Ankunftstag
Da standen wir nun in dem winzigen Hotelzimmer und versuchten verzweifelt irgendwo unser Gepäck unterzubringen. Einen Kleiderschrank gab es nicht, und auch sonst war die Einrichtung ziemlich spartanisch. Aber egal, wir waren in New York, einer der pulsierendsten Metropolen der Welt. Die vier Tage im Big Apple waren der Auftakt zu unserem Roadtrip durch den Osten der USA. Hier wollten wir erst mal in Ruhe ankommen und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abklappern.
Den Transfer vom Flughafen zum Hotel hatten wir per Shuttlebus absolviert. Das war sehr entspannt, und wir hatten während der Fahrt bereits die Gelegenheit, einen ersten Eindruck von der gigantischen und quirligen Stadt zu gewinnen.
Da es schon recht spät am Tag war, erkundeten wir am Nachmittag/Abend nur noch die nähere Umgebung zu Fuß. Hier spielte das von uns gebuchte Hotel, das “Washington Jefferson”, seinen Joker aus, denn es liegt sehr zentral in der 51ten Straße zwischen der 8. und 9. Avenue und somit nur knapp 10 Fußminuten vom quirligen Times Square entfernt. Auf dem Weg zu dem berühmten Platz mit den zahlreichen Leuchtreklamen, suchten und fanden wir einen kleinen Grill, wo wir unseren Hunger stillen konnten.
Bis etwa 22 Uhr genossen wir die lebhafte Atmosphäre inmitten des unglaublichen Lichtermeeres und sogen, bei immer noch angenehmen Temperaturen, die Impressionen der Stadt in uns auf. Erschöpft von den Strapazen des langen Tages gingen wir dann zurück zu unserem Hotel, wo wir müde ins Bett fielen.
Tag 1 – Erkundungen entlang der 5th Avenue
In der Nacht weckten uns immer wieder die Sirenen der vorbeibrausenden Polizeiautos, und am frühen Morgen war direkt vor unserem Hotel die Müllabfuhr schon fleißig bei der Arbeit. All diese Geräusche drangen lautstark durch unser Fenster und ließen uns mehr schlecht als recht schlafen. Das war schon sehr nervig, gehört aber irgendwie untrennbar zu New York dazu. Um 7 Uhr war unsere Nacht endgültig beendet und wir waren gespannt auf den vor uns liegenden Tag.
Frühstück gab es in unserem Hotel nicht. Daher liefen wir zu Fuß durch die Straßen und landeten wenig später im angesagten „Ellen‘s Stardust Diner“. Uns empfing ein Kellner mit Mikrofon in der Hand, der uns zu einem freien Tisch geleitete. Die Kneipe ist im Stil der 50er Jahre eingerichtet, und das Highlight sind definitiv die singenden Angestellten. Während wir die Menükarte studierten, bekamen wir eine erste Kostprobe. Der Kellner lief, Speisen und Getränke servierend, durch den Laden und schmetterte dabei Gute-Laune-Evergreens aus den 50er bis 70er Jahren. Was für eine einmalige Show! Das Essen war typisch für ein American Diner und genau nach unserem Geschmack.
Nach dieser unterhaltsamen Stärkung starteten wir unsere erste Erkundungstour durch Downtown. Zunächst liefen wir weiter auf der 50ten Straße, vorbei an der berühmten Radio City Music Hall am Rockefeller Plaza, bis zur 5th Avenue, an der wir in Richtung Central Park abbogen. Da waren wir nun, auf der Prachtmeile von New York City…
Gegenüber vom Rockefeller Center erwartete uns die wunderschöne St. Patrick‘s Cathedral. Die im neugotischen Stil erbaute, marmorverkleidete Kathedrale mit ihren beeindruckenden Zwillingstürmen, wirkt zwischen den mächtigen, gläsernen Wolkenkratzern etwas deplatziert aber dennoch sehr imposant. Im weiteren Verlauf der 5th Ave schlenderten wir vorbei an den Geschäften namenhafter Mode- und Schmuckdesigner wie Versace, Tiffany, Cartier, Armani, Dolce & Gabbana usw. Im gigantischen Niketown erstanden wir ein paar schicke neue Sportklamotten, und im FAO Schwarz, dem größten und ältesten Spielzeuggeschäft der USA, staunten wir wie kleine Kinder über die schier grenzenlose Auswahl. Nachdem wir den berühmten, unterirdischen Apple Store, den man durch einen Glaskubus betritt, erkundet hatten, bogen wir an der 59ten Straße nach rechts ab und gingen die 6th Avenue (Madison Ave.) hinunter bis zur 42nd Street.
