Namibia! Bei diesem Land fallen einem unendliche Weiten und wilde Tiere als erstes ein. Daher haben wir bei unserer Reiseplanung darauf den Schwerpunkt gesetzt. Start und Ziel einer Namibia Rundreise liegen natürlich in der Hauptstadt Windhuk, da es sonst keinen internationalen Flughafen in Namibia gibt. Die schnellste Anreise mit dem Flieger ist mit Air Namibia von Frankfurt über Nacht nach Windhoek. Ein Visum benötigt man als Tourist nicht. Das nötige Einreiseformular bekommt man entweder im Flieger oder nach der Landung im Terminal.
Doch wie soll man in Namibia am besten reisen? Für uns war von Anfang an klar, wir fahren selber und schließen uns auf keinem Fall einer Gruppe an. Das Land hat die perfekten Voraussetzungen, um es in Eigenregie zu erkunden; ob man nun – wie wir – mit einem Buschcamper unterwegs ist, per Jeep und Dachzelt oder mit einem normalen PKW und festen Unterkünften. Alles ist möglich. Natürlich setzte der Urlaub einiges an Planung und vorab Organisation voraus. Aber wir haben Spaß daran, uns unsere Routen und alle notwendigen Details (Flug, Auto, Unterkünfte) in liebevoller Kleinarbeit selber zusammenzustellen.
Für die Ausarbeitung und Organisation haben wir diesmal ein paar Monate Zeit benötigt, da wir zuvor nur in den USA mit einem Wohnmobil unterwegs waren und keine Erfahrungen mit dem einfachen Reisen in einem Bushcamper hatten. Wir recherchierten viel im Internet, haben uns von anderen Reiseberichten inspirieren lassen, haben Einkaufslisten und Packlisten geschrieben und nutzten auch die folgenden Reiseführer.
Mit dem Wohnmobil durch Namibia* – zeigt lohneswerte Routen entlang der bekannten Sehenswürdigkeiten.
Reisen in Botswana* – mit allen Nationalparks und Allrad-Strecken.
Botswana – Okavango & Victoriafälle – Reiseführer von Iwanowski* – umfangreicher Individualreiseführer
Mit unserer Namibia Reiseroute sind wir auch im Nachhinein noch absolut zufrieden. Die zu fahrenden Distanzen lagen immer im Rahmen und waren stets gut machbar. Keines der besuchten Ziele möchten wir missen, aber die Highlights sind für uns zweifelsohne die Tage im Etosha Nationalpark, die hautnahe Begegnung mit den Geparden der Cheetahfarm Otjitotongwe, die Living Desert Tour bei Swakopmund, die roten Dünen im Namib Naukluft Park und die aufregenden Tage und Nächte im Kgalagadi Transfrontier Park.
Wir müssen zugeben, dass wir uns noch deutlich mehr Tiersichtungen erhofft hatten. Insbesondere von den Löwen waren wir ein bisschen enttäuscht, denn die haben sich ziemlich rar gemacht. Das kann einerseits daran liegen, dass wir mit Tierbeobachtungen auf eigene Faust bisher kaum Erfahrung haben, andererseits aber auch daran, dass wir von den Urlauben in Kenia und Tansania extrem verwöhnt sind. Mag aber auch sein, dass wir einfach ein bisschen Pech hatten und zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
Das Gesamtpaket Namibia-Roadtrip war definitiv perfekt und genau nach unserem Geschmack. Was die Selbstverpflegung in Namibia betrifft, können wir nur Gutes berichten. In den größeren Örtchen gibt es immer einen Supermarkt mit breitem Sortiment. Wir haben dort alles bekommen, was das Herz begehrt. Ich glaube, es gibt neben Südafrika kein afrikanisches Land, in dem man sich so gut selber versorgen kann.
Das Fahren im Linksverkehr stellte für uns überhaupt kein Problem dar. Wenn man nicht gerade durch das Zentrum von Windhuk fährt, sind die Straßen in der Regel sehr leer und gut ausgebaut. Ich bin wirklich ein bekennender Angsthase und fahre ungern in fremden Ländern selber Auto; aber in Namibia hatte ich zum ersten Mal richtig Spaß daran und war manchmal kaum vom Lenkrad weg zu bekommen 😉 Auch gewöhnt man sich schnell daran, auf der verkehrten Seite des Autos zu sitzen und mit der linken Hand zu schalten. Und wenn ich das sage, dann ist das auch so!
