Im ersten Teil haben wir unsere Camps von Windhoek bis zu den Victoriafällen vorgestellt. In diesem Artikel schauen wir uns nun die Campingplätze durch die botswanischen Nationalparks bis zur Harnas Farm aus unserem Roadtrip im September/Oktober 2016 an.
Die Stellplätze haben wir ebenfalls alle in Eigenregie gebucht, was teilweise nicht ganz einfach war. Die genannten Preise gelten für zwei Personen und einem Fahrzeug.
Die Reihenfolge der Camps folgt unserer gefahrenen Route.
7. Chobe Nationalpark – Ihaha Camp Site
So haben wir gebucht
Die Buchung des Ihaha-Camps läuft über die Webseite von Kwalate Safaris. Wir bekamen nach unserer Anfrage ein Kreditkarten-Formular zugeschickt, dass ausgefüllt zurück gemailt werden musste.
Der Weg dorthin
Wir haben die Chobe Riverfront von Kasane aus erreicht. In Kasane bietet es sich an, die Vorräte und den Tank aufzufüllen, denn in den Nationalparks gibt es dazu keine Möglichkeit mehr. Von der Transitstraße A33 in Richtung Namibia-Grenze erreicht man das Sedudu Gate nach wenigen Kilometern auf der rechten Seite. Nach der Anmeldung geht es direkt auf Tiefsandpisten bis zum Camp (Luftdruck senken nicht vergessen!). Am meisten lohnt die Fahrt soweit möglich auf der Uferstraße. So kann die Fahrt direkt mit einem Gamedrive verbunden werden. Für die Fahrt vom Gate bis zum Camp haben wir etwa 3 Stunden benötigt.
Ausstattung des Camps
Wir hatten den malerisch gelegenen Platz Nr.5 mit einem tollen Blick über den Chobe River. Wir standen unter einem großen schattenspendenden Baum. Zudem gab es eine Grillstelle und ein Sanitärgebäude in der Nähe. Die Sauberkeit war okay. Das Licht funktionierte zwar nicht und es roch nach Fledermauskot aber ansonsten war es akzeptabel. Das Highlight war natürlich der Blick auf den Fluss. Das Camp ist nicht umzäunt, daher ist jederzeit mit wilden Tieren zu rechnen. Im Dunkeln zum Sanitärgebäude zu laufen, sollte man sich gründlich überlegen.
Es ist wohl schon zu Überfällen auf Campinggäste gekommen. Daher fuhren Abends und am frühen Morgen vermehrt Patrouillen am Ufer entlang. Ansonsten haben wir uns hier sicher gefühlt.
GPS-Koordinaten des Camps: -17.837301, 24.880785
Übernachtungskosten: 540 Pula + 290 Pula Nationalparkgebühren
Strom am Stellplatz: nein
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja (Wasserstellen auf dem Campgelände verteilt vorhanden)
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: nein
Schrankenzeiten: keine
8. Savuti – Savuti Camp Site
So haben wir gebucht
Per E-Mail (reservations@sklcamps.co.bw) haben wir die beiden Camps in Savuti und im Moremi (Khwai Camp) für den gewünschten Zeitraum angefragt. Bereits am nächsten Tag bekamen wir die Bestätigung über die freien Plätze. Einziges Manko war die Bezahlung der beiden Camps. Hier konnten wir nicht per Kreditkarte zahlen, sondern mussten den Anzahlungsbetrag (20%) und später auch den Restbetrag auf ein Konto in Botswana überweisen. Daher kamen die Kosten für eine Auslandsüberweisung noch auf den sowieso schon nicht günstigen Preis für den Stellplatz.
Der Weg dorthin
Vom Ihaha Camp fuhren wir entlang der Chobe Riverfront zum westlich gelegenen Ngoma Gate. Von dort führte nach wenigen Kilometern Asphaltstraße, eine endlos wirkende anspruchsvolle Tiefsandpiste von etwa 70km Länge bis zum Savuti Camp. Insbesondere bei Gegenverkehr, ist die Strecke eine kleine Herausforderung.