Nun war die Grand Central Terminal (auch Grand Central Station genannt) nicht mehr weit, und so besichtigten wir diesen einzigartigen, kathedralenhaften Bahnhof mit seiner wunderschönen Haupthalle, deren Decke ein fantastisches astrologisches Wandbild des mediterranen Himmels zeigt. Hier spielten schon zahlreiche Filmszenen, und vollkommen zu Recht ist der Bahnhof das meistbesuchte Gebäude der Stadt.
Auf dem Rückweg zum Times Square besuchten wir die New York Public Library, eine der größten Bibliotheken der Erde. Das alt-ehrwürdige Beaux-Art-Prachtbauwerk betritt man durch einen von zwei marmornen Löwenskulpturen flankierten Eingang. Der Eintritt ist kostenlos. Im Inneren der Bibliothek fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Im Gegensatz zu dem bunten, quirligen Treiben auf New Yorks Straßen findet man hier einen Ort der Stille; die Zeit scheint förmlich stillzustehen. Es herrscht eine ganz besondere Aura; man fühlt sich ein bisschen wie in einem Harry Potter Film, insbesondere, wenn man den berühmten Rose Main Reading Room mit seiner prachtvoll verzierten Decke, den mächtigen Kronleuchtern und großen Bogenfenstern, den unendlichen Bücherregalen und den vielen hölzernen, mit Leselampen bestückten Schreibtischreihen, betritt. Von dem Lesesaal waren wir vollkommen begeistert. So ließen wir uns sogar dazu hinreißen, heimlich ein paar Fotos zu schießen.
Da es draußen leider in Strömen regnete, entschieden wir uns als nächstes für einen Besuch des Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, das sich direkt am Times Square befindet. Dort sind lebensnah nachempfundene Wachsfiguren von bedeutenden Sportlern, Musikern, Schauspielern und Politikern ausgestellt. Die Qualität der Figuren ist wirklich toll. Wir waren in den USA schon mal in einer anderen Wachsfiguren-Ausstellung, bei der wir Schwierigkeiten hatten, die meisten Persönlichkeiten zu erkennen. Da lohnt sich ein Besuch bei Madame Tussads tausendmal mehr. Wir machten uns einen Spaß daraus, uns gegenseitig mit den verschiedensten Stars abzulichten.
Wieder zurück auf dem Times Square kamen uns mehrere Leute mit einem Eis entgegen. Darauf hatten wir jetzt auch richtig Lust! Nach kurzem Umsehen fanden wir einen recht unscheinbaren Laden, aus dem massenweise Leute mit großen Eisbechern strömten. Der Name „Cold Stone Creamery“ sagte uns, trotz mehrerer USA Reisen, gar nichts. Aber aus einem Gefühl heraus gingen wir einfach in die Eisdiele hinein. So richtig fanden wir uns zunächst nicht zurecht, und wir waren sehr erstaunt, als wir beobachteten, wie die Bedienungen Eiskugeln auf einer Platte zerdrückten, verschiedene Zutaten hineinmischten und die zähe Masse schließlich in ein großes Waffelhörnchen gaben. Dann waren wir auch schon an der Reihe. Um es uns etwas einfacher zu machen, wählten wir die für uns am besten klingende Standard-Kreation von der Eiskarte aus, und schon ging die Show los: Schokoladeneis wurde auf die eiskalte Platte gegeben und mit reichlich Erdnussbutter, Peanut Butter Cups (kleine Schokoladen-Erdnussbutter-Kekse) und Fudge vermengt. Dann wurde die Portion aufgeteilt, in zwei Waffelhörnchen gefüllt und großzügig mit Schokoladensoße dekoriert. Gespannt nahmen wir unsere Becher entgegen und kosteten. Die Kreation nennt sich Peanut Butter Cup Perfection und ist ein wahres Gedicht. Wir waren so begeistert, dass wir der Eisdiele fortan jeden Tag einen Besuch abstatteten und während unserer Weiterreise ständig nach Filialen in der näheren Umgebung googelten. So wurde die Cold Stone Creamery eindeutig zu DER kulinarischen Entdeckung des Urlaubs. Es gibt natürlich noch viele weitere tolle Eiskreationen, die so fantasievolle Namen haben wie „Oreo Overload“, „Chocolate Devotion“, „Cheesecake Fantasy“, „Mud Pie Mojo“, „Coffee Lovers only“ usw.