Mit diesem Bushcamper waren wir unterwegs.
Ein Allradfahrzeug benötigt man für die Route, die wir gefahren sind, nicht zwingend. Wir haben es zwar als Vorteil empfunden, in einem Jeep unterwegs zu sein, denn so ein Fahrzeug verträgt ja doch ein bisschen mehr und kommt besser mit Schotterstraßen, Schlaglöchern und Wellblechpisten zurecht. Mit einem normalen PKW sollte man halt einfach ein bisschen langsamer und vorsichtiger unterwegs sein, wenn man sich nichts kaputt machen will. Uns sind auf jeden Fall auf unserer Tour immer mal wieder einfache PKWs entgegen gekommen.
Nur den botswanischen Teil des Kgalagadi Transfrontier Parks (z.B. rund um Rooiputs) sollte man auf jeden Fall auslassen, denn dort sind die Pisten zum Teil sehr sandig und schlecht. Um bis nach Sesriem zu gelangen kann man problemlos seinen PKW auf dem Parkplatz abstellen und die letzten Kilometer mit einem Shuttleservice bewerkstelligen. Wenn man sich – wie wir – für eine Campingreise entscheidet, sollte man die Campsites besser von zu Hause aus vorbuchen. Insbesondere im Kgalagadi Park ist dies dringend zu empfehlen, da die Campingplätze meistens schon lange im Voraus ausgebucht sind.
Die Details unseres Roadtrips:
- DIE ROTEN DÜNEN DER NAMIB
- TIERBEOBACHTUNGEN IM ETOSHA NP
- LITTLE FIVE SAFARI
- KGALAGADI TRANSFRONTIER PARK
- GEISTERSTADT KOLMANSKOP
- DIE WÜSTENPFERDE VON GARUB
- DUESTERNBROOK UND SEINE KATZEN
Ein toller Bericht. Wir wollen mit unseren drei Kindern von Mitte März bis Mitte April durch Namibia reisen. Wisst ihr ob die Campingplätze zu dieser Zeit auch so gut besucht sind und man reservieren muss? Wir wollten es eigentlich etwas spontaner gestalten und schauen wie lang die Etappen mit den Kids so werden können.
Hallo Christian,
Wir waren z.B. sowohl im Mai, als auch im September im Etosha NP unterwegs. Im Mai war richtig voll und wir hätten kaum einen spontanen Platz bekommen. Im September war es allerdings sehr leer. Da standen wir sowohl in Okaukuejo wie auch in Namutoni fast alleine auf dem Campingplatz.
Für den März/April haben wir keine Erfahrungen. Allerdings liegen diese Monate nicht in der Hauptsaison, daher könntet ihr Glück haben.
Ein Restrisiko ist beim spontanen Reisen immer da.
Mein Rat ist, entweder bucht ihr nur einige wenige Camps, bei denen es auch nur wenige Plätze gibt oder ihr ruft vor der Anreise die entsprechenden Plätze an um euch so zu vergewissern, dass es noch freie Plätze gibt.
Ich hoffe euch damit zumindest etwas geholfen zu haben.
Viel Spaß noch bei der Reiseplanung,
Frank.
Hallo Ihr beiden,
euer Reisebericht war einer der Ersten die wir über Namibia gelesen haben! Er ist echt toll geschrieben und hat uns sehr bei der Planung unserer Reise im Januar geholfen. So sind wir durch euch ebenfalls auf der Cheetah Farm Otjitotongwe gelandet 🙂 Wir sind gespannt auf eure nächste Reise! Liebe Grüße, Tobi und Laura
Hey Laura und Tobi,
ich hab mich gerade mal ein wenig durch eure Namibia-Reise geklickt. Eine tolle Reise, die mich sofort wieder an unsere Reise zurückerinnert.
Für uns geht es als nächstes auf eigene Faust durch China. Wir sind schon sehr gespannt, was wir dort erleben und wie wir dort klarkommen. Und wohin verschlägt es euch als nächstes?
Schönen Gruß aus dem Ruhrpott,
Frank.
Hey Frank,
wow, China klingt spannend! Ihr werdet bestimmt ganz besondere Erlebnisse und Eindrücke sammeln. Wann gehts denn los?
Wir würden als nächstes gerne nach Botswana oder Alaska. Beides reizt uns sehr aber noch ist nichts entschieden 🙂
Ganz liebe Grüße,
Laura
Hey Laura,
anfang Mai reisen wir für 4 Wochen nach China.
