Gibt es etwas spannenderes, als die Nationalparks in Namibia und Botswana auf eigene Faust mit einem „Truck Camper“ zu erkunden? Tagsüber auf Pirschfahrt gehen und dann Abends am Lagerfeuer sitzen, in den Sternenhimmel schauen und den Tiergeräuschen lauschen. Etwas schöneres gibt es kaum. Insbesondere in Botswana, wo es keinen schützenden Zaun zwischen den Wildtieren und dem Campingplatz gibt, fängt das Abenteuer an.
In diesem Artikel findest Du die Campingplätze aus unserem Roadtrip im September/Oktober 2016 mit einer kleinen Beschreibung und Tipps zur Buchung.
Die Stellplätze haben wir alle in Eigenregie gebucht, was teilweise nicht ganz einfach war. Die genannten Preise gelten für zwei Personen und einem Fahrzeug.
Die Reihenfolge der Camps folgt unserer gefahrenen Route. In diesem Artikel fahren wir bis zu den Viktoriafällen. Im Teil 2 setzten wir den Roadtrip durch die Nationalparks Botswanas bis zur Harnas Farm fort.
1. Etosha Nationalpark – Okaukuejo Rest Camp
So haben wir gebucht
Der Etosha Nationalpark wird durch den Namibia Wildlife Resort verwaltet. Über die Webseite des NWR kann das Camp bequem reserviert werden. Die Buchungsbestätigung solltest du unbedingt prüfen (wir hatten ein falsches Datum eingetragen), bevor du die Anzahlung tätigst. Dafür ist der Bestätigungs-Mail ein Kreditkarten-Formular angehängt, dass es auszufüllen und eingescannt zurück zu schicken gilt. Nach ein paar Tagen erhält man dann eine Bestätigung über die Zahlung per Mail.
Die Restzahlung muss selbstständig auf gleicher Weise und zu der genannten Frist beglichen werden. Ansonsten kann es sein, dass die Reservierung verfällt. Nach begleichen der Gesamtsumme bekommst du eine weitere Bestätigung, die ausgedruckt mit nach Namibia genommen werden sollte.
Der Weg dorthin
Wir starteten von unserem Camper-Verleiher aus Windhoek und fuhren die etwa 430km lange Strecke über die gut ausgebaute B1 (ca. 5 Std.) noch an unserem Ankunftstag. Um zum Camp zu gelangen, steuerten wir das südlich gelegene Anderson Gate an. Alle Eingangstore werden zum Sonnenuntergang geschlossen. Man sollte also rechtzeitig dort sein, um nicht vor verschlossenen Toren zu stehen.
Im Camp angekommen, trägt man sich an der Rezeption in verschiedene Bücher ein, zahlt die Nationalparkgebühren und bekommt einen Stellplatz zugewiesen.
Ausstattung des Camps
Das komplette Camp ist umzäunt, daher darf man sich dort jederzeit frei bewegen. Das Camp bietet z.B. einen kleinen Shop, eine Tankstelle, ein Restaurant, einen Pool und einen Aussichtsturm. Highlight des Camps ist aber das von Wildtieren gut frequentierte und abends beleuchtete Wasserloch. Jeden Abend besuchten wir das Wasserloch und kamen uns teilweise vor wie im Kino. Mit unseren Getränken saßen wir auf der Aussichtserrasse und beobachteten das Stelldichein der Elefantenherden und Nashorngruppen.
Unser Stellplatz C22 war eben und geräumig. Wir hatten einen schattenspendenden Baum, Strom und eine Grillstelle am Platz. Ein Wasserhahn für Frischwasser, ein Sanitärgebäude und eine Möglichkeit das Geschirr zu spülen gab es der Nähe.
GPS-Koordinaten des Camps: -19.181824, 15.917408
Übernachtungskosten: 442N$ pro Tag. Dazu kommen noch die Nationalparkgebühren von 170N$ pro Tag
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja (Wasserstellen im Camp verteilt vorhanden)
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: nein
Schrankenzeiten: geschlossen von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang
2. Etosha NP – Namutoni Rest Camp
So haben wir gebucht
Siehe oben.
Der Weg dorthin
Das Namutoni Camp liegt im östlichen Teil des Etosha Nationalparks. Vom Okaukuejo Camp haben wir die etwa 150km lange Strecke quer durch den Park als Pirschfahrt genutzt. Ansonsten kann das Camp durch das Von Lindequist Gate bequem über eine Asphaltstraße erreicht werden.
Ausstattung des Camps
Auch in diesem Camp kann man sich frei bewegen, da es komplett umzäunt ist. Auf dem Gelände befindet sich ein hübsches Fort, das früher als Polizei- und Militärstation genutzt wurde. Heute sind dort verschiedene kleine Läden untergebracht. Ansonsten gibt es noch eine Tankstelle, ein Restaurant, einen Pool und ein Wasserloch auf dem Gelände.