Nach diesem kulinarischen Erlebnis traten wir gemächlich den Rückweg zum Hotel an. Unsere Füße brannten, und wir waren ziemlich erschöpft. New York ist echt anstrengend, wenn man alles zu Fuß erkundet
Zum Abendessen zogen wir noch einmal los. Und hier wartete auch schon das nächste kulinarische Highlight auf uns. Bereits von zu Hause aus hatten wir über das Internet einen Tisch bei „Ruth‘s Chris Steak House“ reserviert. Es handelt sich dabei um eine Steakhouse-Kette, mit der wir schon vor drei Jahren in Atlanta eine sehr gute Erfahrung gemacht hatten. Das Restaurant war von unserem Hotel in etwa 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Der Besuch hat auch dieses Mal wieder sehr gelohnt. Die Steaks waren saftig, schön dick und mit einer wunderbaren Röstung auf den Punkt gegrillt. Die Beilagen, die man sich selber zusammenstellen kann, waren ebenfalls ein Gedicht.
Nach dem Essen haben wir abermals den Times Square besucht, uns dort auf die Aussichtstreppe gehockt und das wuselige Treiben beobachtet.
Wetter: bewölkt bis regnerisch bei 20Grad
Tag 2 – China Town, Little Italy und der Central Park
Heute stand der südliche Teil Manhattans auf unserem Besichtigungsplan. Auf dem Weg zur U-Bahn kehrten wir zunächst in das französische Café „Un Deux Trois“ ein. Natürlich gab es hier, ganz typisch für Amerika, alle nur erdenklichen Eierspeisen zum Frühstück… von Rührei über Omeletts und Eggs Benedict war alles dabei. Aber auch Pfannkuchen, Joghurt mit Granola und Haferbrei gehörten zur umfangreichen Auswahl. Wir entschieden uns heute für lecker belegte Crêpes (es gab Süße und Herzhafte) sowie Bagels mit Räucherlachs und einer dicken Frischkäseschicht. Eine wirklich gute Wahl.
Nach dem hervorragenden Frühstück fuhren wir mit der U-Bahn bis zur Canal Street und landeten somit direkt in Chinatown. Kreuz und quer und rauf und runter liefen wir durch das chinesische Viertel, aber so richtig umgehauen hat es uns irgendwie nicht. Es war allerdings auch noch nicht viel los und ein Großteil der Geschäfte hatte geschlossen. Wahrscheinlich waren wir einfach zu früh dran oder am falschen Tag hier. Folglich fehlten uns das typisch asiatische Flair und das wuselige Treiben auf den Straßen.
Als nächstes überquerten wir die Canal Street und marschierten entlang der Mulberry Street direkt nach Little Italy, das kleine italienische Viertel von Manhatten. Echt verrückt, dieser plötzliche kulturelle Übergang. Wir kamen an netten Straßencafés und Pizzerien mit typisch italienischem Ambiente vorbei und fühlten uns kurze Zeit fast schon nach Italien gebeamt.
Wenig später durchkreuzten wir das hippe Künstlerviertel SoHo, in dem sich einige der ältesten Gebäude der Stadt befinden. Entlang vieler schicker Boutiquen (Prada, Chanel, Armani…) und Galerien ließen wir uns durch die Straßen treiben und folgten schließlich der Sullivan Street bis zum Washington Square Park.