Ausstattung des Camps
Insgesamt werden 14 Stellplätze im Savuti Camp von SKL verwaltet. Wir standen auf dem Stellplatz CV02. Der riesige Platz mit einem großem Baum liegt direkt am (ausgetrockneten) Savuti Channel. Einen Wasserhahn und eine Grillstelle hatten wir direkt an unserem Stellplatz. Ebenfalls empfehlenswert fanden wir die Plätze 1,4 und 5.
Etwa 100 Meter entfernt war das durch einen Wall geschützte (elefantensichere) Sanitärgebäude. Der Weg dorthin kann im Dunkeln schon ein wenig abenteuerlich sein, also Stirnlampe nicht vergessen.
GPS-Koordinaten des Camps: -18.564136, 24.064030
Übernachtungskosten: 100US$ + 290 Pula Nationalparkgebühren
Strom am Stellplatz: nein
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: nein
Schrankenzeiten: keine
9. Moremi – Khwai Camp
So haben wir gebucht
Siehe Savuti Camp
Der Weg dorthin
Über die Sandridge Road verließen wir den Savuti NP durch das South Gate. Kurz vor Mababe fuhren wir nach rechts weiter über die staubige Transitstraße, bis wir nach insgesamt etwa 100km vor der berühmten Holzbrücke am Moremi North Gate standen. Kurz hinter dem Eingang befindet sich das Khwai Camp mit seinen 10 Stellplätzen.
Ausstattung des Camps
Unser Stellplatz MK8 war schön unter Bäumen gelegen. Wir hatten einen Wasserhahn und eine Grillstelle am Stellplatz. Ebenfalls sehr schön fanden wir den etwas abseits gelegenen Stellplatz MK10. Insgesamt sind alle Plätze in einem waldigen Gebiet in der Nähe des Flusses verteilt. In den Bäumen springen viele Affen umher, daher sollte man sorgfältig auf seine Habseligkeiten achten. Etwas abseits steht ein sauberes Sanitärgebäude mit WC, Dusche, Entsorgung und Spülmöglichkeit. Auch hier ist größte Vorsicht geboten, wenn man im Dunkeln zu Fuß unterwegs sein sollte.
GPS-Koordinaten des Camps: -19.171734, 23.753539
Übernachtungskosten: 100US$ + 290 Pula Nationalparkgebühren
Strom am Stellplatz: nein
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: nein
Schrankenzeiten: keine
10. Nxai Pan – South Camp
So haben wir gebucht
Direkt auf der Webseite der Xomae Group kann der Stellplatz per Kreditkarte gebucht werden.
Der Weg dorthin
Von Maun führt die gut ausgebaute A3 zum Nxai Pan Nationalpark. Nach etwa 140km erreicht man das Eingangstor. Von dort aus führt eine knapp 40km lange, teilweise anspruchsvolle Tiefsandpiste bis zum South Camp.
Ausstattung des Camps
Das South Camp hat insgesamt 10 Stellplätze. Wir hatten den ruhigen Platz 01, der ein wenig abseits gelegen war. Eine Grillstelle war natürlich auch hier vorhanden. Ganz in der Nähe befand sich ein sauberes elefantensicheres Waschhaus.
GPS-Koordinaten des Camps: -19.936593, 24.775200
Übernachtungskosten: 600 Pula + 290 Pula Nationalparkgebühren
Strom am Stellplatz: nein
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: nein
Schrankenzeiten: keine
11. Ghanzi – Camp Site Tautona Lodge
So haben wir gebucht
Über das Kontaktformular auf dem Homepage haben wir uns einen Stellplatz reserviert. In der näheren Umgebung gibt es mehrere Möglichkeiten einen Stellplatz zu bekommen. Wir haben uns schließlich für die Tautona Lodge entschieden, da wir von den anderen angefragten Unterkünften keine Rückmeldung bekommen haben. Im Endeffekt waren wir die einzigen Campinggäste auf dem riesigen Gelände.
