Die Savuti-Section (bereist Ende September 2016)
Anfahrt nach Savuti
Das Erhöhen des Luftdrucks der Reifen, hätten wir uns eigentlich sparen können. Nach knapp 30km Asphaltstraße vom Ngoma Gate (Chobe Riverfront) bis zum Örtchen Kachikau endete diese bereits wieder. Eine üble Tiefsand- und Wellblechsandpiste lag nun vor uns. Und das nicht nur für wenige Kilometer. Auf knapp 50km wurden wir aufs übelste durchgeschüttelt, bis wir endlich das Ghoha Gate und damit das Eingangstor zur Savuti-Region erreichten. Die Savuti-Region gehört zum Chobe Nationalpark und gilt neben der Chobe Riverfront als eine der tierreichsten im südlichen Afrika. Die Riverfront hatte uns bereits sehr gut gefallen. So waren wir sehr gespannt, was uns hier erwarten würde.
Am Gate zeigten wir unsere Buchung für das Camp und zahlten das Eintrittsgeld (Bargeld mitnehmen!) für die nächsten Tage. Auf den restlichen Kilometern bis zum Savuti Camp bekamen wir bereits einen Eindruck, was uns hier die nächsten Tage erwarten würde. Es war knochentrocken und die in unserer Karte eingezeichneten Wasserlöcher oder Bachläufe waren schlichtweg nicht mehr existent. Lediglich das künstlich gespeiste Wasserloch ganz in der Nähe des Camps bot den Tieren noch eine Möglichkeit zu trinken. Aber selbst hier war nicht mehr als ein Matschloch übrig geblieben.
Das Savuti Camp
An der Camp-Rezeption, bekamen wir den Stellplatz CU2 zugewiesen. Wir hatten wieder einmal einen großen Baum, Mülleimer, Grillstelle und sogar einen Wasserhahn an unserem Platz. Leider gab es hier aber auch viele kleine Fliegen, die eklig summten und permanent um uns herum schwirrten. Erst gegen Abend verschwanden die lästigen Biester.
Als wir unsere Wohnkabine betraten, bemerkten wir, dass einige Lebensmittel die heutige Rüttelpiste nicht überstanden haben. Zwei Bierflaschen und ein Glas Tomatensauce waren zerbrochen und haben ihren Inhalt in die Staufächer ergossen. Mit zwei Rollen Klopapier bzw. Küchenpapier wischten wir mühsam alles wieder sauber. Nachdem wieder alles halbwegs gereinigt war, waren wir nassgeschwitzt und gönnten uns erstmal was kaltes zu trinken. Dabei beobachteten wir die Buschhörnchen, Tocos, Glanzstare und lustige krakeelende Hühner, die auf der Campsite umherhuschten.
Wieder erholt, erkundeten wir das Camp zu Fuß. So kamen wir zum elefantensicheren Sanitärgebäude, dass mit einer hohen Schutzmauer und speziellen Toren konstruiert wurde. Die Duschräume waren sauber, einzeln abschließbar und hatten einen kleinen Vorraum mit Bank und Haken. Warum dieses Gebäude so gebaut wurde, erlebten wir bei der weiteren Erkundung des Camps.
Ein Elefantenbulle kam uns entgegen und schnitt uns den Weg zu unserem Camper ab. So wichen wir im großen Bogen über eine andere Campsite aus. Wir kamen trotzdem nicht an ihm vorbei, so bliebt uns keine andere Wahl, als abzuwarten. Glücklicherweise drehte er nach einer Weile ab und verschwand bald im Busch.
Erleichtert gingen wir direkt zurück zu unserem Camper, um unser Abendessen (Nudeln mit Tomaten-Chili-Soße (sehr scharf) und Parmesan) zu kochen. Nichts Besonderes aber sehr lecker!
Nach dem Abwasch begann wieder der gemütlich Teil des Abends. Wir saßen am prasselnden Lagerfeuer, genossen unsere Getränke, die einmalige Geräuschkulisse und den Blick in den sternenklaren Himmel. Aus der naheliegenden Lodge lauschten wir den Gesängen der Mitarbeiter, die den 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Botswanas feierten.