Nach einer Pause auf dem hübschen Platz mit seinem Springbrunnen und dem Triumphbogen entschlossen wir uns, die grüne Lunge New Yorks, den Central Park, zu erkunden. Wir gingen zur nächsten Subwaystation und nahmen die U-Bahn bis zur 72sten Straße. Direkt am berühmten Dakota Building, einem exklusiven Apartmenthaus, in dem zahlreiche Berühmtheiten lebten und auch heute noch leben, kamen wir aus dem Untergrund und fanden schnell einen Eingang zum Park. Gleich zu Anfang erreichten wir die riesige Wiese „Sheep Meadow“, von der aus man einen perfekten Blick auf die Skyline von Manhattan genießen kann. Bei der Wiese handelt es sich lustigerweise tatsächlich um eine ehemalige Schafweide; heute lädt die ausgedehnte Grünfläche zum Verweilen und Sonne tanken ein. Im Spätsommer werden hier Filme im Freien gezeigt.
Wir legten eine kurze Rast ein, bevor wir in Richtung des zweitgrößten Sees im Park weiterschlenderten. Er trägt den unmissverständlichen Namen „The Lake“ und wird sehr gern für romantische Bootsfahrten genutzt. Wir umrundeten den See zur Hälfte und spazierten über die hübsche Bow Bridge, die schon in zahlreichen Filmen zu sehen war und ein tolles Fotomotiv abgibt. Über verschlungene Wege erreichten wir bald den „Turtle Pond“, in dem wir tatsächlich einige Schildkröten entdecken konnten. Direkt an dem Teich befindet sich auf einem Felsen, dem sogenannten Vista Rock, das Belvedere Castle. Von den Balkonen dieser Burg kann man fast den gesamten Central Park überblicken.
Zu guter Letzt schlenderten wir noch ein Stück entlang der berühmten, 2,5 km langen Joggingstrecke, die um das Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir herumführt. Der Weg verläuft wunderschön am Seeufer entlang und bietet tolle Ausblicke auf die Skyline der Stadt. Was kann es Schöneres geben, als beim Sport so ein herrliches Panorama zu genießen?
Langsam aber sicher meldeten sich unsere müden Knochen, und die Füße schmerzten von der vielen Lauferei. So beschlossen wir, zurück zum Hotel zu gehen und uns etwas auszuruhen. Es war ohnehin schon Nachmittag, und wir hatten für diesen Tag reichlich neue Eindrücke gesammelt.
Am Abend marschierten wir voller Vorfreude zum von uns heißgeliebten Hard Rock Café, um dort zu essen. Es befindet sich direkt am Times Square und ist, wie wir leider feststellen mussten, nicht nur bei uns so beliebt. Die ewig lange Schlange vor dem Eingang verhieß nichts Gutes. Das hatten wir so noch nirgends erlebt. Schweren Herzens ließen wir die Kneipe links liegen und suchten nach einer Alternative. Etwas unentschlossen landeten wir schließlich beim Planet Hollywood. Das Restaurant ist riesig, doch auch hier mussten wir eine Weile anstehen. Nach 15 Minuten war es dann geschafft und wir hatten endlich einen Tisch ergattert. Das Essen war okay, wenn auch kein Highlight, aber immerhin waren wir gut gesättigt. Anschließend gab’s als Trostpflaster ein fanstatisches Eis bei der Cold Stone Creamery. Mit diesem ließen wir uns am Times Square nieder und genossen noch ein wenig die bunten Lichter des Abends und das rege Treiben der vielen Menschen.
Wetter stark bewölkt bis leicht sonnig bei 22 Grad
Tag 3 – Top Of The Rock, Hop-On Hop-Off und Brooklin Bridge
Heute starteten wir unseren Tag mit einem Frühstück im Cosmic Diner. Auch hier gab es eine ordentliche Auswahl an Speisen. Schon allein das umfangreiche Angebot an Omeletts war sehr verführerisch. Aber auch Pfannkuchen, Waffeln, Muffins und belegte Bagles konnte man bekommen.
