San Francisco ist bei einer Kalifornien Rundreise immer ganz oben auf der Liste. Sofort fallen einem die Golden Gate Brücke, die urigen Cable Cars und wilde Verfolgungsfahrten durch die steilen Straßen ein.
Bei unserem Kalifornien Roadtrip fuhren wir mit unserem Wohnmobil gemütlich auf dem Highway 101 von Norden auf San Francisco zu. Plötzlich und fast schon unerwartet tauchte sie vor uns auf, die Golden Gate Brücke. Wenig später cruisten wir dann selber über diese berühmte Brücke, und hatten bereits das bekannte Lied von Scott McKenzie in den Ohren. Das war ein echter Wow-Effekt, und wir freuten uns riesig in den nächsten Tagen diese Stadt zu erkunden.
Wohnmobil-Stellplätze in San Francisco
Rund um San Francisco gibt es einige Stellplätze für Wohnmobile. Wir haben zwei davon besucht, die wir uneingeschränkt empfehlen können.
Der Marin RV Park liegt nördlich von San Francisco in Larkspur. Von dort aus sind es noch etwa 25km bis ins Zentrum von San Francisco. Wenn man nicht mit dem Wohnmobil durch San Francisco fahren möchte, hat man alternativ die Möglichkeit mit der fußläufig erreichbaren Fähre in Larkspur nach San Francisco zu gelangen.
Dies ist ziemlich praktisch – das Wohnmobil bleibt auf dem Campingplatz stehen und bei schönem Wetter hat man sicherlich eine tolle Aussicht auf die Skyline. Für uns kam das nicht in Frage, da wir nur eine Nacht im Marin Park waren und dann zum Candlestick RV Park gewechselt sind.
Der Candlestick RV Park ist der wohl zentrumsnächste Campingplatz, und liegt direkt am Football Stadion der 49ers. Am Campingplatz gibt es einen stündlichen Shuttleservice (12$) in die Innenstadt, mit dem wir absolut zufrieden waren. Wenn nicht vorher anders vereinbart, wird man in Chinatown abgesetzt und an gleicher Stelle wieder abgeholt.
Welche Sehenswürdigkeiten muss man gesehen haben?
Das Erlebnis mit der Cable Car zu fahren, muss man einmal im Leben selbst gemacht haben. Mit den klapprigen Wagen unkomfortabel außen auf dem Trittbrett stehend durch die steilen Straßen zu fahren ist schon ein ganz besonderes Erlebnis. Ein Ticket kostete stolze 6$ pro Richtung und galt solange bis man aussteigt. Wenn man mit einer anderen Bahn weiterfahren möchte, werden erneut 6$ fällig.
Sehr interessant sind die Endstationen der Cable Cars. Hier wird die Bahn auf eine Drehscheibe geschoben und von Hand gewendet. Von den drei noch existierenden Linien sind wir mit der Powell-Mason-Linie von der Endstelle Taylor Street / Bay Street gefahren. Kleiner Tipp um langes Warten zu vermeiden – Am besten direkt morgens als erstes die Fahrt machen, denn ab mittags steht man schon mal eine Stunde in der Warteschlange.
An der Ecke Mason Street/Washington Street sind wir wieder ausgestiegen, denn liegt das Herzstück der Cable Cars – Das Cable Car Museum. Wem die Technik und Geschichte der Cable Cars interessiert, kann sich in diesem kostenlosen Museum ausreichend informieren.
Die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz ist ein weiteres lohnendes Ziel. Mehrmals am Tag fahren Boote rüber zur Insel aber spontan ein Ticket zu bekommen ist trotzdem nahezu unmöglich. Wir haben bereits von zu Hause die Tickets für einen Abendbesuch gebucht. Als wir die Tickets abgeholt haben, konnten wir ein Schild mit dem Hinweis auf die nächste freie Tour in zwei Tagen sehen. Wenn Du vorab keine Tickets reserviert hast, raten wir dazu diese direkt am Anfang zu besorgen.
Die Fahrt mit dem Boot dauerte knapp 20 Minuten und war schon das erste Highlight. Die Sonne ging gerade hinter der Golden Gate Brücke unter und färbte den Himmel rot ein. Unterwegs wurden wir zusätzlich mit den ersten Details über die Insel per Lautsprecher versorgt.
Auf der Insel angekommen wurden wir gruppenweise zum Hauptgebäude geführt. Auf dem Weg erhielten wir einige Informationen zu den verschiedenen Einrichtungen und Gebäuden. Im Hauptgebäude angekommen, bekamen wir dann einen Audioguide (Dauer etwa 90 Minuten / auch in deutsch) mit dem wir durch das komplette Gefängnis geführt wurden. Im Allgemeinen bin ich kein Freund von diesen Audioguides, da diese meist sehr langweilig sind, aber dieser hat mich wirklich positiv überrascht. Die dunkle Stimmung während dieser Abendstunde und der spannende Audioguide machten die Führung zu einem tollen Erlebnis. Bevor wir mit dem Boot wieder zurück fuhren hatten wir noch etwas Zeit. So genossen wir auf dem Außengelände noch den Blick hinüber auf die beleuchtete Skyline.
