So langsam wurden wir nervös. Immer wieder schauten wir auf die Uhr, doch die Zeit schien nicht rumzugehen. In Anbetracht der Tatsache, dass wir in Kürze oberhalb eines über 100 Meter hohen Wasserfalls im Wasser schwimmen würden, war unsere Nervosität kein Wunder.
Transfer zum Royal Livingstone Resort
Auch wenn es noch früh war, wir wollten nicht länger auf dem Campingplatz warten. So liefen wir gemütlich zum Treffpunkt am Kingdom Hotel und warteten dort auf unseren Transfer. Zunächst passierte nichts. Als wir schon glaubten, unser Ausflug würde sprichwörtlich ins Wasser fallen, bog der Wagen von Wild Horizon doch noch in die Hoteleinfahrt. Nach wenigen Minuten war die Fahrt allerdings wieder zu Ende. So schnell waren wir an der Grenze nach Sambia. Wir besorgten uns ein Tagesvisum für 20US$ und bekamen einen weiteren Stempel in unsere Reisepässe. Anscheinend ist es den Fahrern nicht erlaubt oder zu kompliziert mit dem Fahrzeug über die Grenze zu fahren. Jedenfalls marschierten wir zu Fuß über die Grenze und stiegen dort in den nächsten Wagen ein.
Keine 5 Minuten später parkten wir schon wieder. An dem Eingangstor konnten wir den Schriftzug Royal Livingstone Resort lesen. Die Schranke öffnete sich und uns eröffnete sich der Blick auf ein parkähnliches Gelände. Friedlich fressende Giraffen begegneten uns auf dem Weg zur Empfangshalle. Wir folgten unserem Fahrer quer durch das imposante Hotel bis zum Bootsanleger, wo bereits reichlich Trubel war.
Spektakuläre Aussichtspunkte am Rand der Schlucht
Mit insgesamt 15 Personen lauschten wir der kurzen aber mahnenden Einweisung eines Tourguides. Im Prinzip ging es darum auf die Anweisungen zu hören und nicht zu nah an die Kante der Schlucht zu treten. Im Anschluss mussten wir noch einen Haftungsausschluss unterschreiben. Spätestens an dieser Stelle wussten wir, es wird jetzt ernst. Kurz darauf rasten wir mit zwei Booten im Slalom um die Felsen im Wasser zur Livingstone Island. Wenig später hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen, allerdings standen wir nun auf einer Insel mitten im Sambesi.
Im Gänsemarsch wurden wir in Richtung Schlucht geführt, vorbei an mehreren spektakulären Aussichtspunkten. Die aufstrebende Gischt des Wasserfalls hielt sich in Grenzen. So konnten wir direkt an der Schlucht stehen, und den gigantischem Blick hinunter in vollen Zügen genießen. Direkt gegenüber waren die Aussichtspunkte auf der Simbabwe-Seite an denen wir heute Morgen selber noch standen.
Es wird ernst, wir schwimmen oberhalb der Victoriafälle
Nun kamen wir so langsam zum Höhepunkt, denn wir wurden in Richtung Fluss geführt und sollten die Badesachen anziehen. Beherzt stiegen wir in das erfrischend kühle Wasser des Sambesi. Die Strömung war hier kaum zu spüren, dennoch gab es als Absicherung eine Halteleine. Etwa 30 Meter mussten wir teils laufend, teils schwimmend durchs Wasser. Wir waren sehr froh, unsere Outdoor-Sandalen angelassen zu haben, denn zahlreiche spitze Steine lagen am Grund des Flusses. Zum Abschluss kletterten wir über einen Felsen bis wir den Pool sehen konnten.