Gut gestärkt liefen wir anschließend zum Rockefeller Center. Dabei handelt es sich um einen Gebäudekomplex, der insgesamt 21 Hochhäuser umfasst. Unser Ziel war das höchste dieser Gebäude: Das General Electric Building. Es besitzt 70 Stockwerke, ist 259 Meter hoch und einer der höchsten Wolkenkratzer von New York City. Im 70. Stockwerk befindet sich die Aussichtsplattform „Top of the Rock“, die gigantische Ausblicke über Manhattan bietet. Wir haben „Top of the Rock“ dem Empire State Building vorgezogen, da die Aussichtsplattform weniger stark frequentiert ist und somit die Wartezeiten deutlich kürzer sind. Die Aussicht von „Top of the Rock“ ist keineswegs schlechter, und ein weiterer Pluspunkt ist, dass man auf den Erinnerungsfotos das berühmte Empire State Building mit drauf hat.
Nachdem wir zwei Tickets erworben hatten, konnten wir nahezu ohne Anstehen mit dem Fahrstuhl in den 70. Stock hinauffahren. Kurz darauf standen wir bereits auf der Besucherterrasse und waren erstmal geflasht von der überwältigenden Rundumsicht auf die gigantische Stadt. Einziger Wehrmutstropfen war das stark bewölkte, trübe Wetter. Nichtsdestotrotz war der Blick atemberaubend, und wir verbrachten ziemlich viel Zeit hier oben.
Wieder zurück am Boden kauften wir uns kurzentschlossen Tickets für eine Hop-On, Hop-Off Bustour. Der Tagespass ist nicht gerade billig, aber uns steckte immer noch der heftige Marsch der letzten zwei Tage in den Knochen, und es gibt nun mal keinen bequemeren Weg, alle relevanten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu abzuklappern. Direkt am Rockefeller Center stiegen wir in einen der roten Doppeldeckerbusse ein und fuhren in Richtung der Südspitze Manhattans. Zwischendurch stiegen wir am markanten Flatiron Building aus. Das 91 Meter hohe Gebäude an der Kreuzung Fifth Avenue/Broadway fällt durch seine ungewöhnliche Keilform direkt ins Auge und zählt zu den Wahrzeichen New York Citys. Es ist schon in den verschiedensten Hollywoodfilmen aufgetaucht, u.a. in Spider-Man und Godzilla.
Mit dem nächsten Bus fuhren wir weiter zum Battery Park. Die 10 Hektar große Parkanlage befindet sich im südlichsten Zipfel von Manhatten und zieht sich am Ufer des Hudson River, der kurz darauf in der Upper New York Bay mündet, entlang. Vom am Battery Park gelegenen Hafen kann man einen ersten Blick auf die Freiheitsstatue erhaschen und natürlich auch Ausflüge mit der Fähre zu dieser machen. Wir entschieden uns gegen einen Bootsausflug, da am Fährterminal der „Staten Island Ferry“ eine beeindruckende Menschenschlange wartete. Es gibt doch nichts Unproduktiveres, als in einer Schlange zu stehen und stundenlang zu warten. Unser Ding ist das jedenfalls nicht.
So begnügten wir uns mit einem Foto aus der Ferne und fuhren anschließend mit der U-Bahn nach Brooklyn, um von dort aus über die Brooklyn Brigde zu laufen. Die Brücke ist eine der ältesten Hängebrücken in den USA. Sie verbindet die Stadtteile Brooklyn und Manhattan miteinander. Sehr außergewöhnlich ist, dass der Fußgänger- und Radweg auf einer Ebene oberhalb der sechs Fahrspuren verläuft. So wird man bei einem Spaziergang über die Brücke nicht vom Verkehr gestört.
Während wir, bei mittlerweile blauem Himmel und Sonnenschein, über die fast 2 km lange Brücke schlenderten, hatten wir stets die Skyline von Manhattan im Blick. Eine Aussicht, die sich wirklich sehr lohnt! Für uns war der Gang über die Brücke auf jeden Fall eines unserer New York Highlights!