Der Campingplatz ist eine riesige ebene Wiese bzw. Lehmfläche. An den meisten Plätzen gibt es einen schattenspendenden Baum, eine Grillstelle und Strom. Unseren Stellplatz konnten wir uns selbst aussuchen. Ein Platzwart zeigte uns die freien Plätze, von denen wir einen in der Nähe des Sanitärhauses wählten.
GPS-Koordinaten des Camps: -18.805709, 16.941588
Übernachtungskosten: 442N$ pro Tag. Dazu kommen noch die Nationalparkgebühren von 170N$ pro Tag
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja (Wasserstellen im Camp verteilt vorhanden)
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: nein
Schrankenzeiten: geschlossen von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang
3. Popa Falls Camping Site
So haben wir gebucht
Auch das Popa Falls Camp wird durch den NWR verwaltet und dementsprechend auf die gleiche Weise gebucht, wie die Camps im Etosha Nationalpark.
Der Weg dorthin
Den Etosha Nationalpark haben wir über das Von Lindequist Gate verlassen. Auf guten Asphaltstraßen führte der etwa 630km lange Weg über Tsumeb, Grootfontein und Rundu zum Caprivi Streifen bis nach Divundu. Bevor du in Divundu über den Fluss Cubango fährst führt rechts eine Nebenstraße zum Camp. Schilder an der Straße weisen den Weg. Nach etwa 5km liegt das Camp dann auf der linken Seite.
Ausstattung des Camps
Das Camp ist ein großes umzäuntes Anwesen direkt am Fluss. Neben dem Campingplatz gibt es auch die Möglichkeit in luxuriösen Chalets zu wohnen. Der Campingplatz hat 10 Stellplätze, da aber nicht viel los war, konnten wir unseren Stellplatz frei wählen. Wir hatten einen schattenspendenden Baum, eine Grillstelle, Strom und eine Mülltonne direkt am Platz. Ganz in der Nähe war ein frisch renoviertes Sanitärgebäude.
Das Gelände kann auf verschiedenen Wegen zu Fuß erkundet werden. Es können Bootsausflüge gebucht werden oder man genießt den Sonnenuntergang auf der Terrasse an der Jetty-Bar. Auch wenn der Name auf einen Wasserfall schließen lässt, darf man nicht zu viel erwarten. Bei den Popa Falls handelt es sich eher um eine in Kaskaden angeordnete Stromschnelle.
Als Zwischenstopp auf dem Weg durch den Caprivi Streifen können wir das Camp durchaus zu empfehlen.
GPS-Koordinaten des Camps: -18.122967, 21.581999
Übernachtungskosten: 272N$
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja (per Gießkanne vom Sanitärgebäude)
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: nein
Schrankenzeiten: keine
4. Katima Mulilo – Kalizo Lodge Camp Site
So haben wir gebucht
Wir haben den Stellplatz direkt über das Kontaktformular auf der Homepage angefragt. Das darauf hin erhaltene Buchungsformular haben wir ausgefüllt zurückgeschickt und wenige Tage später die Bestätigung der Buchung erhalten.
Der Weg dorthin
Etwa 12km hinter Katima Mulilo zweigt eine kleine Straße links von der B8 ab. Als wir im September 2016 dort entlang fuhren, waren umfangreiche Straßenarbeiten im Gange. Nach etwa 20km auf dieser Straße sahen wir einen Wegweiser, der nach links zur Kalizo Lodge weist. Ab hier ist die Piste für normale Fahrzeuge eine Herausforderung. Tiefe Furchen und sandige Passagen machten die Anreise bereits zu einem Erlebnis, so dass wir den Allrad einlegen mussten.
In der Regenzeit (Frühjahr) ist das Camp meist aufgrund von Überflutungen geschlossen.
Ausstattung des Camps
In wunderschöner Lage direkt am Sambesi hat die Kalizo Lodge insgesamt 18 Stellplätze. Es gibt ein einfaches aber sauberes Sanitärgebäude (Duschen mit Vorhang). Man kann hier locker mehrere entspannte Tage verbringen. Von der Lodge werden Ausflüge mit dem Boot zum Angeln, etc. angeboten. Alternativ kann man die Kaminspintkolonie auf einer etwa einstündigen Wanderung besuchen.
GPS-Koordinaten des Camps: -17.540338, 24.566415
Übernachtungskosten: 280N$
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: In der Nähe der Rezeption ist ein kostenloses WiFi zu empfangen
Schrankenzeiten: keine
5. Kasane – Chobe Safari Lodge
So haben wir gebucht
Über das Anfrageformular auf der Webseite haben wir zunächst nach einem freien Stellplatz gefragt. Die weitere Abwicklung der Anzahlung sowie der Restzahlung wurden dann über den Vermittler Temba-Travel abgewickelt. Wir waren deswegen zunächst verwirrt aber bei uns hat die Buchung über das Webportal von Temba-Travel prima funktioniert.