Der Weg dorthin
Die Strecke von der Nxai Pan bis zur Harnas Guest Farm in einem durchzufahren kam für uns nicht in Frage. Daher haben wir eine Unterkunft für eine Zwischenübernachtung gesucht. Die Lodge liegt direkt vor den Toren von Ghanzi und damit etwa in der Mitte zwischen Nxai Pan und Harnas. Eine 5km lange Schotterpiste führt von der A3 direkt zur Lodge. Das Campingareal liegt etwas Abseits, etwa noch einmal gut 10 Minuten von der Lodge entfernt mitten im Busch.
Ausstattung des Camps
Wir waren die einzigen Gäste auf der Campsite. Die Stellplätze waren als solche für uns nicht erkennbar, daher haben wir uns einen schicken Platz unter einem Baum und in unmittelbarer Nähe einer Stromsäule und des Sanitärgebäudes gesucht.
GPS-Koordinaten des Camps: -21.710391, 21.705329
Übernachtungskosten: 290 Pula
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: In der Nähe des Restaurantbereichs ist kostenloses Internet verfügbar
Schrankenzeiten: keine
12. Harnas Guest Farm – Camp Site
So haben wir gebucht
Über die Homepage haben wir sowohl den Campingplatz, sowie auch die Touren gebucht. Unseren Bericht über die verschiedenen Touren auf der Farm findest du hier.
Der Weg dorthin
Wir kamen über den Grenzübergang Buitepos aus Botswana nach Gobabis. Dort nutzten wir die Gelegenheit unsere Vorräte noch einmal aufzustocken. Von Gobabis ist es noch gut eine Stunde über die C22 und anschließend die M131 (Schotterpiste) bis man das Tor von Harnas erreicht. Nach dem Tor führt eine etwa 12km lange Piste bis zum Farmgebäude.
Ausstattung des Camps
Der wohl schönste Campingplatz auf unserer Reise. An unserem großzügigen und schattigen Stellplatz hatten wir neben einer Feuerstelle mit Sitzgelegenheit sogar ein eigenes Outdoor-Badezimmer mit Außendusche. Als Bonus bekamen wir noch einen riesigen Sack mit Feuerholz geschenkt. Separate WC-Häuschen waren direkt neben unserem Platz vorhanden.
GPS-Koordinaten des Camps: -21.724955, 19.347156
Übernachtungskosten: 540N$
Strom am Stellplatz: ja
WC: ja
Warme Dusche: ja
Frischwasser: ja
Entsorgungsmöglichkeit: ja
WiFi: Am Rezeptionsbereich verfügbar
Schrankenzeiten: Das Tor ist normalerweise über Nacht geschlossen.
Generell waren alle Camps über unseren Erwartungen. In jedem Camp gab es funktionierende und ausreichend saubere Sanitärgebäude mit warmen Duschen und WC. Auf jedem Stellplatz gab es eine Feuer-/Grillstelle für das gemütlichen Lagerfeuer am Abend. Die Grillroste waren meist nicht vorhanden oder total verdreckt. Daher solltest du besser ein eigenes dabei haben. WiFi und Strom waren nur sporadisch verfügbar. Für das Aufladen der Akkus empfiehlt sich daher ein Spannungswandler bzw. Akkulader für den Zigarettenanzünder.
Für unsere Reiseplanung haben wir desweiteren folgende Bücher verwendet.
Mit dem Wohnmobil durch Namibia* – zeigt lohneswerte Routen entlang der bekannten Sehenswürdigkeiten.
Reisen in Botswana* – mit allen Nationalparks und Allrad-Strecken.
Botswana – Okavango & Victoriafälle – Reiseführer von Iwanowski* – umfangreicher Individualreiseführer
Wir hoffen die Liste gibt dir einen guten Überblick und hilft dir bei der Suche nach geeigneten Camps. Die Art der Buchung, die Preise und der Zustand der Camps können sich seit Oktober 2016 geändert haben. Falls Du also aktuellere Informationen über die erwähnten Camps hast, freuen wir uns sehr über eine entsprechende Information.