Zurück auf der Manhattan-Seite, warfen wir noch einen Blick auf den Baufortschritt des neuen World Trade Centers mit dem Freedom Tower. Es hatte bereits eine Höhe von über 250 Metern erreicht und sah schon richtig nach was aus. Irgendwann werden wir es uns sicher auch mal im fertigen Zustand anschauen.
An der nächsten Hop-On, Hop-Off Haltestelle stiegen wir wieder in einen der roten Doppeldeckerbusse. Aufgrund des tollen Wetters, fuhren wir noch eine große Schleife und genossen die Aussicht von dem offenen Oberdeck. Irgendwann stiegen wir in der Nähe unseres Hotels aus und beendeten unsere heutige Sightseeing Tour.
Zum Abendessen landeten wir zufällig im Dallas BBQ Grill, wo es typisch amerikanische Gerichte wie Sparerips und Burger in riesigen Portionen gab. Zum Abschluss des Tages gab es natürlich wieder ein Cold Stone Eis am Times Square.
Wetter sonnig bei 25Grad
Tag 4 – Der Higline Park
Nach einem erneuten Frühstück im Cosmic Diner stiegen wir in einen der ersten Hop-On, Hop-Off Busse die die Nordroute fahren. Unser Ticket von gestern war nämlich 24-Stunden gültig, und so nutzten wir die Chance, auf dem Oberdeck des Doppeldeckerbusses den Teil der Stadt zu erkunden, den wir noch nicht gesehen hatten. Die Route führte zunächst entlang des Central Parks, dann weiter durch Harlem, die Bronx und zu guter Letzt wieder zurück nach Downtown. Auf der Rückrunde verließen wir den Bus an der 5th Avenue in Höhe des Guggenheim Museums. Nachdem wir die eindrucksvolle Architektur ausgiebig bewundert und ein paar Fotos geschossen hatten, liefen wir die 5th Avenue in Richtung Süden. Dabei kamen wir am Metropolitan Museum und dem Central Park vorbei. An der nächsten Subway Station stiegen wir in eine U-Bahn, die in Richtung Südspitze Manhattans fuhr.
An der Ecke 8th Avenue/14th Street stiegen wir aus, verließen den Untergrund und liefen zum High Line Park. Bei diesem „Park“ handelt es sich um eine stillgelegte Hochbahntrasse, die zu einer grünen Oase inmitten New Yorks Westside umgestaltet wurde. In luftiger Höhe von ca. 10 Metern schlendert man auf dem begrünten Weg zwischen Hochhäusern entlang, kann immer wieder Blicke auf das Stadtleben werfen oder auf einer der zahlreichen Parkbänke verweilen. Bei unserem Besuch war die Trasse von der Gansevoort Street bis zur 30th Street fertiggestellt und begehbar. Ein weiterer Abschnitt wurde später fertiggestellt. Mittlerweile erstreckt sich der schmalste Park New Yorks über eine Länge von fast 2,5 km. Es gibt diverse Zugänge durch Treppen und sogar ein paar Aufzüge.
Viel mehr machten wir an diesem Tag nicht mehr. Wir waren durch die viele Stadtlatscherei irgendwie ausgepowert und freuten uns schon auf unsere morgige Weiterfahrt nach Cape Cod.
Zum Abendessen kehrten wir nach einigem Hin und Her ins „Applebees“ auf der 42nd Street ein. Kurios an der Menükarte waren hier die angegebenen Kalorienzahlen hinter den Gerichten. Man kriegt doch irgendwie Hemmungen, einen Burger mit einem Berg Pommes zu bestellen, wenn man schwarz auf weiß liest, dass die Portion mehr als 1.600 Kalorien hat. Aber hey, wir haben ja Urlaub 😉
Und das Peanut Buttercup Eis bei Cold Stone, im Anschluss an das Abendessen, musste natürlich auch noch sein.
Wetter sonnig und wolkig, teilweise Regenschauer bei 22 Grad
Alles in allem hat uns New York sehr gut gefallen. Dennoch sind wir immer froh, nach ein paar Tagen Großstadt raus in die Natur zu kommen und ein bisschen durchatmen zu können.