Botswana und Alaska sind beides tolle Reiseziele. Alaska steht bei uns auch schon länger auf der Liste. Ich bin gespannt, wo es euch hinverschlägt.
Hallo, sehr toll geschrieben.
Wir , meine Frau und ich, haben eine ähnliche Tour im August 2018 vor.
Wir haben da ein paar Fragen die ihr uns hoffenflich beantworten könnt.
Ist es notwendig die Lodges bzw. Campingplätze im Voraus zu buchen?
Denkt ihr, man kommt mit ca. 3000,-€ bis 3500,-€ pro Person im August inkl. Flug mit der hälfte Übernachtung in Lodges und der anderen hälfte auf Campingplätze, hin?
Wie waren die Duschen bzw. Toiletten auf den Campingplätzen?
Sind es Duschen bzw. Toiletten die man mit anderen teilt?
Danke schon mal im Voraus für eure Hilfe.
Liebe Grüße, Michael & Desirée
Hallo Michael,
zunächst mal Glückwunsch zu eurer Reiseplanung. Auf der Rundreise ist wirklich für jeden was dabei. Von wilden Tieren, zu den endlosen Wüsten und alten kolonialen Orten ist die Reise sehr abwechslungsreich.
Deine Budgetplanung sollte passen, weniger würde ich aber nicht einplanen. Wir haben vor 5 Jahren auch knapp unter 3000€ pro Person bezahlt (Flüge 1440€ + Auto 2100€ + Unterkünfte 950€ dazu dann noch Lebensmittel/Benzin/Eintrittsgelder und sonstiges).
Unterkünfte in besonderen Lagen, wo es kaum Alternativen gibt (z.B. in Nationalparks) würde ich vorbuchen. Es gibt nichts lästigeres, als Abends durch die Gegend zu fahren, falls mal alles ausgebucht ist.
Die Duschräume waren meist in einem ordentlichen Zustand. Ich würde sagen, normaler Campingplatzstandart. In Italien hatten wir teilweise auf schlimmeren Campingplätzen gestanden. Die Duschen und Toiletten waren immer abschließbar. Nur Ungeziefer kann man nicht immer vermeiden. Also bevor man es sich allzu gemütlich macht, eventuell erstmal gründlich den Raum absuchen. Auf privaten Plätzen, wie z.B. dem Alte Brücke Camping in Swakopmund hatten wir sogar ein eigenes sauberes Duschhaus.
Ich hoffe die Info hilft Euch ein wenig. Bei weiteren offenen Fragen, einfach melden.
Schönen Gruß, Frank.
Ich war bereits vor einigen Jahren in Namibia und nächstes Jahr geht es wieder hin, aber diesesmal geht es nur in den Norden. So können wir überall 2 Nächte bleiben und haben keinen Stress. Hm – eigentlich wollte ich in Swakop nochmal eine Bootstour machen – aber vielleicht lohnt sich die Desert Tour doch ? Wir waren damals bei der Cheetah Conservation Fund – ein unvergessliches Erlebnis! Euer Bericht hat mir schon wieder das Leuchten in die Augen gebracht und ich freu mich total auf nächstes Jahr!
Wir können Dir die Little Five Safari sehr ans Herz legen. Man lernt die Wüste mal von einer ganz anderen Seite kennen. Die Tiere wird man alleine wohl nie zu Gesicht bekommen und auch die Infos verpackt in den humorvollen Geschichten haben diese Tour zu einem der Highlights unserer Reise gemacht.
Wow, tolle Reise! Ich bin hab eine sehr ähnliche Route mit einer Gleichaltrigen Freundin geplant. Habt ihr Tips die wir als Mädchen beachten sollten? Und in welchem Bereich haben sich die Kosten befunden? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen 🙂
Lena
Hallo Lena, wir empfanden Namibia als ein sehr sicheres Reiseland. Wenn Ihr Nachts nicht mehr mit dem Auto unterwegs seit und nicht mit Schmuck und teuren Kameras bewaffnet durch die Straßen lauft, wird eine Reise durch Namibia wahrscheinlich ein unvergleichliches Abenteuer.
Preislich ist natürlich alles möglich. Bei uns waren das ungefähr 720€ für den Flug (pro Person), 75€ pro Tag für den Bushcamper und im Schnitt etwa 25€ für den Campingplatz. Dazu kommen dann noch Sprit, Eintrittsgelder und Verpflegung.
Ich hoffe das hilft Dir ein wenig bei der Planung.