Hallo Nadine und Frank,
Kompliment für Euren tollen Reiseblog über Eure weltweiten Reisen.
Wir waren 2001 das erste mal in Namibia und noch heute denken wir gerne an die tolle Reise zurück. Wir veröffentlichen unsere Reiseerfahrungen und die anderer Namibiareisender seit 2001 auf unserer Namibiaseite, so daß inzwischen eine recht umfangreiche Liste mit Camping Tipps für Namibia entstand:
https://www.thomasrichter.de/namibia/camping-namibia.htm
Viele Grüße
Thomas Richter
Hallo ihr Beiden,
jau, darauf haben wir schon gewartet.
Unsere Route und die Übernachtungen waren schon fertig und nun müssen wir doch noch mal anders planen. 🙁
Wir haben gar nicht auf die Preise der Campsites geschaut.
100 U$ sind ja der Hammer pro Nacht.
Wir hatten eigentlich 2 Nächte für 3rd Bridge, Xakanaxa, Khwai / North Gate geplant. Da werden wir aufgrund des Preises wohl jeweils eine Nacht streichen. 🙁
Ihr seid die Strecke ja schon gefahren…..reicht da eine Nacht pro Camp ?
Die Bilder mit den vielen Tieren sind ja der Hammer, das würden wir gerne länger genießen, aber bei dem Preis ?
Sind gerade unschlüssig, ob sich das lohnt oder wir vielleicht an anderer Stelle länger bleiben sollen….
Danke für den Artikel, hat sehr weitergeholfen, obwohl er einige Fragen aufgeworfen hat.
Liebe Grüße
Bibo & Tanja
Hey Ihr Beiden,
die Preise für die Stellplätze in Savuti und Moremi sind wirklich überzogen hoch. Im Vergleich zu einer Lodge ist es aber fast schon wieder ein Schnäppchen 🙂
Also vom North Gate Camp haben wir einen bequemen Tagesausflug über das Xakanaxa Camp bis kurz vor das 3rd Bridge Camp und wieder zurück gemacht. Also von den Entfernungen ist das innerhalb des Parks locker machbar und man kann das ein oder andere Camp auslassen. Zumindest als wir im September dort waren, war es dort Knochentrocken und alle Pisten gut zu bewältigen. In der Regenzeit kann das insbesondere rund um 3rd Bridge schon wieder ganz anders aussehen. Wann wollt ihr denn genau reisen?
Rund um das Xakanaxa Camp fanden wir die Landschaft sehr schön. Man ist sehr tief im Okavango-Delta und kann von dort aus fast alle anderen Orte erreichen. Das 3rd Bridge Camp gilt als sehr wild, hier ist die Wahrscheinlichkeit viele Tiere zu sehen, wohl am höchsten. Die Flusslandschaft beim North Gate war auch sehr schön. Also eigentlich lohnen sich alle Camps. Hier etwas zu streichen ist eine schwere Entscheidung. Ich möchte nicht in eurer Haut stecken.
Ich hoffe das hilft euch etwas bei eurer Entscheidung.
Lieben Gruß,
Frank & Nadine
Hallo,
Mensch jetzt hab ich eure ausführliche Antwort erst heute gesehen… 🙁 Sorry….
Und sie hilft uns weiter !
Dann werden wir jedes Camp mit einer Nacht besuchen und die ausreichende Zeit zwischen den Camps als ausgiebigen Game Drive nutzen.
Ich glaub das ist dann die beste und auch “günstigste” Variante.
Wir werden den kompletten Oktober in Botswana sein und da geht es ja noch mit dem Regen.
Na, dann plane ich mal weiter 😉
Lieben Gruß und Danke
Bibo
Freut mich, dass ich euch helfen konnte. Viel Spaß bei der weiteren Planung und falls noch Fragen auftauchen, lasst es uns wissen !