-3 unterwegs und fuhren weiter gen Süden. Die Sonne schien, aber mit nur 11°C hatte es sich merklich abgekühlt. Um 8.30 Uhr fuhren wir bei einer Raststätte raus, tankten und bereiteten uns unser erstes Urlaubsfrühstück zu. Was für ein schönes Gefühl, zu wissen, dass dies erst der Anfang unserer Reise war.
Um 9 Uhr ging es weiter Richtung Nürnberg und dort angekommen auf die A-9 nach München. Erst auf der A-99, der Münchner Umfahrungsautobahn, erwartete uns ein kleiner Stau bei Ottobrunn. Später ging es auf der A-8 beim Irschenberg zäh voran. Bei Rosenheim verließen wir die A-8 und folgten der A-93 in Richtung Brenner. Hier lief der Verkehr deutlich flüssiger, und wir kamen gut vorwärts. Dafür wurde das Wetter immer schlechter, und irgendwann hatten wir den Regen wieder eingeholt.
Unmittelbar hinter Kiefersfelden überquerten wir die Grenze nach Österreich. Eine 10-Tages-Vignette hatten wir für 8,80 € bereits an einer Tankstelle gekauft und in die Frontscheibe des Campers geklebt. Erst nachdem wir Innsbruck passiert hatten und uns auf der A-13 der italienischen Grenze näherten, kam der Verkehr wieder zum Stocken. Am Brenner hatte es einen Unfall gegeben, der einen längeren Stau verursachte und unsere Geduld nochmal auf den Prüfstand stellte. Als auch diese Hürde bewältigt war, kamen wir ohne weitere Komplikationen nach Südtirol.
An der Abfahrt Klausen/Gröden verließen wir die Mautautobahn und fuhren über die kurvige SP24 durch liebliche Landschaft und verschlafene Örtchen. Überall grünte und blühte es in den herrlichsten Farben, und obwohl der Himmel ziemlich vergangen war, es noch ganz leicht regnete und wir noch keinen der herrlichen Dolomitenberge gesehen hatten, waren wir jetzt schon ganz verliebt in diese Bilderbuchgegend.
Um viertel nach vier erreichten wir den Campingplatz „Seiser Alm“ in der Nähe von Völs am Schlern. Wir hielten vor der geschlossenen Schranke, und während Frank sich auf die Suche nach der Rezeption machte, verharrte ich im Camper und hoffte mal wieder auf einen freien Platz. Wenig später kehrte Frank mit einem Plan des Campingplatz-Geländes zurück. Darauf hatte die Rezeptionistin die freien Stellplätze markiert. Wir sollten uns zu Fuß umschauen und uns einen der Plätze aussuchen.
Der Campingplatz gefiel uns auf Anhieb richtig gut. Der Blick über das Tal in Richtung Kastelruth und auf das gewaltige Schlernmassiv war der absolute Hammer. Schnell war ein Stellplatz gefunden, der uns beiden zusagte. Wir spazierten zurück zur Rezeption, buchten den Platz 208 (Kategorie B) für zwei Nächte und erledigten die Formalitäten. Anschließend dirigierten wir unser Gefährt in seine Parzelle und schauten uns erstmal alles an. Mal abgesehen von der tollen Lage des Campingplatzes ist dieser auch wirklich klasse ausgestattet. Von dem Badehaus waren wir mehr als begeistert. Es war nicht nur alles sehr hübsch und sauber, sondern erweckte fast den Eindruck eines Luxus-Spas. Es gibt zahlreiche Duschen, die kostenfrei genutzt werden können (gegen Aufpreis auch private Mietbadezimmer), Toiletten, abschließbare Umkleideräume, einen großzügigen Schmink- und Fönraum für die Damen mit vielen Spiegeln, Barhockern und fest installierten Föns, einen Hundeduschraum, einen Geschirrspülraum, eine Waschküche mit Waschmaschinen und Trocknern und einen Raum in dem man den Inhalt der chemischen Toilette entsorgen kann.
Des Weiteren verfügt die Anlage über eine Dumpingstation für Wohnmobile und ein Restaurant mit toller Aussichtsterrasse. WLAN ist auf dem gesamten Platz verfügbar.
Da das Wetter zum Abend hin immer besser und sogar recht sonnig wurde, entschieden wir uns für einen kleinen Spaziergang zu der hübschen, auf einer Anhöhe gelegenen Kirche St. Konstantin. Wieder zurück auf dem Campingplatz ließen wir uns auf der Terrasse des Restaurants „Zur Quelle“ nieder und genossen dort den Ausblick auf den 2.563 m hohen Schlern bei einem leckeren südtiroler Abendessen und einem kühlen Radler. Später inspizierten wir noch die Duschen und fielen danach müde ins Bett.
Tagesetappe: 578 km
Übernachtung: Camping Seiser Alm
Preis: 33,60 € pro Nacht (setzt sich zusammen aus: 9 € pro Person, 10,50 € für den Stellplatz, 1 € Umweltbeitrag pro Person, 1,40 € Ortstaxe pro Person, 0,30 € für Strom)