Am Pier 39 gibt es neben unzähligen Geschäften und Restaurants auch eine kostenlose Attraktion. Eine Kolonie kalifornischer Seelöwen hat sich hier angesiedelt und kann von verschiedenen Stegen beobachtet werden.
Eines der Restaurants, das Boudin Bakery & Cafe eignet sich für einen kleinen Snack. Hier gibt es eine leckere Muschelcreme-Suppe im Brotlaib.
Viele Sehenswürdigkeiten liegen zentral und können zu Fuß erreicht werden. Um die andere Seite der Golden Gate Brücke, die Painted Ladies oder das Szeneviertel Haigth-Ashbury zu erreichen, ist man auf ein Transportmittel angewiesen. Lohnenswert ist daher eine Tour mit einem Hop-On Hop-Off Bus. Mit so einer Tour kann man in relativ kurzer Zeit alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen. Besonders für ortsfremde ist so eine Tour bestens geeignet. Man braucht nur an einer gewünschten Station aussteigen und nach der Besichtigung in den nächsten Bus wieder einsteigen. Bequemer geht es kaum, wenn man nur ein oder zwei Tage in der Stadt hat.
Fototipps
Wenn man nach San Francisco reist, möchte man auch ein paar schöne Fotos mit nach Hause nehmen. Eigentlich ist das nicht so schwer, denn fast an jeder Straßenecke bieten sich tolle Motive. Als begeisterter Fotograf habe ich noch ein paar zusätzliche Tipps.
Schöne Fotos von der Golden Gate Brücke kann man von beiden Seiten aus machen. Auf der von San Francisco abgewandten Seite gibt es den großen Vista Point. Dieser ist ein Anlaufpunkt von fast allen Bustouren (auch die Hop-On Hop-Off Busse), hat einen großräumigen Parkplatz und ist dementsprechend gut besucht.
Wenn man mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist, sollte man daher auch die Conzelman Road hinauffahren. Entlang der Straße gibt es mehrere Haltebuchten von denen man ein geniales Panorama hat.
Der erste Haltepunkt nennt sich Battery Spencer. Nach einem kurzen Weg an einem alten Fort vorbei, gelangt man auf eine Anhöhe. Von hier aus hat man einem imposanten Blick, und ist der Brücke fast zum greifen nah.
Im weiteren Verlauf der Conzelman Road folgt bereits zwei Kurven weiter der nächste Parkplatz. Hier bietet sich ein freier Blick auf die Brücke und der dahinter liegenden Skyline.
Um das komplette Panorama erfassen zu können empfiehlt es sich, der Straße noch weiter bergauf zu folgen. Dafür fährt man den bald kommenden Kreisverkehr links raus in Richtung Marin Headlands und Hawk Hill immer weiter bergauf bis zum nächsten Parkplatz. An dem Kreisverkehr steht ein Verbotsschild für Wohnmobile und Busse. Daher konnten wir diesen Aussichtspunkt mit unserem Wohnmobil leider nicht besuchen.
Auf der San Francisco Seite gibt es entlang des Marine Drive immer wieder einen schönen Blick auf die Brücke. An schönen Tagen lohnt es sich diesen Weg in Richtung Brücke zu wandern.
Die Lombard Street verläuft einmal quer durch San Francisco. Ein kleiner Abschnitt dieser Straße ist als kurvenreichste Straße der Welt bekannt und ein beliebtes Fotomotiv. Die als Einbahnstraße entschärfte Straße wird meist nur von Touristen befahren, die einmal selber den Slalomkurs durchfahren wollen. Für größere Fahrzeuge wie Wohnmobile ist dieser Teil der Straße leider gesperrt.
Die Painted Ladies nennt man die farbenfroh gestrichenen viktorianischen Holzhäuser am Alamo Square. Vom Alamo Square Park hat man mit den Häusern im Vordergrund einen hübschen Blick auf die Skyline der Stadt. Auf der Wiese kann man prima sitzen, picknicken und den Ausblick genießen.
Was wir nicht mehr geschafft haben
Der Coit Tower ist ein Aussichtsturm auf dem Telegraph Hill von dem man ein geniales Panorama über die Stadt hat.
Marin Headlands nennt man den Küstenabschnitt direkt hinter der Golden Gate Brücke. Neben der oben beschriebenen Conzelman Road gibt es dort weitere schöne Wanderwege und Aussichtspunkte zu entdecken.
Die Twin Peaks sind zwei Hügel von denen man einen tollen Blick auf die Skyline der Stadt hat. Besonders Abends ist dieser Aussichtspunkt empfehlenswert.