Norwegenreise mit dem Wohnmobil
Ein Urlaub in Norwegen ist nicht günstig, dass wussten wir schon während unserer Planung. Die Lebensunterhaltskosten liegen deutlich höher als in Deutschland, was man im Supermarkt und erst Recht im Restaurant merkt.Im Nachhinein war die Entscheidung mit einem Wohnmobil von zu Hause aus bis zu den Lofoten zu fahren zwar die ersten Tage richtig anstrengend, nicht die schnellste aber dennoch genau die Richtige für uns.
Oft hat gerade Nadine Probleme mit zu harten unkomfortablen Matratzen im Urlaub. Bei der Buchung eines Hotels oder Ferienwohnung, selbst eines Campers vor Ort weiß man nie was man bekommt. In unserem Fall hatten wir das Womo bereits zwei Tage vor der Abfahrt in der Einfahrt stehen. So konnten wir nach testen der Matratze noch eine geeignete Auflage für einen komfortableren Schlaf besorgen.
Schlafkomfort und keine Gepäckbeschränkungen.
Gepäckbeschränkungen wie bei einer Flugreise gab es nicht. Zwar setzen die Anzahl der Staufächer einem irgendwo ein Limit aber man kann ohne weiteres alles mitnehmen was man auf einer dreiwöchigen Rundreise benötigt.
Man kann den Reiseverlauf spontaner abändern. Im Vorfeld haben wir außer den großen Fähren nichts gebucht. Wir wussten es gibt eine Art „Jedermannsrecht“ in Norwegen, was es einem ermöglicht auf geeigneten Plätzen wo nicht ausdrücklich Camping untersagt ist, über Nacht zu bleiben. Dieses Recht kann man zwar nicht einfordern und ist meines Wissens für Einheimische gedacht, allerdings sind die Norweger meist so tolerant und lassen einen gewähren, wenn man sich ordentlich benimmt. Dazu zählen Dinge wie sich angemessen zu verhalten und den Müll wieder mitzunehmen.
Die teuren Lebensunterhaltskosten wollten wir durch unseren Speiseplan auf ein Minimum reduzieren. So erstellten wir eine Liste für die drei Wochen und kauften dementsprechend ein. Beispielsweise standen Gerichte wie Miraculi, Pfannkuchen, gefrorene Schnitzel, etc. auf unserem Einkaufszettel.
Nur die wirklich frischen Artikel wie Obst, Gemüse und Brot wollten wir vor Ort im Supermarkt nachkaufen. Den Plan haben wir natürlich nicht ganz eingehalten und auch die ein oder andere Tüte Chips und eine Vielzahl süßer Getränke wanderten in den Einkaufswagen. Insgesamt beliefen sich die Einkäufe vor Ort mit unter 200€ aber noch im Rahmen.
Um mit dem Auto nach Norwegen zu kommen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Nach längerem Überlegen haben wir für die Hinreise die Fähre von Kopenhagen nach Oslo gebucht. Dies hatte für uns den Vorteil zunächst nur bis nach Kopenhagen fahren zu müssen und dann quasi über Nacht mit der Fähre weiterzufahren, um am nächsten morgen ausgeruht in Oslo anzukommen.
Für den Rückweg haben wir die kürzeste Fährverbindung von Kristiansund nach Hirthals gebucht. Die war preislich am günstigsten und mit etwas über drei Stunden schön kurz. Insgesamt hatten wir auf unserer Rundreise 10 Fährfahrten und dafür alles in allem etwas über 900€ ausgegeben.
Die Fahrerei mit einem Wohnmobil ist in Norwegen zumindest auf den Strecken auf denen wir unterwegs waren überhaupt kein Problem. Die Norweger halten sich strikt an Geschwindigkeitsbegrenzungen, da die Strafen bei Übertretung recht hoch sind. Ansonsten fährt es sich auf den meist sehr gut ausgebauten Straßen zwar langsam aber sehr entspannt. In den touristischeren Gebieten sind einige Straßen nur einspurig ausgebaut. Deshalb könnte es etwas enger werden, wenn einem die Reisebusse entgegen kommen.