In der Nacht hörten wir wieder aufregende Geräusche. Es hörte sich an, als wären Hyänen in der Nähe auf unserem Stellplatz unterwegs gewesen.
Pirschfahrt im Savuti Nationalpark
Ohne Frühstück sind wir zum Sonnenaufgang in Richtung Harley Pan und den umliegenden Wasserlöchern gefahren. Hier war alles komplett ausgetrocknet. Nur die ausgetrockneten Lemkuhlen erinnerten an Wasserlöcher. Dementsprechend tierarm war es in dieser Gegend. Lediglich eine streunende Hyäne haben wir gesehen. Aber selbst die war schneller im Busch verschwunden als wir ein schönes Foto von ihr machen konnten. Über Nebenpisten steuerten wir nun die Savuti Marsh, eine riesige ebene Graslandschaft, an. Auf dem Weg dorthin kamen wir an dem Picknickplatz „Baobab Stretch Point“ vorbei, wo wir zunächst frühstückten.
Bald erreichten wir die weite offene Graslandschaft. Das Gras war fast Kniehoch. Die Tiere hatten also viele Möglichkeiten sich zu verstecken. Nur einen Schakal konnten wir mit viel Glück entdecken. Ansonsten sahen wir nur an Stellen ohne Gras oder unter schattenspendenden Bäume ein paar Impalas, Kudus, Giraffen, Topis, Gnus und Elefanten.
Wir fuhren weiter bis „Elephant Bones“, wo tatsächlich zwei Elefantenbullen im Schatten eines Baumes standen. Schon auf die Entfernung wirkten die Elefanten schlecht gelaunt. Um die Jungs nicht noch mehr zu provozieren, drehten wir ab und fuhren weiter. Auf dem weiteren Weg blieb es extrem karg und staubig. Sogar Windhosen konnten wir entdecken. Die ganze Atmosphäre erinnerte uns schon fast an unsere Reise durch den ausgetrockneten Amboseli Nationalpark in Kenia. Etwas enttäuscht fuhren wir zurück in Richtung Camp, um noch einmal am Savuti-Wasserloch vorbei zu schauen. Anscheinend war dies tatsächlich das einzige, das noch etwas Wasser führt. Hier hatten sich ein paar Elefanten (wie schon gestern) getummelt und versucht sich abzukühlen.
Mittags waren wir zurück im Camp. Am späten Nachmittag wollten wir noch einmal unser Glück probieren aber bis dahin machten wir es uns in unseren Campingstühlen gemütlich.
Weit sind wir Nachmittags allerdings nicht mehr gefahren. In der Hoffnung am Abend ein paar durstige Tiere am Wasserloch zu entdecken, erkundeten wir lediglich die Umgebung rund um das Savuti-Wasserloch. Aber Pustekuchen. Wieder sahen wir die Elefanten und in der näheren Umgebung lediglich ein paar Impalas, Kudus und Riesentrappen. Nach einer Weile fuhren wir frustriert wieder zurück ins Camp.
Am nächsten Morgen fuhren wir in südlicher Richtung zum Mababe Gate, um zum Moremi-Wildreservat zu gelangen. Dieser ist der einzige mit dem PKW zu befahrene Teil des Okavango Deltas. Es müsste also mit dem Teufel zugehen, wenn wir auch dort auch kaum Wildtiere sehen würden.
Die Navigation zwischen und auch innerhalb der Nationalparks ist ohne entsprechendes Kartenmaterial recht schwierig. Wir haben uns voll und ganz auf die Offline Karten von Pocket Earth und Tracks4Africa auf dem Smartphone verlassen. Wir hatten Glück, dass die Technik uns nicht im Stich gelassen hat, würden aber bei der nächsten Reise auf eine detaillierte Straßenkarte (z.B. Botswana von Tracks4Africa*) zurückgreifen.