19.09.2016 Etoscha Nationalpark
Transfer nach Namutoni
An unserer gestrigen Morgenszeremonie hatten wir nichts geändert, so dass wir gegen 07:15Uhr das Camp in Richtung Namutoni verließen.
Wir fuhren anfangs die gleiche Strecke wie gestern über Nebrowni, Gemsbokflatke und Olifantsbad. Das Glück auf eine spannende Sichtung blieb uns leider nicht hold. Nur einzelne Böcke, Zebras, Gnus und Oryxe liefen uns über den Weg.
Das Frühstück nahmen wir wie gestern am Olifantsbad Picknickplatz ein. Als wir anschließend am Wasserloch vorbeikamen, sahen wir einen müden Löwen schlafend im Busch. Tatsächlich erhob sich dieser, aber leider nur um tiefer im Gebüsch einen ruhigeren Schlafplatz zu suchen. Ansonsten waren nur ein paar Kudus am Wasserloch zu sehen.
So setzten wir die Fahrt fort, bis wir über Aus zur Hauptstraße nach Namutoni kamen. Von dort fuhren wir einen Abstecher zu den Wasserlöchern Sueda und Salvador, die direkt an der Pfanne liegen. Unterwegs kreuzte eine Elefantengruppe den Weg, ansonsten waren die Wasserlöcher verwaist. So fuhren wir weiter nach Rietfontein. Hier erwartete uns ein komplettes Kontrastprogramm zu der trockenen Vegetation rund um die Pfanne. Das Wasserloch war eine grüne Sumpflandschaft an der sich allerlei Wild tummelte. Jede Menge Zebras, Springböcke, Gnus und Kudus grasten und tranken hier nach Herzenslust.
Auf dem weiteren Weg erreichten wir einen nicht eingezäunten Picknickplatz direkt an der Etosha-Pfanne. Sogar überdachte Picknicktische und eine Toilette waren vorhanden. Wir waren echt verwundert, dass man hier ohne Weiteres aussteigen und frei bewegen durfte.
Nach einer kurzen Pause fuhren wir weiter auf dem Hauptweg, als ein Fahrzeug zu uns aufschloss und der Fahrer uns Handzeichen gab. Wir hielten an und der aufmerksame Fahrer deutete auf die sich lösende Markise hinten an unserem Fahrzeug. Ich hatte morgens wohl vergessen die Laschen auf dem Dach zu befestigen, daher rutschte die Markise hin und her. Die Ösen dieser Laschen waren sowieso schon ausgeleiert und fast unbrauchbar, daher war hier Vorsicht geboten. Ich schob die Markise in dem Schienensystem zurück und befestigte die Lasche so gut es ging.
Eine Giraffen-Gang und Einchecken im Namutoni Camp
Nun konnte es weitergehen. Auf dem Hauptweg fuhren wir bis zum Chudop Wasserloch. Dort hielten sich unglaubliche 11 Giraffen auf, die nach und nach zum Wasser kamen und tranken. Was für ein unglaubliches Bild, so viele trinkende Giraffen in einer Reihe hatten wir noch nie gesehen.
Wenige Kilometer weiter erreichten wir das Namutoni Camp, wo wir direkt an der Rezeption eingecheckten. Da wir in Okaukuejo bereits die Parkgebühren bezahlt hatten, zeigten wir lediglich die Quittungen vor und konnten uns ohne weitere Zahlungen in einem Buch registrieren. Als wir den Campingplatz erreichten, empfing uns direkt ein Platzwart der uns die freien Plätze zeigte. Wir nahmen einen in der Nähe des Sanitärgebäudes. Tisch, Hocker, Grillstelle, Strom und ein schattenspendender Baum waren vorhanden, mehr benötigten wir nicht.
Wir inspizierten das Sanitärhäuschen, welches wir für recht ordentlich befanden. Tatsächlich hatten wir bisher noch gar nicht geduscht und so langsam wurde es echt Zeit. Daher nutzten wir direkt die Chance für eine ordentliche Körperreinigung.
Nachmittags-Pirschfahrt rund ums Namutoni Camp
Nach einer längeren Mittagspause wollten wir Nachmittags eine Pirschfahrt rund um das Camp machen. Versehentlich wurde daraus eine etwas längere Runde rund um die Fischer’s Pan. Die Gegend war extrem trocken und die Tiersichtungen waren ebenfalls sehr rar. Nur auf dem Weg zum Aroe Wasserloch liefen vor uns ein paar Giraffen über die Straße aber ansonsten konnten wir nahezu nichts entdecken.
Im Anschluss statteten wir den Wasserlöchern Klein Okevi und Groot Okevi einen Besuch ab, aber auch hier war absolut nichts los. So fuhren wir zum Wasserloch Klein Namutoni, wo wir bereits vom weiten viele trinkende Giraffen sehen konnten.
Hier verbrachten wir längere Zeit damit, die Giraffen beim Trinken zu beobachten. Manche waren forsch und kamen ohne Umschweife zum Wasser, andere schauten sich immer wieder um und waren eher zögerlich. Für Giraffen ist es sowieso schon nicht so einfach mit dem Kopf bis hinunter ins Wasser zu kommen und wir konnten zwei unterschiedliche Varianten beobachten.
Einige versuchten per Grätsche hinunter zu kommen und andere streckten die Vorderbeine gerade nach vorne und verlagerten das Gewicht dabei nach hinten. Das war wirklich unterhaltsam. Neben den Giraffen konnten wir viele wuselige Perlhühner und auch Zebras rund um das Wasserloch beobachten.
Kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns auf den Weg zurück zum Camp. Bereits nach wenigen Metern sahen wir in einem Baum mehrere Graulärmvögel (Go-Away-Bird) sitzen und direkt dahinter saß vor einem Busch ein Dik-Dik Pärchen. Ganz vorsichtig näherten wir uns mit dem Wagen, um die scheuen Tiere nicht zu verscheuchen doch offensichtlich waren die sehr zutraulich. Auch bei dicht vorbeifahrenden Auto zuckten die beiden nicht.
Zurück im Camp starteten wir mit der Zubereitung des Abendessens. Zum ersten Mal wollten wir die in der Hecktür eingebaute Küche benutzten. Leider war unser Stellplatz nicht ganz gerade und die Küche ließ sich nicht ausrichten, daher war die Zubereitung der Pfannkuchen nicht ganz einfach. Dadurch, dass der Kocher schräg stand lief der Teig immer in eine Ecke, was durch kippen der Pfanne ausgeglichen werden musste. Zudem war die Pfanne die billigste unter den Billigen. Der erste Pfannkuchen brannte ruckzuck an, und war nicht mehr zu retten. Bei den weiteren Pfannkuchen waren wir vorsichtiger und haben es dann halbwegs hinbekommen.
Zum Abschluss des Tages waren wir noch beim beleuchteten Wasserloch direkt am Camp. Hier konnten wir zwar nett sitzen aber leider hielten sich keine Tiere dort auf. Nach einer Weile gaben wir auf und liefen zurück zum Campingplatz.
Wieder zurück im Auto merkten wir direkt den Temperaturunterschied zur gestrigen Nacht. Die Hitze stand trotz aufgestelltem Dach im Auto. Es half nichts, wir zogen die Decken aus dem Bezug und deckten uns nur noch mit dem dünnen Bezug zu.
Tagesetappe: 216 km
Übernachtung: Namutoni Rest Camp (Etosha Nationalpark)
Preis: 492N$ (ca. 30,66€ pro Nacht)