Zunächst zeigte der Guide wie wir ins Wasser steigen sollten, dann ging es pärchenweise hinein. Wir ließen einem Pärchen den Vortritt, so konnten wir uns das ganze erstmal anschauen. Ein Guide positionierte sich direkt an die Kante und gab die Hilfestellung im Pool. Der zweite Guide machte die Erinnerungsfotos und gab entsprechend Anweisungen für die Posen. Nach ca. 5 Minuten war das Abenteuer bereits vorbei und es wurde gewechselt. Das ganze lief sehr routiniert ab, daher trauten wir uns ohne Bedenken in den Pool. Die größte Überwindung war allerdings der Schritt vom sicheren Felsen in Richtung Wasserfall in den Pool hinein. Einmal im Pool, fühlten wir uns, auch dank des Guides, relativ sicher. Bei den Posen, bei denen wir auf der Kante liegend über den Abgrund schauten, war uns schon mulmig zumute. Ansonsten sieht es von außen spektakulärer aus, als es sich anfühlt.
Als alle durch waren ging es auf dem gleichen Weg zurück an Land.
Leckeres Mittagessen zum Abschluss
Direkt im Anschluss ging es zum Mittagessen. Wir hatten nichts Besonderes erwartet und waren echt positiv überrascht. Als Vorspeise gab es eine kalte Tomaten-Zwiebel-Suppe mit Brötchen. Anschließend wurde uns Hähnchen in einer Chackalacka-Marinade mit gegrilltem Gemüse und Couscous serviert. Zum Nachtisch bekamen wir ein Ananas-Sorbet.
Gut gestärkt folgte dann die kurze Fahrt mit den Booten zurück zum Royal Livingstone Resort. Unser Fahrer für den Transfer zurück nach Simbabwe wartete bereits auf uns.
Wenige Minuten später parkten wir wieder an der Grenze. Für die Ausreise aus Sambia brauchten wir nicht einmal aussteigen. Der Fahrer nahm unsere Pässe, marschierte ins Gebäude und kam wenige Sekunden später mit den abgestempelten Pässen wieder zurück. Wir waren echt verblüfft, aber er meinte nur er kenne die Grenzbeamten.
Dank unseres Double-Entry Visums für Simbabwe war die Einreise auch schnell erledigt. Die Grenze überquerten wir erneut zu Fuß, um auf der anderen Seite in ein anderes Auto zu steigen. Wenige Minuten später erreichten wir wieder das Kingdom Hotel. Spontan entschlossen wir zum Lookout Café zu laufen, um den Nachmittag bei leckeren Milchshakes und der genialen Aussicht ausklingen zu lassen.
Fazit:
Alles in Allem fanden wir den Ausflug lohnenswert. Es fühlt sich allerdings nicht so abenteuerlich an, wie es von außen den Anschein hat. Gebucht haben wir in einem der zahlreichen Tourbüros von Wild Horizon in Victoria Falls. Beim Preis von 316US$ für uns Beide mussten wir auch erst schlucken, aber wir wollten den Ausflug unbedingt machen.
Im Nachhinein empfehlen wir den Ausflug bereits im Vorfeld zu buchen. So kann man sich eine bessere Tageszeit am Morgen oder Abend aussuchen. Wir mussten die etwas teurere Mittagstour inklusive Mittagessen nehmen, da nichts anderes mehr frei war.
Hi ihr zwei, boah, die Fotos sehen echt brutal aus!😅 Also dass euch da bei der Pose an der Kante mulmig wurde wundert mich nicht… spektakulär! Und die Strömung zieht einen nicht den Wasserfall runter?😳😂
Jedenfalls sieht das alles bombastisch aus und ich glaube ich packe die Viktoriafälle gleich mal auf unsere Weltreise-Bucketlist!😍
Ganz liebe Grüße,
Hannah von http://www.Spirit-of-Traveling.de
Hallo Hannah,
der Blick über die Kante war echt spektakulär. Ich dachte auch zuerst, die Strömung reißt uns in den Abgrund. Aber eigentlich fühlten wir uns dort fast wie in einem Whirlpool mit einer spektakulären Aussicht 🙂
Wow! Ich beneide euch schon ein bisschen. Der Devils Pool steht auch noch auf meiner Bucketlist. Da möchte ich auch unbedingt einem drin schwimmen.
Vielen Dank für diesen Beitrag 🙂
LG Kerstin
Hallo Kerstin,
die Viktoriafälle standen bei uns auch schon lange auf der Reisewunschliste. Der Devils Pool war dabei dann noch das i-Tüpfelchen. Näher kommt wohl wirklich nicht an die Fälle ran.