Der Weg dorthin
Nach dem Grenzübergang von Namibia nach Botswana (Ngoma) führt die Transitstraße A33 direkt bis nach Kasane. Bis auf einige wenige Kreuzungen in die Nationalparks führt die Straße immer geradeaus durch dichtes Buschland. Nachdem man den Flugplatz passiert hat, die nächste Straße nach links nehmen (Airport Road). Am Ende der Straße kommt man links direkt zur Chobe Safari Lodge und rechts in den Ort mit einigen Einkaufsmöglichkeiten.
Ausstattung des Camps
Schicke Lodge mit einem großen Campingplatzgelände. Unsere Parzelle war für unseren Wagen gerade groß genug. Seitlich waren Hecken und Gebüsch, wo sich auch gerne verschiedene Antilopen und Affen aufgehalten haben. Wir hatten eine Feuerstelle und Strom am Platz. Auf dem Gelände befinden sich mehrere saubere und gut ausgestattete Sanitärgebäude.
In der Lodge gibt es ein Tourbüro mit zahlreichen Möglichkeiten für Ausflüge (z.B. zu den Victoriafällen, Safari im Chobe Nationalpark oder Bootsausflüge auf dem Chobe).
GPS-Koordinaten des Camps: -17.806005, 25.146814
Übernachtungskosten: 249,60 Rand
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: In der Nähe der Rezeption/Bar ist ein WiFi frei empfangbar
Schrankenzeiten: keine (Abreise jederzeit möglich)
6. Victoria Falls – Victoria Falls Rest Camp
So haben wir gebucht
Wir hatten per Mail nach einem freien Platz gefragt. Nach wenigen Tagen hieß es in der Antwort, es wären immer genug freie Stellplätze vorhanden und eine Buchung nicht notwendig. Tatsächlich standen wir nur mit zwei Campern auf dem riesigen Gelände. Ein anderer Teil des Campingplatzes wurde von mehreren Overlander-Gruppen beansprucht, die uns aber nicht gestört haben.
Der Weg dorthin
Über den Grenzübergang in Kazungula sind wir von Botswana nach Simbabwe eingereist. Auf der Transitstraße erreichten wir den Ort Victoria Falls nach etwas mehr als 70km. Bevor wir im Ort die Bahnschienen kreuzten, bogen wir direkt hinter dem Einkaufszentrum links in die Mosi-Oa-Tunya Straße ab. Nach etwa 200 Metern war der Eingang des Camps auf der rechten Seite.
Ausstattung des Camps
Zentraler Campingplatz, von dem man den Ort und die Victoria Fälle bequem zu Fuß erkunden kann. Neben dem Campingplatz gibt es eine Vielzahl anderer Unterkünfte auf dem Gelände. Wir hatten eine Feuerstelle mit Sitzgelegenheit und einen Stromverteiler direkt am Platz. Auf dem Gelände gibt es mehrere Waschräume im akzeptablen Zustand. Zum Relaxen gibt es einen Pool und eine Bar.
GPS-Koordinaten des Camps: -17.925306, 25.837530
Übernachtungskosten: 24US$
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: An der Rezeption können diverse WLAN-Pakete käuflich erworben werden
Schrankenzeiten: keine (rundum die Uhr besetzt)
Für unsere Reiseplanung haben wir desweiteren folgende Bücher verwendet.
Mit dem Wohnmobil durch Namibia* – zeigt lohneswerte Routen entlang der bekannten Sehenswürdigkeiten.
Reisen in Botswana* – mit allen Nationalparks und Allrad-Strecken.
Botswana – Okavango & Victoriafälle – Reiseführer von Iwanowski* – umfangreicher Individualreiseführer
Hallo ihr Beiden,
danke für die tolle, ausführliche Aufstellung eurer Unterkünfte, das hilft uns weiter !
Nachdem wir in diesem Jahr schon 5 Wochen mit dem Dachzelt in Namibia unterwegs waren, planen wir für nächstes Jahr unseren zweiten Aufenthalt mit Botswana / Namibia.
Wir werden die Tour ungefähr in ungekehrter Richtung fahren, wobei es für uns noch weiter “runter” in die Kalahari und dann über den Kgalagadi Transfrontier Park Richtung Norden geht.
Wir freuen uns schon auf den zweiten Teil eurer Aufstellung !
Liebe Grüße
Bibo & Tanja
Hey Ihr Beiden.
Seit ihr etwa im Afrika-Fieber, dass ihr schon die nächste Rundreise plant? Wir können euch gut verstehen und die geplante Route hört sich sehr vielversprechend an.
Den zweiten Teil unserer Camps habe ich eben online gestellt. http://dinky-land.de/namibia-botswana-roadtrip-unsere-camps-teil-2/
Der wird euch hoffentlich auch bei eurer Planung weiterhelfen. Falls ihr noch weitere Rückfragen habt, könnt ihr euch gerne bei uns melden.
Viel Spaß noch bei der weiteren Planung,
Frank.