Unser Wohnmobil hatte laut Papiere eine sehr praktische Länge von 5,62m. Deshalb praktisch, da die Fährpreise deutlich höher sind, wenn man die Fahrzeuglänge von 6m überschreitet. Über Mautgebühren auf einigen Strecken haben wir uns vor der Reise gar keine Gedanken gemacht. Erst Unterwegs sahen wir ab und an Schilder mit der Aufschrift „AutoPASS“ und mit einem Preis pro Fahrzeugkategorie. Am Anfang haben wir schon das Geld für die Mautstation rausgesucht aber die kam und kam nicht. Dann sahen wir die Kameras und ahnten, dass wir irgendwie registriert werden. Im Laufe unserer Rundfahrt durchfuhren wir eine Vielzahl solcher Stellen und waren auf eine hohe Rechnung gefasst. Wie funktioniert das mit den Mautgebühren?
Erst nach knapp drei Monaten erreichte uns dann ein Brief von Auto Spürkel über die abzurechnenden Mautgebühren von 61€. Ich glaube nicht, dass wir an allen Mautstellen erfasst wurden, denn nach unserer Einschätzung hätte die Summe deutlich höher ausfallen müssen. Uns war es Recht.
Interessanterweise mussten wir fürs parken nur dreimal etwas bezahlen. Einmal in Röros und natürlich in den touristischen Gegenden wie der Parkplatz an der Trolltunga und am Preikestolen.
Geeignete Campingplätze habe ich mir bereits durch eine Internetrecherche für jede Etappe rausgesucht. Dadurch hatten wir eine gewisse Sicherheit zu wissen wo für die Nacht ein Stellplatz zu finden ist. Das wir teilweise woanders campen würden, war von vornherein klar. Preislich lagen die meisten Plätze zwischen 200NOK und 250NOK (ca. 25-30€) für zwei Personen. Alle von uns besuchten Campingplätze waren sauber, waren mit Stromanschluss und hatten ordentliche sanitäre Anlagen. Zum duschen war meist eine 20NOK-Münze nötig, die dann für ca. 5 Minuten warmes Wasser lieferte. Außerhalb eines Campingplatzes haben wir dreimal übernachtet (Rastplatz in der Nähe des Polarkreises, Uttakleiv und am Geiranger Fjord).
Für die Reiseplanung empfiehlt sich auch das ein oder andere Buch zu lesen. Sehr hilfreich fanden wir die folgenden Bücher
Norwegen mit dem Wohnmobil* – Die schönsten Routen zwischen Südkap und Nordkap Norwegens in einem Wohnmobil
Norwegen, das Fjordland* – Entdeckungstouren durch die UNESCO-Welterbestätten
Lofoten* – 12 Inselrouten und 20 Wanderungen
Wildtierbeobachtungen waren bei diesem Urlaub nicht wirklich auf dem Plan aber insgeheim haben wir auf den ein oder anderen Elch gehofft. Insgesamt konnten wir leider nur zwei Elche sehr kurz beobachten. Dazu kommt dann eine kleine Herde Rentiere, das wars dann leider schon.
Es ist immer wieder schön Reiseberichte über Norwegen zu lesen und so bin ich auch auf euers getroffen.
Wir waren dieses Jahr zum zweiten mal mit einem gemieteten Wohnmobil in Norwegen und haben es diesmal hoch bis zu den Lofoten geschafft. Reisezeitpunkt war Mai und wie wir erfahren mussten, wäre es besser gewesen wenn die Reise um etwa Juni/Juli gewesen wäre. Aber ab und zu muss man sich das so legen wie es eben passt.
Im Mai ist es oben noch recht frisch und oft regnerisch, so dass man dann auch öfter mal länger durchfährt bis das Wetter sich bessert. Aber dennoch haben wir Norwegen wieder sehr genossen und uns weiter in das Land verliebt. Elche und Rentiere haben wir zu Hauf gesehen und konnten paar schöne Bilder machen.
Vielleicht zieht es euch wieder in den schönen Norden und ich freue mich auf weitere Reiseberichte.
Gruß Andreas und Regina
Hallo Nadine & Frank.
Vielen Dank für die tolle Zusammenfassung. Wir sind auch absolute Wohnmobil-Reise-Fans und eine Reise nach Norwegen steht irgendwann auch auf jeden Fall auf unserem Programm. Bisher haben wir es immer vor uns her geschoben, weil man überall hört die Kosten im “Norden” seien so wahnsinnig teuer, aber wie man das hier so liest, geht das ja. Auch wir würden ein Wohnmobil von Deutschland aus vorziehen. Herzlichen Dank, dass ihr das so ausführlich schreibt. Weiterhin schöne Touren, ich werde euren Blog auf jeden Fall weiter verfolgen.
Viele Grüße
Tanja